Ramsau schmiedet WM-Pläne

Ramsau am Dachstein könnte als Kandidat für die Austragung der Nordischen Ski-WM 2031 oder 2033 ins Rennen gehen. ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer bestätigte der APA dementsprechende Absichten aus der Steiermark, die der Verband unterstützt.

Die Titelkämpfe würden den bereits fixen WM-Reigen nach Skifliegen 2024 am Kulm, Ski alpin 2025 in Saalbach und Snowboard/Ski-Freestyle 2027 im Montafon sowie der möglichen Biathlon-WM 2028 oder 2029 in Hochfilzen weiter verlängern.

Bewerbung noch nicht fixiert

Die Bewerbung von Ramsau (mit wahrscheinlichen Großschanzen-Skisprungbewerben in Bischofshofen) ist noch nicht beschlossen, es wurden aber schon erste Weichen gestellt. „Spruchreif ist noch nichts, es gibt durchaus Gespräche. Es ist wichtig, dass man auf regionaler, lokaler und Landesebene ein Commitment zu einer WM-Kandidatur findet, daraufhin würde es Gespräche mit dem ÖSV geben und dann weitere Schritte definiert werden“, erläuterte Scherer.

Der Verband stünde einer Kandidatur positiv gegenüber. „Ramsau ist ein wunderschöner Ort mit toller Infrastruktur, es würde gut ins Gesamtkonzept passen. Wir beginnen ja den WM-Reigen mit 2024 Kulm, 2025 Saalbach, 2027 Montafon und 2028 oder 2029 Hochfilzen. Es wäre schön, wenn wir das Ganze mit einer nordischen WM abschließen könnten, weil es ein wichtiger Impuls für den Sport und die Sportarten wäre.“ Die vielen Großereignisse seien für den ÖSV eine Herausforderung, aber natürlich auch wichtig. „Grundsätzlich versperren wir uns WM-Projekten überhaupt nicht“, betonte Scherer.

Ramsau sei als möglicher Ausrichter an den ÖSV herangetreten. „Jetzt soll es weiterführende Gespräche geben.“ Die WM-Pläne werden auch kommende Woche bei der ÖSV-Präsidiumssitzung im Rahmen des Kombinationsweltcups in Ramsau Thema sein. Theoretisch wäre auch schon eine Kandidatur für 2029 möglich, so Scherer, er rechne aber mit 2031 oder 2033. Er gab außerdem zu bedenken, dass man eine mögliche nächste österreichische Alpin-WM-Kandidatur im langfristigen Zeitplan mitbedenken müsse.

Zuletzt 1999 WM-Ausrichter

Ramsau war 1999 bereits einmal WM-Ausrichter, die bisher letzten nordischen Titelkämpfe in Österreich gab es 2019 im Tiroler Seefeld. Die beiden kommenden Weltmeisterschaften finden in wenigen Monaten in Planica (SLO) und 2025 in Trondheim (NOR) statt.

Im Biathlon hofft man in zwei Jahren auf den Zuschlag für Hochfilzen 2028, gleichzeitig wird vom Weltverband IBU auch die WM 2029 vergeben. „Wir werden uns für beide Jahre bewerben. Wir würden 2028 insofern charmant finden, weil es 70 Jahre nach ersten IBU-WM in Saalfelden und 50 Jahren nach der ersten WM in Hochfilzen mit Kleinkalibergewehren wäre“. Damit hätte man ein Asset, das man historisch gut verknüpfen, vermarkten und kommunizieren könnte, so Scherer. Als Konkurrenten erwartet der seit dem Herbst als Schatzmeister im IBU-Vorstand sitzende Tiroler Kandidaten aus Frankreich und Norwegen. „Es wird gute Mitbewerber geben.“

Hochfilzen war zuletzt 2017 WM-Austragungsort, davor hatte es umfangreiche Neu- und Umbauten an der Anlage im Tiroler Pillerseetal gegeben. Das wäre für die nächste WM nicht nötig. „Es würde ein wenig was investiert werden, etwas verbessert werden, aber nicht mehr so große infrastrukturelle Eingriffe wie für 2017 erforderlich sein“, sagte Scherer. Adaptierungen wären beispielsweise für Servicetechnikzugänge und am Tribünenunterbau nötig. Auch ein neues Schießstandgebäude gehöre dazu. „Das ist ein zeitgemäßes Upgraden der sehr guten Infrastruktur in Hochfilzen.“

Um die bereits beschlossene Bewerbung weiter voranzutreiben, stehe man im guten Austausch mit dem Sport– und Verteidigungsministerium sowie dem Land Tirol. Am (heutigen) Freitag besuchte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) den laufenden Weltcup in Hochfilzen. Im Zuge dessen werde man die Gespräche über die WM-Pläne intensivieren und vertiefen, kündigte Scherer an.

(APA)/Bild: GEPA