Randale in Nizza: Paris-Ultras beteiligt? PSG bezieht Stellung

via Sky Sport Austria

Nach den schweren Ausschreitungen vor dem Fußball-Europacupspiel des 1. FC Köln beim OGC Nizza (1:1) hat die Staatsanwaltschaft mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei gehe es um gemeinschaftliche Sachbeschädigung am offiziellen Fan-Shop des OGC im Stadion sowie um gemeinschaftliche Gewalt am und im Stadion, teilte die Anklagebehörde der südfranzösischen Stadt am Freitag in Nizza mit. Die UEFA nahm in der Causa ein Disziplinarverfahren auf.

Gegen die Kölner wird laut Europäischer Fußball-Union offiziell wegen des „Werfens von Gegenständen“, des „Abbrennens von Feuerwerkskörpern oder anderen Objekten“ sowie weiteren „Störungen durch Zuschauer“ ermittelt. Der französische Club muss sich unter anderem wegen Vorwürfen bezüglich des Sicherheitspersonals und der Organisation verantworten. Bei den Ausschreitungen, in deren Folge der Anpfiff der Partie um eine Stunde verlegt werden musste, waren 32 Menschen verletzt worden. Im Stadion kam es zu Sachbeschädigungen.

Die von den Sicherheitsbehörden des Departements geleiteten Ermittlungen hätten das Ziel, die Verantwortlichen zu identifizieren und zu fassen, betonte Staatsanwalt Xavier Bonhomme. Die Präfektur in Nizza machte für die Ausschreitungen in erster Linie die deutschen Fans verantwortlich. Diese hätten „die Nizzaer provoziert, unterstützt von Fans, die wahrscheinlich aus Paris kamen“, teilte die Präfektur am Freitag mit. Die Sicherheitsvorkehrungen seien dem Risikopotenzial der Begegnung angemessen gewesen, beurteilte die Behörde das eigene Vorgehen.

Seit mehr als einem Jahrzehnt sei Paris Saint-Germain einer der engagiertesten Vereine, um die Gewalt in den Fußballstadien auszumerzen, teilte PSG am Freitag in Paris mit. Vor dem Conference-League-Spiel am Donnerstagabend waren bei Krawallen in Nizza nach Angaben der Präfektur 32 Menschen verletzt worden.

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Anhänger aus Paris, zu denen Köln-Ultras eine Fanfreundschaft pflegen, sollen sich als Kölner verkleidet an den Auseinandersetzungen beteiligt haben.

PSG prüft Maßnahmen

„Der Verein möchte klarstellen, dass die Gruppe Supras Auteuil durch ein Dekret vom 29. April 2010 aufgelöst wurde, nicht als Fangruppe von Paris Saint-Germain anerkannt wird und keinen Zutritt zum Parc des Princes hat“, erklärte PSG.

„Der Verein erinnert daran, dass er nur die Fanorganisationen anerkennt, die das Abkommen über die Rechte und Pflichten der Fans unterzeichnet haben und mit denen er sich das ganze Jahr über austauscht, um optimale Sicherheitsbedingungen in seinem Stadion und bei den Reisen der ersten Mannschaft zu gewährleisten.“ Der Verein prüfe, welche Maßnahmen er ergreifen kann, wenn sein Ruf durch die Ultra-Gruppierung geschädigt wird.

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Die Präfektur verurteilte „das inakzeptable Verhalten einiger Dutzend alkoholisierter Ultras“. Die Identifizierung der Täter sei im Gange.

(skysport.de/APA) / Bild: Imago