Rapid will Sieg im „hochemotionalen“ Schlager gegen Salzburg

Wien (APA) – Drei Tage nach der enttäuschenden 0:2-Heimniederlage gegen Trencin bietet sich für Rapid im großen Schlager der sechsten Fußball-Bundesliga-Runde die Chance zur Wiedergutmachung. Die Hütteldorfer treffen am Sonntag im Allianz Stadion auf Double-Gewinner Red Bull Salzburg, der aber zuletzt durch das neuerliche Verpassen der Champions League einen weitaus schwereren Rückschlag einstecken musste.

Dass seine Mannschaft dadurch leicht zu favorisieren sei, stellte Trainer Mike Büskens in Abrede. „Es geht nicht darum, ob wir Favorit sind oder nicht, sondern darum, die Basics abzurufen. Das ist der Grundstock für eine gute Leistung“, betonte der Deutsche.

Büskens: Salzburg hat „nicht so viel Routine, aber viel Elan“

Man sei allein schon aufgrund des starken Auftritts der Salzburger gegen Dinamo Zagreb in der ersten Hälfte gewarnt, so Büskens. „Sie haben junge Spieler, die über ein hohes Laufvermögen verfügen. Sie haben nicht so viel Routine, aber viel Elan in der Mannschaft. Wenn man sie loslässt, sind sie in der Lage, früh zu pressen“, erklärte der 48-Jährige.

Büskens blickt jedoch lieber auf die eigene Mannschaft. „Wichtiger wird sein, wie wir uns präsentieren, wie kompakt wir sind und wie wir in den Zweikämpfen agieren.“ Der frühere Schalke-Profi erwartet eine nach eigenen Angaben „hochemotionale“ Partie. „Es wird eine bombastische Stimmung sein. Wir werden versuchen, alles reinzuhauen gegen einen Gegner, der fußballerisch sehr gut aufgestellt ist und es sich erlauben kann, Nationalspieler auf der Bank oder Tribüne zu lassen.“

„Werden am Sonntag weder die Meisterschaft gewinnen noch verlieren“

Rapid liegt derzeit aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den punktegleichen Salzburgern auf Platz drei, der Rückstand der beiden Titelanwärter auf Spitzenreiter Sturm Graz betrug vor der sechsten Runde je zwei Punkte. Angesichts dieser Konstellation prophezeite Büskens: „Wir werden am Sonntag weder die Meisterschaft gewinnen noch verlieren.“

Dem Publikumsinteresse tut dies keinen Abbruch – rund 25.000 Zuschauer werden in der neuen Arena erwartet. Mehr werden es nicht sein, weil die Salzburger nur 500 der 2.500 ihnen zustehenden Karten benötigen und nicht alle Tickets im Business-Bereich verkauft wurden.

Christopher Dibon: „Das ist das geilste Spiel des Jahres“

Eine besondere Bedeutung hat das Match für Christopher Dibon, der bei den „Bullen“ nicht glücklich wurde und nun bei Rapid zum Stamm-Inventar zählt. „Das ist das geilste Spiel des Jahres“, meinte der Innenverteidiger und präzisierte wenig später: „Von den Fans her ist es mittlerweile gegen Sturm das geilste Spiel, aber sportlich haben wir uns zuletzt immer mit Salzburg gematcht, deswegen freue ich mich besonders darauf – vielleicht auch deshalb, weil ich dort eine schlechte Zeit hatte.“

Die Niederlage gegen Trencin ist für den Abwehrspieler abgehakt. „Ich bin überzeugt, dass wir gegen Salzburg einen anderes Gesicht zeigen und eine bessere Leistung bringen werden. Wir spielen gegen Salzburg, wenn da jemand nicht voll da ist, kenne ich mich nicht aus“, meinte Dibon und ergänzte: „Die Salzburger haben riesige Qualität, doch wir haben in den letzten Jahren immer gezeigt, dass wir ihnen Paroli bieten können.“

Eine Statistik spricht allerdings nicht unbedingt für diese Theorie. Rapid wartet seit vier Heimspielen gegen die Mozartstädter auf einen vollen Erfolg. Der bisher letzte Sieg über den Titelverteidiger vor eigenem Publikum gelang am 26. April 2014 (2:1) im mittlerweile abgerissenen Hanappi-Stadion.

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