Rapidler Alar und Potzmann vor heißem Sturm-Rendezvous

Graz/Wien (APA) – Wenn Deni Alar und Marvin Potzmann am Sonntag mit Rapid nach Graz zurückkehren, steht ihnen ein heißer Tanz bevor. Besonders der Transfer von Torjäger Alar sorgte im Sommer für Empörung bei Sturm Graz, der Ex-Kapitän machte von einer Ausstiegsklausel in seinem noch laufenden Vertrag Gebrauch. Es ist davon auszugehen, dass ihm viele Fans den Wechsel nach Wien nicht verziehen haben.

„Jetzt werde ich einmal abgelöst, das ist nicht so schlecht“, sagte Mario Sonnleitner, der weiß, wie es sich anfühlt, von den Grazer Fans ausgepfiffen zu werden. Der 31-Jährige verteidigte von 2007 bis 2010 für Schwarz-Weiß, seine bisher einzige Trophäe stemmte er 2010 nach dem Cup-Gewinn im Sturm-Dress. Extra-Tipps für Alar und Potzmann gibt es keine. „Sie (Alar, Potzmann) werden wissen, was sie erwartet, aber das muss auch motivieren.“

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Potzmann: „Werde bei einem Tor nicht jubeln“

Letztlich nahm Sonnleitner den Sturm-Fans die Pfiffe nicht wirklich übel. „Das Schlimmste wäre, wenn es keinen schert, wo ein Spieler hingeht.“ Für Alar und Potzmann würde die Rückkehr nicht einfach werden, „aber sie sind mental stark genug, um das auszuhalten.“

„Ich habe keine Ahnung, wie ich empfangen werde“, verriet Potzmann, der kein zusätzliches Öl ins Feuer gießen will. „Bei einem Tor von mir würde ich nicht jubeln.“ Er stehe vor einem besonderen Wiedersehen. „Es ist für mich sicher eine emotionale Rückkehr, ich war drei Jahre dort, das geht nicht spurlos an einem vorbei.“

Sturm sei trotz des schwierigen Saisonstarts nicht zu unterschätzen. „Wir werden sicher nicht sagen, dass wir dort locker drei Punkte holen.“ Sein Wechsel hatte verhältnismäßig wenig Aufregung verursacht. „Ich habe dem Verein schon Ende März mitgeteilt, dass ich den Vertrag nicht verlängern werde, damals hat es auch noch keine Einigung mit Rapid gegeben. Es ist klar, dass es die Fans nicht freut, wenn Spieler zur Konkurrenz gehen“, merkte der Defensivspieler an.

Glaubt man Jörg Siebenhandl, hegen zumindest die Sturm-Spieler keinen Groll. „Mit Deni und Marvin ist alles normal. Für die Mannschaft ist das weniger ein Thema, als für die Fans.“ Der zuletzt erst mit Formschwankungen und dann mit einer Verletzung kämpfende Schlussmann musste zuletzt just Rapid-Goalie Richard Strebinger in der ÖFB-internen Hackordnung den Vortritt lassen. Strebinger fährt nach dem Schlagerspiel zum ÖFB-Team, Siebenhandl nicht.

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„Die Sache ist abgehakt, ich hatte mit Franco Foda ein gutes Gespräch. Ich akzeptiere die Entscheidung des Teamchefs, auch wenn man selbst vielleicht eine andere Sicht der Dinge hat“, sagte Siebenhandl, der zumindest auf der Abruf-Liste steht. Den unmittelbaren Vergleich mit Strebinger am Sonntag sieht er nicht als zusätzliche Motivation. „Das ist gegen Rapid nicht mehr notwendig.“

Bild: GEPA