Rapids Europa-League-Duell mit Solskjaers Erben

Für Rapid wird das UEFA Europa-League-Duell mit Molde am Donnerstag (21.00 Uhr) gewissermaßen zu einem Aufeinandertreffen mit den Erben von Ole Gunnar Solskjaer. Die norwegische Fußballlegende trainierte den Club 2011 bis 2013 bzw. 2015 bis 2018, machte dabei den Ex-Salzburg-Goalgetter und nunmehrigen BVB-Star Erling Haaland groß und leitete das Erfolgsjahrzehnt eines Clubs ein, der trotz langer Tradition erst 2011 seine Meisterpremiere feierte.

Solskjaer, der nun seit Ende 2018 Englands Rekordchampion Manchester United betreut, war aber auch verantwortlich für den vielleicht größten internationalen Erfolg, erreichte mit Molde 2015/16 in der Europa League die Runde der besten 32. Dort kam gegen den späteren Sieger FC Sevilla das Aus, davor hatte man aber mit Platz eins in der Gruppe vor Fenerbahce Istanbul, Ajax Amsterdam und Celtic Glasgow aufhorchen lassen.

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Der andere große Europacup-Erfolg Moldes hat mit Solskjaer nichts zu tun und datiert aus der Saison 1999/2000, als man die Gruppenphase der Champions League erreichte. Nach wie vor ist der Verein aus der Kleinstadt am Nordmeer der einzige norwegische Club neben Rosenborg, der schon einmal in der Champions League vertreten war. 1999/2000 reichte es mit drei Punkten hinter Real Madrid, dem FC Porto und Olympiakos Piräus aber nur zum letzten Platz in der Gruppe.

Als Trainer führte Solskjaer Molde nicht nur zu zwei Meisterschaften (2011, 2012), sondern verhalf nicht zuletzt Haaland zum Durchbruch. Im Juni 2017 kam der damals 16-Jährige in der Liga zu seinem ersten Einsatz und wechselte im Jänner 2019 zu Salzburg – mit kolportierten acht Millionen Euro ist er mit Abstand der Rekordtransfer des Clubs. Mehrmals betonte Haaland später, welch große Bedeutung die Ratschläge Solskjaers für ihn gehabt hätten. So wie Haaland schaffte auch Solskjaer als Aktiver bei Molde seinen Durchbruch, wechselte 1996 von dort zum englischen Topclub Manchester United, mit dem er sechs Meistertitel und einmal die Königsklasse gewann.

Solskjaers Nachfolger bei Molde ist vergleichsweise ein Unbekannter. Erling Moe, als Spieler nur im Unterhaus tätig, kann aber auf erfolgreiche Arbeit verweisen. In seiner ersten vollen Saison schaffte Solskjaers einstiger „Co“ gleich den Titel – mit dem Vereins-Rekordvorsprung von 14 Punkten auf Bodö/Glimt. Heuer wird sich das in der Ganzjahresmeisterschaft allerdings sicher nicht mehr ausgehen: Nach 22 von 30 Runden liegt Molde bereits 16 Zähler hinter Bodö/Glimt und muss vielmehr aufpassen, nicht aus den internationalen Rängen zu fallen.

(APA)

Beitragsbild: GEPA