Rapids Frühjahrsstart: Drei Ausfälle und Fragezeichen Demir

Bei frühlingshaften Temperaturen, mit drei Corona-Absenzen und Rätselraten um Yusuf Demir ist Rapid in die Wintervorbereitung eingestiegen.

Die Wiener kamen am Montagnachmittag am Trainingsfeld neben dem Ernst-Happel-Stadion erstmals im neuen Jahr zusammen. Auf der Spielerseite konnte Sportchef Zoran Barisic keinen Neuen vermelden. Im Betreuerfeld gab es bei Rapid II Bewegung: Stefan Kulovits kehrte nach einigen Jahren in Deutschland als Coach der zweiten Mannschaft zurück.

Vor dem Start ins Frühjahr – in einem Monat wartet zum Auftakt das Viertelfinale im ÖFB-Cup gegen Hartberg – war bei Rapid Testen angesagt. Die Spieler hatten schon am Vortag zu Hause gegurgelt, Montagfrüh wurden dann Antigen-Tests vorgenommen – mit Folgen. Kevin Wimmer musste passen, beim Verteidiger war noch der PCR-Test ausständig. Im Urlaub hatte es Thorsten Schick erwischt, der Flügelspieler könnte deshalb schon am Dienstag wieder ins Training einsteigen. Weiters fehlte Torhüter-Coach Jürgen Macho.

„Das wird uns extrem begleiten in nächster Zeit“, vermutete Sportchef Barisic mit Blick auf Omikron. Dass mit dem geimpften Wimmer „nur“ ein Spieler am Montag ausfiel, konnte fast als positiv eingestuft werden. Einen Corona-Cluster im Kader benötigt Rapid wie auch die anderen Bundesligisten im dichten Programm nicht. Das Trainingslager haben die Hütteldorfer ab 15. Jänner in Belek eingeplant. Das erste Testspiel-Doppel gegen Lafnitz und Vorwärts Steyr steigt zwei Tage davor.

Zukunft von Barcelona-Leihgabe offen

Inwiefern Yusuf Demir dabei eine Rolle spielen wird, blieb auch am Montag ungeklärt. „Im Moment nichts Neues“, berichtete Barisic. Demir sei demnach am Sonntag wieder nach Barcelona gereist. Dort ist die Leihgabe der Wiener aber nicht mehr eingeplant. Ob der 18-Jährige bald wieder in Wien weilen wird, ist offen, betonte Barisic. „Es muss für alle Seiten passen“, sagte der Sportdirektor. Als „Blödsinn“ bezeichnete er Gerüchte, wonach Demir nach Deutschland verliehen werden könnte.

Fakt ist, dass der Leihvertrag mit Barcelona bis Saisonende ausgehandelt wurde. An den von den Katalanen dafür überwiesenen 500.000 Euro soll laut Barisic nichts zu rütteln sein. Im Vertrag ist offenbar eine Klausel verankert, wonach der Offensivspieler bei einem zehnten Pflichtspiel-Einsatz für Barcelona für 10 Millionen Euro fix vom spanischen Großclub erworben wird. Dazu wird es laut Medienberichten aber nicht mehr kommen. Barcelona hat das Geld für Demir, der bei neun Pflichtspielen hält, angeblich anderwertig verplant.

Trainer Ferdinand Feldhofer will sich mehr mit jenen Spielern befassen, die verfügbar sind. 23 Feldspieler und die Torhüterriege tummelte sich auf dem Rasen. Mit dabei waren auch Philipp Schobesberger und Christopher Dibon. Filip Stojkovic und Srdjan Grahovac weilten noch im Urlaub. „Wir werden die Zeit nutzen, um uns noch besser kennenzulernen, meine Ideen noch besser zu implementieren“, sagte der erst Anfang Dezember bestellte Feldhofer. Von Rapid II trainierten Benjamin Kanuric, Moritz Oswald, Bernhard Zimmermann und Nicholas Wunsch mit.

Kein Problem soll die Zukunft vieler Spieler werden. Insgesamt 16 Verträge laufen im Sommer aus, darunter jene von Richard Strebinger, Leo Greiml, Maximilian Ullmann, Thorsten Schick, Taxiarchis Fountas oder Ercan Kara. „Für mich ist das nicht ungewöhnlich, für Rapid vielleicht schon“, scherzte der ehemalige WAC-Trainer Feldhofer. Er bleibe ruhig. „Wir sind auf mögliche Szenarien vorbereitet. Aber es muss für alle Seiten passen“, so Feldhofer.

Vor allem der seit Montag 26-jährige Kara wurde schon mit Clubs aus dem Ausland in Verbindung gebracht. Barisic betonte, bei den Gesprächen mit allen Spielern auch das Wirtschaftliche im Auge zu haben. „Ich habe auch eine Verantwortung dem Club gegenüber. Man kann Top-Verdiener nicht zu Top-Top-Verdienern machen.“

Nur ein Lächeln entkam Feldhofer auf ein Gerücht aus Deutschland angesprochen. Rapid soll demnach an einer Leihe des ehemaligen Salzburgers Hannes Wolf (22) interessiert sein. Der Offensivmann spielt bei Mönchengladbach derzeit keine große Rolle. Auch an Dominik Frieser (28) sollen die Wiener dran sein. Der Flügelspieler ist nach der Trennung von Barnsley vertragslos.

Kulovits neuer Trainer von Rapid II

Nach den Profis stand auch die zweite Mannschaft wieder im Training. Stefan Kulovits unterschrieb als neuer Trainer beim Zweitligisten. Der 38-Jährige war 2013 von Rapid zum SV Sandhausen gewechselt. Die Entscheidung für die Rückkehr fiel kurzfristig. „Alles ist sehr schnell gegangen. Vor dem Jahreswechsel dachte ich noch, wieder nach Deutschland zurückzukehren“, sagte Kulovits. Er habe beim Angebot aber nicht lange überlegt.

Eine neue Rolle hat Steffen Hofmann. Der 41-Jährige wird Sportkoordinator und soll vor allem das Bindeglied zwischen Profis und zweiter Mannschaft sein. „So viel Spaß mir die Arbeit im Trainerteam von Rapid II und auch im November bei den Profis gemacht hat, sehe ich meine berufliche Zukunft doch eher im Management-Bereich“, meinte Hofmann dazu.

(APA)

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