Rassismus-Eklat in Drittligaspiel – Spiel abgebrochen

Das Fußball-Drittligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück ist am Sonntag in der 33. Minute von Schiedsrichter Nicolas Winter beim Stande von 0:0 zunächst unterbrochen, dann aber abgebrochen worden.

Grund war eine rassistische Bemerkung von den Rängen. Der Unparteiische schickte beide Teams zunächst in die Kabine. Die Anfeindungen galten offenbar VfL-Angreifer Aaron Opoku.

„Die Partie ist vollkommen zu Recht unterbrochen worden“, sagte Duisburgs Pressesprecher Martin Haltermann bei MagentaSport: „Der sogenannte Fan ist identifiziert worden und wird jetzt rausgebracht.“ Der MSV entschuldige sich für den Vorfall, „das ist ein No-Go“. Beide sportliche Leiter seien mit dem Schiedsrichter im Austausch über das weitere Vorgehen. Schlussendlich entschied man, die Begegnung abzubrechen.

Während sich die Mannschaften in der Kabine befanden, skandierten viele der Zuschauer „Nazis raus!“ in der Arena. Die Stadionregie ließ den Antifaschismus-Song „Schrei nach Liebe“ von der Band Die Ärzte spielen.

Von den Rängen hatte es gegen Osnabrücks Aaron Opoku offenbar Affenlaute gegeben. Der vermeintliche Täter wurde identifiziert und aus dem Stadion gebracht. Die Gästemannschaft sah sich aufgrund des Vorfalls nicht in der Verfassung, das Spiel fortzusetzen.

„Der Junge ist fix und alle, die ganze Mannschaft ist fertig. Wir haben nur die Chance, um Entschuldigung zu bitten. Wir haben mehr als Verständnis dafür. Das ist ein Tiefpunkt in unserer Vereinsgeschichte“, sagte MSV-Pressesprecher Martin Haltermann.

Für den Unparteiischen war die Szene eindeutig: „Es gab einen Eckstoß für den VfL Osnabrück und dann Affenlaute von der Tribüne“, sagte Winter. Er und seine Assistenten hätten umgehend darauf reagiert, „ich habe gesehen, wie schockiert der Spieler gewesen war“.

VfL-Geschäftsführer Michael Welling erläuterte das Vorgehen der Niedersachsen: „So etwas dürfen wir nicht akzeptieren. Aaron ist fertig und war nicht mehr in der Lage zu spielen.“ Laut Welling sei auch der MSV-Spieler Leroy Kwadwo rassistisch beleidigt worden.

(Red./SID)/Bild: Imago