Reichkriegsflagge im Austria-Sektor: Übeltäter ausgeforscht

Nachdem beim Wiener Fußball-Derby Rapid gegen Austria am Sonntag bei der Austria eine verfälschte Reichskriegsflagge im Stadion angebracht war, ist nun die Staatsanwaltschaft am Zug. Laut Polizei ist der Banner nicht strafbar. Dennoch habe man eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wien eingebracht, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Montag der APA – Austria Presse Agentur.

Die Flagge war im Auswärtssektor des Allianz Stadions zu sehen und wurde noch während des Spiels entfernt. Sie wird dem bei der Austria mit Hausverbot belegtem Fanclub „Unsterblich“ zugerechnet. Dieser wurde wegen seiner Nähe zum Neonazismus 2013 aus der Generali Arena verbannt. Die Austria betonte auf Twitter, dass es sich hierbei um keine Austria-Fans handle und der Banner in „keinster Weise mit unseren Werten“ vereinbar sei.

Grundlage für die strafrechtliche Prüfung der Polizei waren das Verbotsgesetz, das Symbole-Gesetz, mit dem die Verwendung von Symbolen des Islamischer Staats und anderer Gruppierungen untersagt wurden sowie das Einführungsgesetz zu den Verwaltungsverfahrensgesetzen (EGVG). Letzteres sieht in Artikel 3 Strafen für die Verbreitung von nationalsozialistischem Gedankengut im Sinne des Verbotsgesetzes vor.

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Nach diesen Rechtsgrundlagen der Polizei ist der Banner, mit dem die Reichkriegsflagge nachempfunden war, nicht strafbar, betonte Eidenberger. Denn auch die Grundfahne, also die Reichskriegsflagge ist in Österreich – sofern sie kein Hakenkreuz aufweise – nicht verboten. „Diese oder ähnliche Fahnen mit solcher Symbolik kommen immer wieder bei Fußballspielen vor“, sagte Eidenberger. Sie werden auch „immer wieder aufs neue überprüft“.

Übeltäter bereits ausgeforscht und sanktioniert

Die Führung von Austria Wien distanzierte sich in einer Aussendung vom Vorfall rund das Transparent im Fansektor der Violetten. Dank Videoüberwachung wurde jener Mann, der das Transparent im Allianz Stadion aufgehängt hatte, noch am Sonntag ausgeforscht. Er hat seit der Saison 2012/13 ein Hausverbot in der Generali Arena, nun wurde auch ein bundesweites Stadionverbot beantragt.

„Als Club haben wir eine sehr klare Linie, was dieses Thema betrifft und werden davon auch keinen Millimeter abweichen. Deswegen ist es auch extrem wichtig, dass die Behörden derartige Fälle strikt verfolgen und strenge Strafen aussprechen“, hieß es im Statement der Austria.

(APA)

Artikelbild: GEPA