Rennläufer im Reisestress – Silvesterparty in Oslo

Die Ski-Damen kommen von Lienz, die Herren aus Bormio – für jeweils 16 Athleten geht die Reise am Wochenende nach Oslo, wo am Neujahrstag am Holmenkollen ein Parallel-Slalom ausgetragen wird. Bernadette Schild packte am Samstag ihre Taschen gleich für Norwegen, den Flutlichtslalom in Zagreb (3. Jänner), die zwei Technikrennen in Kranjska Gora (6./7.) und den Torlauf in ihrer Heimat Flachau (9.).

Fünf Rennen in neun Tagen – da heißt es dazwischen kraftsparend vorzugehen. „Als wir das Programm gesehen haben, haben wir schon einmal geschluckt. Ich frage mich schon, warum man das so machen muss. Es wird stressig, aber ich habe mich darauf eingestellt“, sagte Schild.

Silvester ohne Familie hat sie jedenfalls noch nie verbracht, in Oslo soll es eine kleine Party geben. „Man muss dann Rennen fahren, wenn die Leute Zeit zum Schauen haben, es sind Ferien. Wenn gute Stimmung aufkommt, macht das sicherlich Sinn“, meinte die Salzburgerin. „Parallelrennen sind nicht mein Steckenpferd. Aber auf keinen Fall wollte ich es auslassen“, verwies sie darauf, dass das Rennen zum Spezial-Slalomweltcup zählt. Zweite ÖSV-Läuferin in Oslo ist Katharina Truppe, die von der Rückgabe eines deutschen Startplatzes profitierte.

Qualifiziert für den Parallel-Event sind die Top 12 der Weltcup-Startliste (WCSL) im Slalom sowie die Top Vier der Gesamt-WCSL. Nachrücker kommen aus der eigenen Nation, so sich die Läufer in den Top 30 der Slalom-WCSL befinden, ansonsten profitieren andere Länder. Von den Topathleten verzichten der Norweger Aksel Lund Svindal, der Italiener Dominik Paris, die Deutsche Viktoria Rebensburg und die Italienerin Sofia Goggia.

Bei den Herren sind für Österreich Marcel Hirscher und Michael Matt mit dabei. Sie haben danach einen Tag länger Zeit für die Vorbereitung auf Zagreb (4.), allerdings folgen nach dem Reisetag gleich Riesentorlauf (6.) und Slalom (7.) in Adelboden.

Für die Damen ist es der zweite Parallel-Slalom in diesem Winter, der Modus ist aber ein anderer. Mitte Dezember in Courchevel traten 68 Damen zur Qualifikation an, die 32 Schnellsten qualifizierten sich für die K.o.-Phase im Dual-Format. Der Sieg ging an die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin vor Petra Vlhova (SVK) und Irene Curtoni (ITA). Ricarda Haaser wurde Fünfte, Truppe Siebente, Carmen Thalmann Zwölfte und Bernadette Schild 19.

In Oslo kommt das gewohnte City-Event-Format zur Anwendung, gefahren wird ab 16.05 Uhr auf dem Gegenhang der Schanzenanlage auf einer 180 m langen Strecke mit 18 Riesentorlauf-Toren und einem Sprung. In der vergangenen Saison fand ein City-Event in Stockholm statt, Linus Straßer (GER) siegte vor Alexis Pinturault (FRA) und Mattias Hargin (SWE). Bei den Damen setzte sich Shiffrin vor Veronika Velez-Zuzulova (SVK) und Nina Löseth (NOR) durch. Für Österreich gab es durchwegs neunte Ränge.

Teilnehmerfeld des Parallel-Slaloms in Oslo am Neujahrstag – Damen: Mikaela Shiffrin (USA), Petra Vlhova (SVK), Wendy Holdener (SUI), Frida Hansdotter (SWE), Bernadette Schild (AUT), Nina Haver-Löseth (NOR), Anna Swenn-Larsson (SWE), Melanie Meillard (SUI), Lena Dürr (GER), Denise Feierabend (SUI), Ana Bucik (SLO), Maren Skjöld (NOR), Chiara Costazza (ITA), Katharina Truppe (AUT), Irene Curtoni (ITA), Marina Wallner (GER)

Herren: Marcel Hirscher (AUT), Henrik Kristoffersen (NOR), Linus Straßer (GER), Manfred Mölgg (ITA), Michael Matt (AUT), Stefano Gross (ITA), Andre Myhrer (SWE), Fritz Dopfer (GER), Alexander Choroschilow (RUS), David Ryding (GBR), Daniel Yule (SUI), Mattias Hargin (SWE), Kjetil Jansrud (NOR), Alexis Pinturault (FRA), Sebastian-Foss Solevaag (NOR), Luca Aerni (SUI)

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(apa)