Ried gastiert nach Baumgartner-Aus bei siegesverwöhnter WSG

Die SV Ried will im zweiten Saisonauftritt unter Gerhard Schweitzer den zweiten Sieg einfahren. Stand der Co-Trainer der Innviertler anstelle des damals erkrankten Gerald Baumgartner beim Überraschungserfolg gegen Rapid hauptverantwortlich an der Seitenlinie, übernahm er den Aufsteiger nach Baumgartners Freistellung nun auch für den Jahresausklang. In Innsbruck wartet am Sonntag (ab 13:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport Austria 3 – Streame das Spiel mit Sky X) die vor Selbstvertrauen strotzende WSG Tirol.

Vier Siege haben die Wattener in den vergangenen fünf Runden eingefahren. Die Tiroler liegen als Fünfter auf Kurs in die Meistergruppe und wollen diesen gegen den Zehnten halten. „Wir treffen auf eine wirklich starke Mannschaft“, wusste Schweitzer. Er erinnerte an das 3:0 der Wattener bei Rapid. „Wir werden uns auf die Füße stellen müssen. Es wird ein ganz anderer Gegner sein als beim ersten Spiel“, meinte der 57-Jährige. Zum Saisonauftakt hatte der Aufsteiger die WSG dank eines Abseits-Tores in der 97. Minute mit 3:2 geschlagen.

Ried hat insgesamt von den vergangenen neun Duellen – acht davon in der 2. Liga – mit Wattens acht gewonnen und einmal Remis gespielt. 23:5 lautet das Torverhältnis aus diesen Partien. Am Sonntag stufte Schweitzer die Innviertler aber als Außenseiter ein. „Es gibt für uns nur Vollgas, sonst wird es nicht gut ausschauen“, meinte er.

Wie es auf Rieder Betreuerbank weitergeht, wird sich idealerweise bis Silvester entscheiden. Gesucht wird nach „einer Lösung, die uns nicht nur den Klassenerhalt, sondern auch eine längerfristige Weiterentwicklung ermöglicht“, sagte Geschäftsführer Rainer Wöllinger den „Oberösterreichischen Nachrichten“. Man traue sich „eine mutige Lösung“ zu. Schweitzer dürfte sein Amt abgeben. Er soll dem Verein in anderer Funktion aber weiter zur Verfügung stehen.


Thomas Silberberger blickte ob der Rochade bei den Riedern einem harten Spiel entgegen. „Wir müssen all das, was wir gegen Rapid und den WAC (4:1, Anm.) bereits in die Waagschale geworfen haben, wieder reinwerfen“, betonte der WSG-Trainer. Silberberger erwartete keine in ihrer Spielanlage grundlegend veränderten Rieder, ortete aber einen Motivationsschub beim Gegner. Von offenen Rechnungen wollte er nicht sprechen. „Beim letzten direkten Duell sind wir am Schiedsrichter gescheitert“, sagte Silberberger.

Angesichts des Erfolgslaufs seines vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelten Teams kam der Coach ins Schwärmen. „Wenn ich sehe, wie Rapid gegen Red Bull chancenlos ist und feststelle, dass unser Auftritt gegen die Salzburger definitiv ein besserer war. Oder wenn ich sehe, wie die Wiener Austria gegen Sturm chancenlos ist. Da war unser Spiel ein anderes. Wir sind auf einem guten Weg, das taugt mir.“

(APA)

Artikelbild: GEPA