Rio: Suspendierung von Anti-Doping-Labor aufgehoben

(APA) Rund zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele hat das Anti-Doping-Labor in Rio de Janeiro doch noch die Lizenz für die Untersuchung tausender Doping-Proben erhalten. Wie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) mitteilte, sei die Suspendierung aufgehoben worden, das Labor erfülle nun internationale Standards.

Hier sollen bei den Sommerspielen rund 5000 Dopingproben analysiert werden. Wäre es bei der am 24. Juni verfügten Suspendierung geblieben, hätten alle Dopingproben in einem anderes Land gebracht und dort untersucht werden müssen. In der Vergangenheit war es in Rio zu falschen Testergebnissen gekommen, weshalb 2013 schon einmal die Lizenz entzogen wurden, 2015 wurde sie wieder erteilt. Details zu den im Juni festgestellten Problemen in dem Labor nannte die WADA nicht.

Der Vorsitzende des WADA-Exekutiv-Komitees, Craig Reedie, habe die Aufhebung der Suspendierung angewiesen, damit können ab sofort doch Blut- und Urinproben analysiert werden. WADA-Generaldirektor Olivier Niggli betonte: „Alle Beteiligten haben sich engagiert darum bemüht, die identifizierten Problem zu beheben, so dass das Labor wieder arbeiten und optimal funktionieren kann für die Olympischen und Paralympischen Spiele.“ Die Spiele in Rio beginnen am 5. August.

Brasiliens Sportminister Leonardo Picciani begrüßte die Maßnahme. Nach dem Verdacht einer massiven Manipulation mit Dopingproben russischer Athleten bei den Winterspielen 2014 in Sotschi steht die Arbeit der Doping-Kontrolleure in Rio noch stärker im Fokus. Die Regierung betonte, dass man in den vergangenen Wochen eng mit den Organisatoren und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bei der Behebung der beanstandeten Probleme zusammengearbeitet habe.

Das für Olympia modernisierte Labor befindet sich an der Universität Federal do Rio de Janeiro und hat rund 188 Millionen Reais (rund 52 Millionen Euro) gekostet. Neben den 5.000 Proben bei Olympia sind im September bei den Paralympischen Spielen 1.000 Doping-Proben geplant.

 

Titelbild: GEPA