Rodionov nach Fünf-Satz-Thriller in 2. French-Open-Runde – Novak out

Sieg und Niederlage für Österreichs erste beide Einzelspieler, die am Sonntag bei den French Open im Erstrundeneinsatz waren. Nach dem überraschenden Fünf-Satz-Erfolg des 21-jährigen Jurij Rodionov über den höher eingestuften Jeremy Chardy (FRA) blieb die Überraschung im Duell von Dennis Novak mit US-Open-Finalist Alexander Zverev (GER-6) aus. Der 27-jährige Niederösterreicher konnte Zverev nur zu Beginn ärgern, verlor aber nach 2:05 Stunden mit 5:7,2:6,4:6.

Am Montag ist Österreichs US-Open-Champion Dominic Thiem gegen den Kroaten Marin Cilic erstmals im Einsatz, ebenso trifft Qualifikantin Barbara Haas auf Hsieh Su-wei (TPE). Beide Partien sind als zweite Partien nach 11.00 Uhr angesetzt.

Für Novak gab es am Sonntagabend im letzten Spiel des Tages, das teilweise unter geschlossenem Dach ausgetragen wurde, nur zu Beginn Hoffnung. Da begann der Weltranglisten-91. stark und nutzte auch Startschwierigkeiten Zverevs, der seit den US Open wie auch Thiem kein Match bestritten hatte. Novak schaffte ein Break zum 3:1 und zog auf 5:2 davon, konnte den Sack aber nicht zumachen. Zverev drehte den Satz noch, das war die Basis zum letztlich glatten Sieg.

Ein gewisser Schlüssel war freilich auch für Novak der erste Satz. Hätte er es geschafft, diesen zuzumachen, „hätte es meine Chancen ein bisschen gesteigert“, meinte er in der spätabendlichen Video-Pressekonferenz. „Ich glaube, es war trotzdem kein schlechtes Match, aber die Bedingungen sind halt sehr schlecht für mich. Ich habe alles probiert, leider hat er sehr, sehr gut serviert, meine Aufschlag-Games waren meistens ein Kampf, weil ich nicht wirklich gut serviert habe.“

Die kalten, regnerischen Bedingungen herrschten lange Zeit auch auf dem Court Philippe Chatrier, obwohl dieser seit diesem Jahr über ein verschiebbares Dach verfügt. „Ich finde, dass sie das Dach früher hätten schließen können. Es hat die ganze Zeit geregnet, die Linien waren eigentlich von Beginn an immer nass. Wenn du da auf die Linie gespielt hast, war es fast unmöglich, den Ball halbwegs normal zurückzuspielen“, konstatierte Novak. Erst nach einem Sturz seinerseits habe man das Dach dann geschlossen.

Zverev hatte sich zuvor schon auf dem Platz geäußert. „Ich habe keine Sandplatz-Matches vor diesem gespielt, die Bedingungen sind nicht sehr einfach – es ist sehr kalt und regnerisch. Ich muss mich dran gewöhnen“, meinte der Deutsche, der auch den Gegner lobte. „Dennis spielt auf diesem Belag sehr gut, er ist mit Dominic Thiem darauf aufgewachsen. Ich bin froh, dass ich in der zweiten Runde bin.“

Für Novak ist das Turnier dennoch noch nicht zu Ende, denn er ist im Doppel als Letzter noch in den Bewerb gerutscht und wird mit dem Slowenen Aljaz Bedene antreten. Danach spielt er in Köln zwei Turniere auf Hardcourt in der Halle, danach das Erste Bank Open in Wien. Nach einer Woche Pause ist noch Sofia als voraussichtlich letztes Event geplant.

Zuvor hatte Jurij Rodionov in aussichtsloser Lage gegen den mehr als 100 Plätze besser platzierten Chardy großen Kampfgeist und mentale Stärke bewiesen. Nach 0:2-Satzrückstand, einem abgewehrten Matchball und erst mit dem 7. Matchball setzte sich der Qualifikant mit 3:6,4:6,7:6(6),6:4,10:8 nach 4:36 Stunden durch. Er trifft nun am Mittwoch auf den Slowaken Norbert Gombos. Es nicht nur Rodionovs erster Sieg bei einem Major-Turnier, sondern im vierten Versuch auch der erste Sieg auf Tour-Level. Dieser wird ihn erstmals in die Top 150 bringen.

(APA)

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