Roger Federer gewinnt zum zehnten Mal in Halle/Westfalen. In der langen Karriere des Schweizers war es ein besonderer Titel.
Roger Federer hob beide Arme zum Jubel und winkte strahlend ins Publikum: Der König von Halle ließ sich beim besonderen Jubiläum in seinem deutschen “Wohnzimmer” ausgiebig feiern. Durch das 7:6 (7:2), 6:1 gegen den Belgier David Goffin siegte der Schweizer Tennis-Maestro in Ostwestfalen zum zehnten Mal – dies war ihm zuvor noch bei keinem Turnier gelungen.
“Die Zehn hier zu holen, ist unglaublich. Ich kann es kaum fassen”, sagte der 37-Jährige, der nach 1:23 Stunden seinen ersten Matchball verwandelte, lobte aber auch seinen Gegner: “David war die ersten zehn Spiele eigentlich besser als ich.” Der geschlagene Goffin zollte Federer Respekt: “Ein fantastischer zehnter Titel hier. Er ist unglaublich, er spielt so gut auf Rasen – eigentlich auf allen Belägen.”
Federer: “Vielleicht spiele ich ja bis 50”
Gleichzeitig ist Federer durch seinen Sieg bei den Noventi Open der älteste Spieler seit Ken Rosewall, der auf der ATP-Tour einen Titel gewinnt. Die australische Legende hatte 1977 in Hong Kong im Alter von 43 Jahren triumphiert. “Vielleicht bin ich gar nicht so alt, vielleicht spiele ich ja bis 50”, scherzte der Schweizer Altmeister, der nun im Rasen-Mekka von Wimbledon (ab 1. Juli) um seinen neunten Titel kämpft.
Für Federer erwies sich sein Lieblingsturnier in Halle erneut als Wohlfühloase, in Ostwestfalen ist er Liebling der Massen. Das bekam auch Goffin, der im Viertelfinale Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev bezwungen hatte, deutlich zu spüren.
“Man hat das Gefühl, dass wenn es wichtig wird, geht es bei dir so ein bisschen abwärts, also im guten Sinne wie beim Fahrrad fahren, und beim Gegner so ein bisschen aufwärts”, erklärte Federer seinen lautstarken “Heimvorteil”.
Zum ersten Mal erlebte Goffin diesen, als er gleich drei Breakbälle zum 3:2 nicht nutzte. Der wieselflinke Belgier, der zuletzt im Oktober 2017 in Tokio einen Turniersieg gefeiert hatte, servierte dennoch stark und spielte clever, gewährte Federer kaum Chancen. Erst im Tiebreak setzte sich die Klasse des Grand-Slam-Rekordchampions durch.
Plötzlich unterliefen Goffin mehr einfache Fehler, Federer bekam Aufwind. Mit einem Doppelfehler gab der Belgier gleich seinen ersten Aufschlag des zweiten Satzes ab und schmiss frustriert den Schläger. Der Schweizer spielte fortan viel dominanter und befreiter als noch im ersten Satz, das Break zum 4:1 brachte die Vorentscheidung, zum Matchgewinn breakte er den verunsicherten Goffin erneut. Nun kann für Federer in Wimbledon die Jagd nach dem 21. Grand-Slam-Titel beginnen.
Sieben Titel fehlen auf Jimmy Connors
Durch seinen zehnten Triumph beim ATP-Turnier in Halle/Westfalen hat Roger Federer den 102. Titel seiner Karriere gefeiert. Nur noch sieben Turniersiege fehlen auf Rekordhalter Jimmy Connors. – Die erfolgreichsten Titelsammler in der Geschichte der ATP-Tour im Überblick:
1. Jimmy Connors (USA) 109 Titel
2. Roger Federer (Schweiz)* 102
3. Ivan Lendl (Tschechoslowakei/USA) 94
4. Rafael Nadal (Spanien)* 82
5. John McEnroe (USA) 77
6. Novak Djokovic (Serbien)* 74
7. Pete Sampras (USA) 64
7. Björn Borg (Schweden) 64
9. Guillermo Vilas (Argentinien) 62
10. Andre Agassi (USA) 60
11. Ilie Nastase (Rumänien) 58
12. Boris Becker (Leimen) 49
(SID)
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