Rossi gab drei Wochen nach Brüchen bereits wieder Gas

Alcaniz (APA) – „Il Dottore“ sitzt bereits wieder bei Höchstgeschwindigkeiten auf seiner Yamaha. Drei Wochen nach einem Unfall, bei dem sich Valentino Rossi das Schien- und Wadenbein gebrochen hatte, fuhr der Italiener beim Großen Preis von Aragon am Freitag beide Trainingseinheiten. Dass der 38-Jährige beim Blitz-Comeback auf teils nasser Strecke nicht über die Plätze 18 und 20 hinauskam, war nebensächlich.

Keine Probleme auf dem Bike

Auf einer Krücke humpelnd, aber fröhlich vor sich hin grinsend, hatte sich Rossi am Freitag an der Strecke bewegt. Auf dem Motorrad schien ihn die schwere Verletzung offensichtlich weniger zu behindern. „Das war ein positiver Tag, denn ich habe mich schon in der Früh auf dem Bike recht wohl und komfortabel gefühlt“, sagte Rossi danach zum Fachportal „Speedweek“.

22 Tage nach dem Sturz reichte es für hintere Platzierungen, der Abstand auf die Spitze war aber beträchtlich. 2,823 Sekunden waren es auf WM-Leader Marc Marquez im ersten, 2,059 auf dessen Landsmann Dani Pedrosa im zweiten Training. Im Gesamt-Klassement liegt Rossi auf Platz vier, nachdem er das Heimrennen in Misano bisher als einziges wegen seiner Fraktur hatte auslassen müssen. Auf Marquez fehlen ihm 42 Punkte.

Rossi wird am Sonntag an den Start gehen

Die Freigabe durch die Ärzte hatte Rossi bereits am Donnerstag bekommen. Nach der erfolgreichen Nagelprobe deutet nun alles darauf hin, dass der aktuelle WM-Vierte der MotoGP-Wertung tatsächlich versuchen wird, am Sonntag anzutreten. „Ich konnte heute ohne arge Schmerzen fahren. Positiv ist auch, dass sich das Bein nach zwei Trainings in einem guten Zustand befindet, ich fühle keine starken Schmerzen“, meinte Rossi.

Gemeinsam mit seiner Yahama-Crew tüftelte der Italiener an einem besonderen Schutz für das lädierte linke Bein. „Denn ich habe etwas Schmerzen am Knie und auch an der Bruchstelle, dazu am Knöchel. Wir haben deshalb Protektoren gebastelt, das hat ganz gut geklappt.“

van der Mark stünde als Ersatz bereit

„Es ist unglaublich, dass er nach so vielen Jahren noch jedes Wochenende fahren will“, sagte Michael van der Mark. Der Niederländer wäre Rossis Ersatzfahrer, sollte es bei kräftezehrenderen und anstrengenderen trockenen Bedingungen letztlich doch nicht für einen Einsatz des insgesamt neunfachen Weltmeisters im spanischen Alcaniz reichen. Allzu große Hoffnungen braucht sich der Niederländer keine zu machen, Rossi scheint bereits voll fokussiert: „Im Trockenen wird es sicher anspruchsvoller, für das lädierte Bein und den ganzen Rest des Körpers.“

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