Routiniers oder Youngsters? DFB-Teamchef Flick mit Qual der Wahl

Die bewährten Kräfte, Routiniers wie Thomas Müller und Marco Reus oder doch die junge Garde mit Kai Havertz und auch Karim Adeyemi. Bundestrainer Hansi Flick hat in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Offensive ein breit gefächertes Angebot zur Verfügung. In der WM-Qualifikation geht es für den Ex-Weltmeister am Freitag (20.45 Uhr) in Hamburg gegen Rumänien. Die gesamte Angriffs-Lotterie von Flick lautet sogar 4 aus 9.

„Wir haben einen sehr guten Konkurrenzkampf aufgrund der Qualität der Spieler“, stellte DFB-Direktor Oliver Bierhoff erfreut fest. Auch wenn der einstige Mittelstürmer den klassischen Neuner alter Prägung im deutschen Team vermisst, gebe es vielfältig einsetzbare und torgefährliche Offensivakteure. Flick gefällt es. „Wir sind auf allen Positionen mehrfach gut besetzt. Jeder will natürlich spielen. Es ist Grundvoraussetzung für eine Mannschaft, dass jeder im Wettkampf mit den Mitspielern sich steigert“, sagte der 56-Jährige.

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Der Löw-Nachfolger setzt gegen Rumänien und drei Tage später in Nordmazedonien auf Angriff: Seinen 12:0-Start gegen Liechtenstein (2:0), Armenien (6:0) und Island (4:0) will Flick möglichst fortsetzen. Bierhoffs Anspruch ist es, die Tabellenführung auszubauen und im Idealfall das Ticket zur WM 2022 in Katar schon vor den abschließenden Quali-Spielen im November zu lösen. Er forderte Konstanz: „Wir wollen zurück in die Weltspitze. Da zählt jedes Spiel, jedes Ergebnis.“ Deutschland (15 Punkte) liegt in der Gruppe nach fünf Siegen aus sechs Spielen vier Zähler vor Armenien (11) und Rumänien (10) voran.

Da Flick ein Trainer ist, der Leistung honoriert und gerne wie früher beim FC Bayern München einem Stamm vertraut, müssten Timo Werner als Mittelstürmer sowie Leroy Sane und Serge Gnabry auf den Flügeln gegen den Weltranglisten-42. Rumänien eigentlich gesetzt sein. Das Trio hatte im September acht der insgesamt zwölf Tore erzielt. Bei der EM waren sie unter Joachim Löw noch frustrierte Null-Tore-Angreifer. Doch wer ergänzt das Trio als „Zehner“?

Sticht Müller die DFB-Youngsters aus?

Als Favorit gilt der 32-jährige Thomas Müller. Auch Reus oder Havertz stehen parat. Dann wäre noch die „Next Generation“ im deutschen Team, verkörpert durch Bayern-Juwel Jamal Musiala (18), Leverkusens Ausnahmetalent Florian Wirtz (18) und Karim Adeyemi. Der 19-Jährige von Red Bull Salzburg hatte bei seinem Länderspieldebüt gegen Armenien auf Anhieb als Joker getroffen. „Es ist spannend zu sehen, wie junge Spieler nachrücken, wie schnell sie sich an das hohe Niveau adaptieren“, frohlockte Bierhoff über die von ihm selbst als „Frischlinge“ bezeichneten Youngsters.

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Wirtz spielt bei Bayer Leverkusen im offensiven Mittelfeld eine zentrale Rolle. Der am Flügel einsetzbare Musiala ist beim Rekordmeister geschätzt. Adeyemi erzielt noch als Vertreter der vergleichsweise „kleinen“ österreichischen Liga Tor um Tor. 11 Treffer in seinen bisherigen 16 Pflichtspielen in Bundesliga, Champions League und ÖFB-Cup hat Adeyemi in dieser Saison erzielt. Laut Informationen von Sky hat er dadurch reges Interesse in der Heimat hervorgerufen. Bayern München, Dortmund und RB Leipzig sollen an Adeyemi interessiert sein. Der Angreifer werde Salzburg im kommenden Sommer definitiv verlassen, berichtete der Pay-TV-Sender. Die Ablösesumme soll 30 bis 40 Millionen Euro betragen.

(APA).

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