Ruttensteiner darf vor Debüt als Israel-Teamchef auf Stars zählen

Bei seinem Debüt als Teamchef der israelischen Fußball-Nationalmannschaft darf Willi Ruttensteiner auf seine Starstürmer zählen. Der vom WAC zu Real Valladolid gewechselte Shon Weissman wird am Freitag in der Nations-League-Partie gegen Schottland ebenso dabei sein wie Hoffenheims Munas Dabbur und Eran Zahavi. Der exzentrische Stürmer kehrte China den Rücken, er sucht in Europa einen neuen Club.

Ruttensteiner brach mit der Auswahl am Montag Richtung Schottland auf. Die Begegnung im aufgrund der Coronavirus-Pandemie verwaisten Hampden Park ist auch das Vorspiel für das Play-off-Halbfinale der EM-Qualifikation gegen die Schotten rund einen Monat später. Am 8. Oktober entscheidet sich, ob Israel über den Umweg den Sprung zur Endrunde anpeilen kann. Im Play-off-Finale um das EM-Ticket – Spieltermin ist der 12. November – würde dann der Sieger aus Norwegen gegen Serbien warten.

Ruttensteiner beerbte Ende Juli Andreas Herzog, der seine Zelte in Israel abbrach. Der Sportdirektor des israelischen Fußballverbandes ist in dieser Doppelfunktion vorerst bis Jahresende im Amt. Schafft Israel die EM-Teilnahme, dürfte der Oberösterreicher Teamchef bleiben.

Die Vorbereitung auf die Schottland-Reise und das Spiel selbst stand ganz im Zeichen der Coronakrise. „Wir haben alleine bis zum Anpfiff drei Testungen. Unser Trakt im Hotel in Glasgow ist hermetisch abgeriegelt, es gibt keinen Kontakt zur Außenwelt“, berichtete Ruttensteiner. Verbandschef Oren Hasson hätte am Sonntag noch in Israel mit dem Team frühstücken wollen. Es sei ihm aber aufgrund eines fehlenden Covid-19-Tests nicht erlaubt gewesen.

Torhütertrainer Klaus Lindenberger reiste mit dem Team, Mentalcoach Markus Rogan stößt wie die Europa-Legionäre erst in Glasgow zur Mannschaft. Spieler aus Corona-Risikoländern mussten aufgrund der Quarantänevorschriften absagen. Zahavi reiste an, das Engagement des 33-Jährigen bei Guangzhou R&F ist Geschichte. Ruttensteiner wird es freuen. Er wolle „im EM-Play-off zumindest ins Finale“, umriss der 57-Jährige das kurzfristige Ziel. Dass in Schottland keine Zuschauer gestattet sind, sei kein Nachteil. „Und in Coronazeiten ist die israelische Mentalität von Vorteil. Israeli sind Krisen gewohnt, und sie können sich an schwierige Bedingungen leichter anpassen.“

(APA)

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