Ruttensteiners Israelis mit Fans im Rücken gegen Dänemark

Der Startschuss auf dem Weg zur Fußball-WM-Endrunde 2022 fällt in der Österreich-Gruppe in Tel Aviv. Israel empfängt zum Auftakt (18.00 Uhr) die favorisierten Dänen und darf sich dabei auf Unterstützung von den Rängen freuen. 5.000 Fans dürfen ins Bloomfield-Stadion kommen, Voraussetzung ist eine Corona-Impfung. Israel Teamchef Willi Ruttensteiner sagte vor dem Spiel: „Selbst gegen eine Mannschaft wie Dänemark ist alles möglich.“

Bei den Gästen wird ein Star nun doch einlaufen. Christian Eriksen war nach einem Corona-Ausbruch bei seinem Club Inter Mailand zunächst fraglich, nach negativen Testergebnissen durfte der Regisseur aber nach Tel Aviv reisen. „Er ist der Rhythmus und das Herz der Mannschaft“, betonte der dänische Teamchef Kasper Hjulmand. Er kann auch auf andere Akteure von namhaften Clubs wie Kapitän Simon Kjaer (Milan), Pierre-Emile Höjbjerg (Tottenham) oder Martin Braithwaite (Barcelona) vertrauen.

Österreichs Team wird den Vergleich interessiert beobachten, nachdem die Dänen am kommenden Mittwoch in Wien gastieren. Die Färöer, der zweite Gegner der ÖFB-Elf am Sonntag ebenfalls im Happel-Stadion, spielt am Donnerstag im Duell der Außenseiter der Gruppe in der Republik Moldau (20.45 Uhr). Israel hat nach Dänemark gegen Schottland ein weiteres Heimspiel, ehe es nach Moldau geht.

Ruttensteiner setzt auf seine starke Offensive. Eran Zahavi (PSV Eindhoven), Munas Dabbur (Hoffenheim), Manor Solomon (Schachtar Donezk) und Shon Weissman (Valladolid) sollen Dänemark unter Druck bringen. Israels Problemzone bleibt aber die Defensive. Ruttensteiner, dessen Vertrag im Dezember bis zur WM 2022 verlängert wurde, wollte vorerst „nicht an die WM, sondern nur an das nächste Spiel denken“. Sein Star Zahavi sah einer Partie gegen einen starken Gegner entgegen. „Wir müssen uns gegenseitig bis ans Limit treiben“, forderte der 33-jährige Stürmer.

Neben Ruttensteiner arbeiten mit Neo-Co-Trainer Rupert Marko und Tormanntrainer Klaus Lindenberger zwei weitere Österreicher für Israels Verband. Martin Stranzls Vertrag als Individualtrainer lief aus, der ehemalige Mentaltrainer Markus Rogan ist nach seiner „Flucht“ aus Israel nicht mehr dabei. Der Ex-Schwimmstar hatte sich nach einer Corona-Erkrankung im Herbst trotz Quarantäne-Pflicht klangheimlich in den Flieger gesetzt und war via Deutschland in seine Wahlheimat USA zurückgereist. Israels Verband trennte sich daraufhin vom 38-Jährigen.

In Duisburg startet derweilen die Abschiedstour von Joachim Löw. Deutschland trifft auf Island (20.45 Uhr/live RTL), der Blick ging aber weiter voraus. „Wir wollen diese erfolgreiche Ära mit einem tollen Abschluss krönen, ihm ein großes Geschenk machen. Das hat unser Trainer verdient“, sagte Tormann Manuel Neuer bereits Richtung EM im Sommer. Dass Löw nach seiner Rücktrittserklärung für die Zeit nach dem Turnier nun als „Lame Duck“ in seinen Endspurt gehen könnte, wies Neuer zurück. „Man hat in seiner Ansprache gemerkt, dass er sehr motiviert und ehrgeizig ist.“

Löw will den Jahresausklang 2020 vergessen machen, wo es ein 0:6 gegen Spanien setzte. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir uns einspielen, dass wir uns finden“, betonte der 61-Jährige. Man wolle ein positives Signal an die Fans zu Hause aussenden, „eine Basis legen“ für die Aufgaben, die noch anstehen. „Wir können keine Rücksicht mehr nehmen. Jetzt heißt es, Punkte zu machen und sich möglichst gut einzuspielen“, sagte Löw vor dem Dreierpack gegen Island, in Rumänien und gegen Nordmazedonien. Real Madrids Toni Kroos fehlt aufgrund von Adduktorenproblemen.

Neben Deutschland greifen weitere Fußball-Großmächte ins Geschehen ein. Spanien empfängt Griechenland in Granada, im Parallelspiel wird in Solna das Comeback von Zlatan Ibrahimovic für Schweden gegen Georgien erwartet. Italien hat in Parma die Nordiren zu Gast. Unter Roberto Mancini sind die „Azzurri“ seit 22 Spielen ungeschlagen, der Trainer warnte vor der physischen Gangart des Gegners. Nordirland machte Mancini als härtesten Kontrahenten aus dem Startprogramm aus. Italien tritt am Sonntag und Mittwoch noch in Bulgarien bzw. Litauen an. England spielt zum Auftakt in London gegen San Marino. Der Team aus dem Kleinstaat ist die schwächste Nation im UEFA-Ranking.

(APA)

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