Ryder-Cup-Entscheidung 2022 nicht vor 8. Dezember

Wien (APA) – Die Entscheidung, welches Land 2022 den Golf-Ryder-Cup austrägt, ist auf 8. Dezember als frühesten Termin verschoben worden. Davon sind die vier Bewerber Deutschland, Italien, Spanien und Österreich kürzlich informiert worden. Österreich bewirbt mit dem südlich von Wien liegenden Golfclub Fontana. Ursprünglich war die Entscheidung bereits für Ende Oktober oder Anfang November avisiert gewesen.

Begründet wurde diese neuerliche Verschiebung damit, dass die „European Tour“, die zweitgrößte Profitour im Golf, mit Keith Pelley einen neuen Chef bekommt. Der kanadische Nachfolger von George O’Grady möchte vor der nun erst im Dezember in London stattfindenden Verkündigung des Siegers alle vier Bewerber auch noch selbst besuchen. In Österreich wird Pelley rund um den 11./12. November erwartet.

Fakt ist freilich auch, dass kürzlich das deutsche Finanzministerium beschlossen hat, den alle zwei Jahre stattfindenden Vergleich zwischen den besten Golfern Europas und den USA bei einem Zuschlag doch von der Steuer zu befreien. Bei Deutschlands erster Bewerbung um den Ryder Cup 2018 war die Steuerbefreiung noch abgelehnt worden, Frankreich erhielt später den Zuschlag.

Zuvor hatten auch die FIFA für die Fußball-WM 2006 oder die UEFA mit dem Champions-League-Finale in diesem Jahr in Berlin eine Steuerbefreiung erhalten. Bezüglich Ryder Cup – Deutschland bewirbt sich mit der Anlage im brandenburgischen Bad Saarow bei Berlin – hatte sich die deutsche Finanz auch diesmal lange ablehnend gezeigt. Dabei ist der seit 1927 ausgetragene Lochspiel-Team-Vergleich der Herren eine der weltweit größten Sport-Veranstaltungen überhaupt.

In Österreich waren deshalb per Ministerratsbeschluss schon im vergangenen April 48 Mio. Euro garantiert worden, sollte die milliardenschwere Sportveranstaltung im Osten des Landes über die Bühne gehen.

Womöglich hat die jüngste Steuer-Entscheidung in Deutschland nun aber an der Favoritenrolle einiges geändert. Deutschlands zweifacher Major-Sieger Martin Kaymer ließ kürzlich mit einem Interview auf www.golf.de aufhorchen in dem er u.a. meinte: „Ohne zu viel verraten zu wollen: Nachdem, was ich gehört habe, wäre ich extrem überrascht, wenn der Ryder Cup nicht nach Deutschland kommen würde.“ Die Chance, das Deutschland den Zuschlag bekäme, liege für ihn bei 95 Prozent.

Österreichs Bewerbung ist längst auf Schiene, derzeit wird gerade Zwischengas gegeben. Diese Woche etwa macht der ÖGV beim mit drei Millionen Pfund dotierten Tour-Event „British Masters“ in Woburn mit einem Stand auf 100 Quadratmetern Werbung für die rot-weiß-rote Bewerbung.