Dreierpack: Turban-Torjäger Kalou schießt Hertha auf Platz vier

Angeführt vom überragenden Turban-Torjäger Salomon Kalou ist Hertha BSC auf Platz vier der Fußball-Bundesliga gestürmt. Das Team von Trainer Pal Dardai siegte im Freitagabendspiel zum Auftakt des 12. Spieltags bei Hannover 96 verdient mit 3:1 (1:0). Es war der dritte Sieg aus den vergangenen vier Pflichtspielen für die Hauptstädter.

Kalou schnürte vor 40.200 Zuschauern einen Dreierpack. Erst traf der Ivorer, der nach kurierter Platzwunde und Gehirnerschütterung aus der Vorwoche mit einem blau-weißen Kopfverband spielte, per Rechtsschuss zur verdienten Führung (33.). Nach dem Wechsel erhöhte Kalou bei einem Konter eiskalt (60.), kurz vor Schluss erzielte er per Foulelfmeter sein siebtes Saisontor (87.). Hiroshi Kiyotake hatte für Hannover nach einem Foul ebenfalls per Strafstoß verkürzt (70.). Der Japaner war an den vergangenen acht Toren der 96er direkt beteiligt.

„Salomon hat Weltklasse-Fähigkeiten. Er hat heute die Entscheidung gebracht mit seinen Toren, aber die ganze Mannschaft hat gut gespielt und gekämpft. Respekt“, sagte Dardai bei Sky.

Während die konzentrierten Berliner klettern, hängen die stark enttäuschenden Hannoveraner nach der siebten Saison-Niederlage im Tabellenkeller fest und drohen am Wochenende weiter abzurutschen. Trainer Michael Frontzeck steht aufgrund der stark durchwachsenen Bilanz mit elf Punkten weiter unter Druck.

Weiser: „Wenig Kontakt“

Das Spiel startete mit zwei heftigen Einschlägen. Erst räumte 96-Mittelfeldspieler Leon Andreasen Hertha-Kapitän Fabian Lustenberger ab (1.), wenig später sah Hannovers einzige Spitze Artur Sobiech nach einem harten Einsteigen gegen Sebastian Langkamp schon früh eine Gelbe Karte (5.). Doch von der aggressiven Spielweise der Gastgeber ließ sich die Hertha keinesfalls einschüchtern.

Plattenhardt: „Schon coole Sache“

Berlin übernahm die Initiative und tauchte bei einem abgeblockten Schuss von Genki Haraguchi in der 10. Spielminute erstmals gefährlich vor dem Tor von 96-Rekordkeeper Ron-Robert Zieler auf, der zum 154. Mal in Folge in der Bundesliga im Tor der Hausherren stand. Auch in der Folge waren die Gäste aktiver, Haraguchi verpasste aus kurzer Distanz auch im zweiten Anlauf die Führung, bevor er Kalou bediente. Hannover blieb blass bis zum Halbzeitpfiff, nur Kiyotake, um dessen Einsatz Frontzeck lange gebangt hatte, verströmte bei einem Schuss vor der Pause einen Hauch Torgefahr (44.).

Zieler: „Spiel zum Vergessen“

Die Berliner mit dem Startelf-Debütanten Yanni Regäsel warteten nach dem Wechsel auf eine Reaktion der Hannoveraner. Und allmählich kämpften sich die Roten, die nun mit Youngster Allan Saint-Maximin statt des völlig enttäuschenden Felix Klaus spielten, in die Partie. Kiyotake feuerte den ersten Warnschuss ab (54.), und 96 erzeugte tatsächlich ein wenig Druck auf das Tor von Hertha-Keeper Rune Jarstein.

Dann entwischte Kalou den aufgerückten Gastgebern und die Partie schien entschieden, doch Kiyotake sorgte noch einmal für Spannung in der Schlussphase. Ein Foul von Hannovers Marcelo an Mitchell Weiser gab Kalou jedoch die Chance vom Punkt.

Bei 96 waren Kiyotake und Bech noch die besten Spieler, die Hertha hatte in Kalou und John Anthony Brooks starke Akteure.

SID pl wt