Nur ein Punkt: HSV in Labbadias Heimat schwach

Keine Gastgeschenke für den verlorenen Sohn: In seiner Heimat hat Trainer Bruno Labbadia mit dem Hamburger SV den nächsten Dämpfer kassiert. Beim Aufsteiger Darmstadt 98, wo Labbadias Karrieren als Aktiver und Coach einst begonnen hatten, kam der HSV nur zu einem 1:1 (1:0) und rutschte in der Tabelle mit 15 Punkten auf den elften Platz ab.

Torjäger Pierre-Michel Lasogga (29./Foulelfmeter) traf für die Hamburger zwar zur Führung. Die Gastgeber erzielten aber durch Marcel Heller (47.) den verdienten Ausgleich.

Lasogga: Ein Punkt aus zwei Spielen ist zu wenig!

„Ärgerlich ist, dass wir nach der Halbzeit geschlafen haben. Nach dem Ausgleich haben wir eine Viertelstunde gebraucht, um das Spiel wieder anzunehmen. Uns hat ein wenig die Ruhe gefehlt“, sagte Labbadia bei Sky: „Ich habe mich gefreut, wie mich die Leute in meiner Geburtsstadt empfangen haben, aber ich hätte trotzdem gerne die drei Punkte mitgenommen.“

Die 17.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor wurden gut unterhalten – was vor allem an den furchtlosen Gastgebern lag. Die Lilien zeigten eine der besten Leistungen in dieser Saison und verpassten die frühe Führung durch Konstantin Rausch (5.) mit einem Freistoß an die Latte, Sandro Wagner (7.) sowie Peter Niemeyer (9.) jeweils knapp.

Schuster: „19 Punkte bis zur Winterpause das Ziel“

Die Passivität des HSV insbesondere in der Abwehr gefiel Labbadia naturgemäß überhaupt nicht. Und der 49-Jährige, der bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte auf Dennis Diekmeier, Aaron Hunt und Gojko Kacar verzichten musste, ließ das seine Akteure wissen. Lautstark gestikulierte er an der Seitenlinie, forderte mehr Robustheit und ein besseres Zweikampfverhalten.

Die Hamburger Spieler taten ihrem Boss den Gefallen – zwar erst nach 20 Minuten, aber dafür konsequent. Der HSV besaß nun mehr Spielanteile und hatte die besseren Aktionen, wie etwa durch Marcelo Diaz (21.). Dessen abgefälschten Fernschuss konnte Darmstadts Keeper Christian Mathenia noch glänzend parieren, Lasoggas Elfmeter hingegen nicht.

Niemeyer: „Den Elfmeter kann man geben“

In der Folge verwalteten die Gäste den Vorsprung ohne größere Mühe, weil das Tor die Darmstädter durchaus schockierte. Erst kurz vor der Halbzeit erspielten sich die Lilien Möglichkeiten zum Ausgleich, die beste davon vergab Niemeyer (43.).

Gedanklich war der HSV offenbar nach Wiederanpfiff noch in der Kabine – anders jedenfalls lässt es sich nicht erklären, dass Heller den Ausgleich aus fünf Metern unbewacht erzielen durfte. Zu einem „Hallo-Wach-Effekt“ führte der Treffer auf Hamburger Seite aber nicht.

Immer wieder setzten sich die starken Heller und Rausch danach auf den Außenbahnen durch und sorgten mit scharfen Hereingaben für Gefahr. Der HSV hätte sich in dieser Phase über einen zweiten Gegentreffer nicht beschweren dürfen.

SID nr nt