Augsburg schießt sich in Stuttgart aus der Krise

(SID) Der FC Augsburg hat im schwäbischen Kellerduell mit dem höchsten Auswärtssieg seiner Bundesliga-Geschichte den erhofften Befreiungsschlag gelandet.

Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl gewann beim desolaten VfB Stuttgart nach einer starken Vorstellung hochverdient mit 4:0 (3:0) und gab erst einmal die Rote Laterne an Hoffenheim ab.

Der FCA rückte mit dem ersten Auswärtserfolg der Saison im Abstiegskampf zudem auf einen Zähler an der VfB heran. Bei der sechsten Niederlage in Serie gegen den FCA bot das Team von Alexander Zorniger über weite Strecken eine indiskutable Leistung und steht so wieder vor sehr unruhigen Zeiten.

Weinzierl: „Klassenerhalt mehr wert als EL-Platz“

In der 11. Minute sorgte Alexander Esswein für die frühe Führung der Gäste. Der 25-Jährige verwertete einen tollen Pass von Raul Bobadilla eiskalt. VfB-Keeper Odisseas Vlachodimos, Ersatz für den kurzfristig erkrankten Przemyslaw Tyton (Magen-Darm-Infekt), hatte keine Abwehrchance. Die VfB-Abwehr war zum wiederholten Male in dieser Saison miserabel postiert.

Zorniger: „Ziehe mir den Hauptschuh an“

Das 2:0 erzielte erneut Esswein (17.) mit einem von Timo Baumgartl abgefälschten Schuss. Das 3:0 noch vor der Pause gelang Jan-Ingwer Callsen-Bracker (36.) nach Eckball von Daniel Baier per Kopf. Auch dabei agierte die VfB-Abwehr stümperhaft. Ja-Cheol Koo traf nach erneuter Vorlage von Bobadilla zum 4:0 (53.).

Der Anpfiff der Partie hatte sich wegen der verschärften Sicherheitskontrollen nach den Anschlägen von Paris und der Absage des Länderspiels in Hannover um 15 Minuten verzögert. Der VfB war von Beginn an bemüht, sein Offensivpressing aufzuziehen. Augsburg, die bis dato schlechteste Auswärtsmannschaft, wartete ruhig ab und schlug dann eiskalt zu.

Nach dem 0:1 brachte der geschockte VfB  nichts mehr zustande. Augsburg hatte die Partie fest im Griff, versäumte aber sogar noch mehr Treffer. Stuttgart wurde vor der Pause nur einmal richtig gefährlich, als Marwin Hitz einen Schuss von Emiliano Insua parieren musste (20.). Da nützte es auch nichts, dass Zorniger schon nach einer knappen halben Stunde Abwehrspieler Toni Sunjic gegen Stürmer Jan Kliment opferte.

Nach dem Wechsel wurde es nicht besser. Augsburg hatte gegen völlig indisponierte Stuttgarter meist leichtes Spiel.