Kagawa besiegelt BVB-Sieg in Wolfsburg

Borussia Dortmund hat die Heimserie des VfL Wolfsburg mit einem Last-Minute-Tor von Shinji Kagawa beendet und bleibt unangefochten die Nummer zwei der Liga. Das Team von Trainer Thomas Tuchel gewann die Neu-Auflage des diesjährigen Pokalfinales 2:1 (1:0) und hat nun neun Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Borussia Mönchengladbach. Der BVB beendete zugleich die beeindruckende Heimserie der Gastgeber.

Tuchel provoziert Heckings Co-Trainer und fliegt

Die Führung von Marco Reus (32.) glich Ricardo Rodriguez (90.+1) per Foulelfmeter noch aus, bevor Kagawa (90.+3) traf.

Nach 29 Liga-Heimspielen ohne Niederlage ging das Team von Trainer-Jubilar Dieter Hecking vor dem wichtigen Champions-League-Spiel gegen Manchester United am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) wieder als Verlierer vom Platz. Es war Heckings 100. Bundesligaspiel als Wolfsburger Trainer.

Dost: „Ein Scheiß-Gefühl“

„Wir haben die zweite Halbzeit richtig gut gespielt und viele Chancen erarbeitet. Nach dem Ausgleich in der 90. Minute müssen wir das Spiel über die Zeit bringen“, sagte der Wolfsburger Bas Dost bei Sky, und Dortmunds Sven Bender meinte: „Es war überragend, wie wir kurz vor Schluss noch zurückgekommen sind. Das fühlt sich unheimlich gut an. Es war ein wichtiger Sieg in einem Big-Point-Spiel.“

Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger Arena musste BVB-Trainer Tuchel krankheitsbedingt in der Innenverteidigung experimentieren. Weltmeister und Kapitän Mats Hummels fehlte mit eines Magen-Darm-Virus‘ ebenso wie Sokratis und Julian Weigl. Dafür verteidigten Neven Subotic und Sven Bender in der Defensivzentrale. Nationalspieler Matthias Ginter rückte auf die Sechser-Position.

Die Anfangsviertelstunde gehörte den äußerst dominant auftretenden Gästen. Sowohl Ilkay Gündogan mit einem Freistoß (2.) als auch Bender aus kurzer Distanz (5.) trafen in den ersten Minuten die Latte. Die Wolfsburger konnten zu diesem Zeitpunkt von Glück reden, dass sie nicht in Rückstand lagen.

Bender: „Das fühlt sich unglaublich gut an“

Immer wieder eroberten die Dortmunder früh den Ball und ließen den VfL kaum zur Entfaltung kommen. Erst nach rund einer Viertelstunde gelang es den Gastgebern immer häufiger, die erste Pressing-Welle des BVB zu umspielen und das Geschehen offener zu gestalten. Dennoch fiel nach etwas mehr als einer halben Stunde die verdiente Führung für den BVB: Nach einem Fehler von Josuah Guilavogui umspielte Reus VfL-Keeper Diego Benaglio und schoss ins leere Tor ein.

Dennoch agierte der BVB gegen Ende der ersten Hälfte fahriger und ließ einige Möglichkeiten zu. Vor allem die schnellen Flankenwechsel des VfL stellte das Tuchel-Team immer wieder vor Probleme. Die beste Chance für die Wolfsburger vor der Pause machte wenig später Henrich Mchitarjan zunichte, als er einen Kopfball von Naldo auf der Linie klärte.

Reus: „Ein Sahne-Konter!“

Nach der Pause brachte Hecking Bas Dost für den indisponierten Guilavogui. Die Wolfsburger übernahmen immer mehr das Spielgeschehen – auch weil der BVB ungewohnt viele Unsicherheiten im Passspiel zeigte. Die riesige Möglichkeit zum Ausgleich vergab dann Dost.

Nach einem Fehler von Bürki scheiterte er völlig frei am Schweizer (61.). Nur eine Minute später rettete Bürki erneut gleich zweimal: Zunächst gegen Draxler per Fußabwehr, dann gegen Ricardo Rodriguez. Der Ausgleich wäre Mitte der zweiten Halbzeit verdient gewesen.

Beste Spieler waren bei den Wolfsburgern Julian Draxler und Maximilian Arnold, beim BVB überzeugten Reus und Bender.

SID kd gb