Nach Xhaka-Rot: Gladbach beendet Negativtrend in Unterzahl

Mit einem wahren Kraftakt hat Borussia Mönchengladbach zum Abschluss einer turbulenten Hinrunde den Negativtrend gestoppt. Nach drei Niederlagen in Serie bezwang die Mannschaft von Trainer André Schubert in Unterzahl Aufsteiger Darmstadt 98 mit 3:2 (1:1) und überwintert mit 29 Punkten auf dem Champions-League-Qualifikationsplatz.

Oscar Wendt traf kurz vor Schluss zum Sieg (86.). Lars Stindl (44.) und Havard Nordtveit (51.) hatten nach dem völlig unnötigen Platzverweis von Kapitän Granit Xhaka wegen einer Tätlichkeit (38.) den Rückstand durch Darmstadts Marcel Heller (28.) zunächst gedreht, Lilien-Angreifer Sandro Wagner (67.) hatte für die Hessen ausgeglichen.

Schuster: „Haben uns selber beschissen“

Die 98er schlossen in ihrem dritten Bundesligajahr die Hinrunde trotz der siebten Niederlage besser denn je ab, das Team von Dirk Schuster liegt zur Saisonhalbzeit mit 18 Zählern auf Rang 13.

Eine Schlüsselszene des Spiels war der Platzverweis gegen Xhaka, der gegen 98-Mittelfeldspieler Peter Niemeyer nachtrat. Für den Schweizer war es bereits der dritte Platzverweis der Saison und der fünfte binnen 20 Monaten.

Schubert: „Ich bin einfach nur glücklich“

Gladbach fand am Boden lange keine Mittel gegen die engmaschige Darmstädter Defensive, die es 20 Meter vor dem eigenen Tor sehr eng machte und wie gewohnt komplett auf Konter und Standardsituationen ausgerichtet war.

Die Elf vom Niederrhein kam vor 53.610 Zuschauern dennoch zu den ersten Gelegenheiten. Xhakas Schuss nach einem Raffael-Freistoß wurde durch Wagner vor der Linie gerettet (9.). Stindl war nach Vorarbeit des dynamischen Fabian Johnson nicht energisch genug im Abschluss (11.).

Als Raffael erneut auf Zuspiel von Johnson den Ball 30 Zentimeter neben den rechten Pfosten setzte (23.), lag die Mönchengladbacher Führung in der Luft. Auf der Gegenseite traf aber Heller aus elf Metern, nachdem ein Einwurf von der rechten Seite von Wagner an den langen Pfosten verlängert worden war.

Nach dem Platzverweis gegen Xhaka befreite sich die Schubert-Elf kurzzeitig aus der Lethargie, drückte auch in Unterzahl entschlossen und kam durch Stindls Schlenzer aus 20 Metern zum Ausgleich. Nordtveit zirkelte einen Freistoß aus halbrechter Position ins Mauereck.

Nach der Gladbacher Führung war allerdings nur noch Darmstadt am Drücker. Nachdem Wagner zunächst aus wenigen Metern per Kopf vergeben hatte (62.), war der Angreifer neun Minuten später treffsicherer.

Trotz der hohen Belastung der vergangenen Wochen nahm Mönchengladbachs Trainer Schubert gegenüber dem 3:4 im DFB-Pokal gegen Werder Bremen nur einen Wechsel vor: Der junge Schweizer Nico Elvedi kam zu seinem zweiten Startelfeinsatz, Hinrunden-Entdeckung Mo Dahoud blieb auf der Bank.

Schuster brachte im Vergleich zum 0:1 im Pokal bei Bayern München Luca Caldirola, Fabian Holland und Jan Rosenthal anstelle von Slobodan Rajkovic, Mario Vrancic und Junior Diaz, der aus „disziplinarischen Gründe“ nicht im Kader stand, wie Schuster vor dem Spiel bei Sky sagte.

SID mh tl