AS Rom gewinnt Achterbahnfahrt gegen Leverkusen

(SID) – Bayer Leverkusens Hoffnungen auf das Achtelfinale der Fußball-Königsklasse haben nach einer erneuten Achterbahnfahrt der Gefühle einen gewaltigen Dämpfer erhalten. Nach einem Albtraum-Start, einem sehenswerten Comeback und einem späten Foulelfmeter verlor die Werkself beim AS Rom 2:3 (0:2) und hat den Einzug in die K.o.-Runde der Champions League nun nicht mehr selbst in der Hand.

Kampl: „Zweite Hälfte war überragend“

Miralem Pjanic erzielte den Römer Siegtreffer in der 80. Minute per Foulelfmeter, Ömer Toprak hatte wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Zuvor hatten Admir Mehmedi (46.) und Javier Hernandez (51.) die katastrophale erste Halbzeit vergessen lassen, in der Mohamed Salah nach 102 Sekunden und der Ex-Wolfsburger Edin Dzeko (29.) Bayer schockten.

Schmidt: „Sind nicht abzuschreiben“

„Diese Niederlage ist sehr ärgerlich, weil wir gezeigt haben, dass wir eine gute Mentalität haben“, sagte Torwart Bernd Leno bei Sky: „Die erste Halbzeit war wirklich schlecht, da müssen wir froh sein, dass Rom uns am Leben gelassen hat.“ Bereits im Hinspiel vor zwei Wochen in der BayArena war es zwischen beiden Teams auf und ab gegangen, die Leverkusener verspielten damals zuerst einen 2:0-Vorsprung, ehe sie sich nach einem 2:4-Rückstand noch das Unentschieden sicherten. Diesmal reichte die Kraft zum Happy End nicht.

Völler lobt sensationelle Moral


Durch die zweite Niederlage am vierten Spieltag der Königsklasse liegt Leverkusen mit vier Punkten hinter Spitzenreiter FC Barcelona (10) und Rom (5). Am 24. November steht Leverkusen bei BATE Borissow gewaltig unter Druck, zum Abschluss der Gruppenphase (9. Dezember) empfangen die Rheinländer Titelverteidiger Barcelona.

„Wir haben alles selbst in der Hand. Wenn wir nicht verlieren, spricht alles für uns“, hatte Bayers Sportchef Rudi Völler vor der Partie zuversichtlich verkündet. Nach nur wenigen Sekunden geriet der Plan jedoch ins Wanken, Salah erzielte nach einem Fehler des Griechen Kyriakos Papadopoulos, der zu allem Überfluss in Borissow gelbgesperrt fehlt, das schnellste Tor in der Champions-League-Geschichte der Römer.

Völler sah mit Entsetzen, dass sein Ex-Klub, bei dem er von 1987 bis 1992 auf Torejagd gegangen und den er 2004 kurzfristig selbst trainiert hatte, das Spiel diktierte. Der frühere Bundesliga-Torschützenkönig Dzeko traf, vergab jedoch eine Minute später die riesige Möglichkeit zum 3:0.

Und Bayer? Die Elf von Trainer Roger Schmidt fand im ersten Durchgang in der Offensive praktisch nicht statt. Dabei hatte Schmidt in Hernandez, Mehmedi und Stefan Kießling gleich drei Stürmer aufgeboten. Bis auf einen harmlosen Abschluss des Mexikaners Hernandez (40.) versprühte das Trio jedoch keine Gefahr.

Das änderte sich erst nach dem Wechsel, als Nationalspieler Karim Bellarabi (in der 73. verletzt wieder ausgewechselt) für Kießling ins Spiel kam. Nach dem Wiederanpfiff schlief die Römer Defensive um den Ex-Stuttgarter Antonio Rüdiger, Kevin Kampl wurschtelte sich auf der rechten Seite durch – Mehmedi traf. Das Tor nahmen die meisten Leverkusener etwas ungläubig zur Kenntnis, der Glaube an die eigene Stärke kam erst nach dem Ausgleich durch Hernandez zurück.

Nun musste Rom froh sein, das Unentschieden zu halten, seltsam desorientiert wirkte der Tabellendritte der italienischen Serie A. In der 58. Minute scheiterte Mehmedi an AS-Keeper Wojciech Szczesny. Topraks Foul im Strafraum ließ das Spiel jedoch erneut kippen, Leverkusens Schlussoffensive in Unterzahl brachte nichts mehr ein.

SID cp wt