2:0 gegen Wolfsburg: Gladbach gelingt der dritte Streich

Borussia Mönchengladbach hat mit einem späten Sieg gegen den VfL Wolfsburg seine eindrucksvolle Aufholjagd fortgesetzt. Die Fohlen bezwangen die Wölfe in einer lange Zeit dürftigen Partie mit 2:0 (0:0) und gewannen auch das dritte Bundesliga-Spiel unter Interimstrainer André Schubert.

Der kurz zuvor eingewechselte Havard Nordtveit (75.) und Ibrahima Traore (79.) trafen für die Borussia, die ein kleines Stück Klubgeschichte schrieb: Schubert ist der erste Trainer der fünfmaligen deutschen Meisters, der seine ersten drei Spiele gewann. Während Gladbachs Fehlstarter mit jetzt neun Punkten die Abstiegsregion verließen, wartet Vizemeister Wolfsburg (12) weiter auf den ersten Auswärtssieg der Saison.

Im Duell der „Manchester-Verlierer“, die am Mittwoch in der Königsklasse gegen City und United jeweils leer ausgegangen waren, war beiden Teams die fehlende Frische deutlich anzumerken. Besonders vor der Pause boten die Mannschaften nur Magerkost, im zweiten Durchgang wurde es zumindest spannender und schließlich auch torreicher.

Vor 52.581 Zuschauern störten beide Seiten den gegnerischen Spielaufbau lange Zeit erfolgreich. Die erste Großchance war dann auch ein Zufallsprodukt: Lars Stindl fiel der Ball vor die Füße, der Neuzugang traf den Pfosten (12.). Auf der Gegenseite bestand Torhüter Tobias Sippel in seinem ersten Bundesliga-Spiel seit Mai 2012 die erste Bewährungsprobe gegen André Schürrle (13.) sicher.

Wenig später hatte Sippel, der den verletzten Yann Sommer vertrat, viel Glück. Weltmeister Schürrle legte den Ball am Schlussmann vorbei und kam zu Fall, Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) entschied auf Abstoß (17.). Zuletzt hatte die Borussia in zehn Pflichtspielen neun Elfmeter kassiert.

In einer weiter nur mäßigen Begegnung blieb die Borussia die etwas aktivere Mannschaft. Auch Nationalspieler Max Kruse tauchte bei der ersten Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte völlig unter. Daran änderte sich auch nach der Pause nicht viel, ungenaue Zuspiele wechselten sich mit Unkonzentriertheiten ab.

Distanzschüsse von Stindl (60.) und Daniel Caligiuri (70.) waren noch die beste Aktionen. Voll dabei war immerhin VfL-Trainer Hecking, der nach zahlreichen Protesten auf die Tribüne geschickt wurde. Von dort musste er den späten Doppelschlag mit ansehen.

Kurz vor Anpfiff hatte Sportdirektor Max Eberl der „Übergangslösung“ Schubert Hoffnung auf einen Verbleib zumindest bis zur Winterpause gemacht. Der Name Markus Weinzierl ist jedenfalls vom Tisch: „Markus Weinzierl hat bis 2019 einen Vertrag in Augsburg. Deswegen ist er kein Thema für uns“, sagte Eberl bei Sky.

Beste Spieler der Borussia waren der laufstarke Granit Xhaka und Alvaro Dominguez. Bei Wolfsburg überzeugten Ricardo Rodriguez und Naldo.

SID er gb