Salzburg geht im Youth-League-Finale gegen Benfica unter

Der Nachwuchs von Red Bull Salzburg hat in der Youth League seinen zweiten Titelgewinn klar verpasst. Im Endspiel unterlag die U19 von Trainer Rene Aufhauser Benfica Lissabon mit 0:6. Im Finale 2017 hatten die Salzburger gegen Benfica Lissabon noch einen 2:1-Sieg gefeiert.

Henrique Araujo (15./58./89., Foulelfmeter) per Dreierpack sowie Martim Neto (2.), Cher Ndour (53.) und Luis Semedo (69.) erzielten im Colovray-Stadion im Schatten des UEFA-Hauptsitzes in Nyon die Tore für die Mannschaft von Trainer Luis Castro. Es war das deutlichste Endspielergebnis der Bewerbsgeschichte.

Nach 110 Sekunden rettete Goalie Adam Stejskal bei einer Araujo-Chance in extremis. Salzburg brachte danach den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Neto traf aus kurzer Distanz mit einem Flachschuss ins lange Eck. Die Mozartstädter antworteten mit einem Versuch von Oumar Diakite, bei dem Benficas Schlussmann Andre Gomes Sieger blieb (3.). Es dominierten aber weiterhin die technisch klar überlegenen Portugiesen, Stejskal entschärfte eine Topchance von Araujo (7.).

In der 15. Minute war der Salzburger Tormann neuerlich geschlagen. Araujo verwertete eine Hereingabe von Neto per Direktschuss – diese beiden Spieler waren schon bei Benficas Youth-League-Finalniederlage 2020 gegen Real Madrid mit von der Partie gewesen. In der Folge ließ das Tempo nach, Salzburg wurde vor der Pause aber noch zweimal gefährlich. Andre Gomes wehrte einen Schuss von Roko Simic über die Latte (37.) und hielt einen Kopfball von Lukas Wallner (40.).

Salzburg auch nach der Pause unterlegen

Bald nach dem Seitenwechsel war es um die Hoffnungen der Salzburger auf eine Wende endgültig geschehen. Zunächst fiel eine von Wallner unglücklich abgefälschte Flanke genau vor die Beine von Cher N’Dour, der zum 3:0 einschoss (53.). Dann ließ sich Salzburg auskontern, Araujo umkurvte Stejskal und stellte auf 4:0 (57.). Zwölf Minuten später erhöhte „Joker“ Semedo noch auf 5:0, für den Endstand sorgte Araujo aus einem Elfmeter (89.).

Damit durfte Benfica nach zuvor drei Final-Niederlagen erstmals über die Youth-League-Trophäe jubeln und holte den ersten Triumph in einem UEFA-Bewerb seit dem Europacup der Meister 1962. Unmittelbar danach soll der damals geschasste (und am Wiener Zentralfriedhof begrabene) Benfica-Trainer Bela Guttmann einen Fluch ausgesprochen haben, wonach die „Adler“ in den nächsten 100 Jahren keinen europäischen Titel gewinnen würden. Seither verlor Benfica elf internationale Finali (Meistercup 1963, 1965, 1968, 1988, 1990, UEFA-Cup 1983, Europa League 2013, 2014, Youth League 2014, 2017, 2020).

Trotz Final-Debakel: Starke Saison der „Jungbullen“

Trotz der Klatsche im Endspiel mischten die Salzburger Youngster die Youth League mächtig auf und können auf eine starke Saison zurückblicken.

Nach zwölf Punkten in der Gruppenphase gegen den FC Sevilla, OSC Lille und VfL Wolfsburg schalteten die „Jungbullen“ in der K.o.-Phase zuerst in einem Elfmeterkrimi den MSK Zilina aus und ließen dann glanzvolle Erfolge über Paris St. Germain (3:1) im Viertelfinale und Atletico Madrid folgen. Vor allem die 5:0-Sternstunde gegen die Spanier im Halbfinale des Final Four am vergangenen Freitag ließ international aufhorchen.

(APA)/Bild: FC Red Bull Salzburg