Salzburgs Maschine soll gegen den WAC wieder anlaufen

Fußball-Meister Red Bull Salzburg will sich von seinem torlosen Remis am Mittwoch in Wolfsberg nicht außer Tritt bringen lassen. Am Sonntag  (ab 16 Uhr live auf Sky Sport 12 HD – streame das Spiel live mit Sky X) ist der WAC in Wals-Siezenheim zu Gast. Einen neuerlichen Punkteverlust gegen den Tabellenvierten wollen sich die Salzburger nicht leisten, um Rapid vor dem direkten Duell am Mittwoch nicht noch am Titel schnuppern zu lassen.

Der Tabellenführer nimmt fünf Punkte Vorsprung in die ausständigen fünf Bundesliga-Runden mit. „Die Form der Jungs stimmt, alle sind bereit“, versicherte Salzburg-Trainer Jesse Marsch. „Wir gehen mit Vollgas in die restlichen Spiele.“ Drei der nächsten vier Partien tragen die Bullen zu Hause aus – einzig der Showdown gegen Rapid steigt in Hütteldorf.

Mit dem ersten Verfolger will man sich aber nur bedingt beschäftigen. „Wir haben den Spielstand von jedem Spiel gesehen. Aber ganz ehrlich: Unser Fokus ist auf uns“, betonte Marsch. „Die Konzentration ist ein großer Teil unseres Erfolges im Moment. Wir brauchen noch fünf Spiele, und dann denke ich, dass wir unser Ziel erreichen können.“ Nämlich den siebenten Meistertitel in Serie.

Marsch lobte trotz des dichten Programms die Stimmung und die Mentalität in seiner Truppe. „Es ist intensiv, aber es ist auch viel Spaß. Es ist eine spannende Zeit“, meinte der US-Amerikaner. Eine Überlastung sieht er nicht. „Wir können nach der Corona-Zeit jetzt zweimal die Woche kämpfen. Wir kommen jeden Tag mit Energie und sind bereit. Die Spieler sind gut im Kopf.“


Auch die Leistung in Wolfsberg sei „taktisch und kämpferisch“ gut gewesen – einzig die Tore hätten gefehlt. Erstmals seit 10. März 2019 blieben die Bullen in einem Ligaspiel ohne Torerfolg. Zu Hause soll das nicht noch einmal passieren. „Es liegt an uns, wie schwierig wir es gestalten“, sagte Verteidiger Albert Vallci vor dem „Rückspiel“.

Die Salzburger haben in den vergangenen acht Pflichtspielen nur zwei Gegentore erhalten. Zu Hause haben sie gegen den WAC in 15 Ligapartien noch nie verloren. Der bisher letzte Punktgewinn der Kärntner in Salzburg datiert von Juli 2016 (1:1), seither gab es sechs Bullen-Siege.

Der WAC hat weiter Rang drei im Visier. Bei derzeit einem Punkt Rückstand auf den LASK ist der damit verbundene Fixplatz in der Europa-League-Gruppenphase durchaus realistisch. „Die Chance ist da – und es will jeder in dieser Gruppe“, betonte Trainer Ferdinand Feldhofer.

Die vier Spiele sieglosen Kärntner haben als Erster der Europacup-Anwärter in der Meistergruppe einen Bonuspunkt gegen Salzburg geholt. Aus dem Doppel könne man also fast nur als Gewinner hervorgehen, meinte Feldhofer. „Daher erwarte ich volles Selbstvertrauen und volles Engagement. An einem guten Tag können wir jeden schlagen, diese Überzeugung habe ich zu 100 Prozent.“

In Wolfsberg hatte Feldhofer die Salzburger zuletzt mit einer defensiven Dreierkette überrascht. Ob diese auch auswärts zur Anwendung kommt, ließ er offen. Salzburg werde vorbereitet sein. „Wir werden wieder nachjustieren. Es stehen aber auch wieder andere Spieler zur Verfügung.“

Mario Leitgeb kehrt nach seiner Sperre, Romano Schmid nach einer Regenerationspause zurück. Feldhofer: „Wir haben jetzt Optionen, mit denen wir unberechenbarer werden. Das war beim WAC davor nicht so, das ist auch ein Fortschritt.“ Er kann es sich daher leisten, auch schon an die folgenden Spiele am Mittwoch gegen Sturm Graz und am Sonntag beim LASK zu denken.

Im Ligafinish mit noch einmal fünf Spielen in zwei Wochen werde es auch auf die Frische ankommen. „Es geht auch darum, wer ist mehr bereit, über die Grenzen zu gehen, Grenzen zu verschieben“, erklärte Feldhofer. Man dürfe sich von der Tabelle nicht täuschen lassen. „Es ist alles offen. Es ist Rapid nicht durch, es ist der LASK nicht durch, wir sind nicht durch. Und es ist auch Salzburg bewusst, dass sie noch nicht durch sind.“

(APA)

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