Schiedsrichter Lechner: „Man muss auch zu seinen Fehlern stehen“

ÖFB-Schiedsrichter Harald Lechner war in der 109. Folge unseres Podcasts DAB | Der Audiobeweis zu Gast. Der 38-Jährige erzählt unter anderem wie er mit Fehlern umgeht, über die Herausforderungen im heutigen Schiedsrichterwesen und weshalb er überhaupt Schiedsrichter wurde.

…über die Gründe, Schiedsrichter zu werden: „Bei mir war es die familiäre Vorbelastung. Durch meinen Vater bin ich in diese Berufung schon mit 15 Jahren hineingeraten. Es hat Spaß gemacht und darum bin ich heute, einige Jahre später, immer noch dabei.“

…über den Respekt gegenüber Schiedsrichtern: „Ich kann da nur von mir sprechen. Ich habe bisher in der Liga keine großen Probleme gehabt. Ich finde den Respekt gegenüber meiner Person sehr in Ordnung. Ich bin aber auch ein Typ, der sehr viel mit den Spielern kommuniziert und der aber auch Fehler zugibt. Das ist etwas ganz Wichtiges. Man muss auch zu seinen Fehlern stehen oder auch einmal seine Position verkaufen.“

…über die Herausforderungen im heutigen Schiedsrichterwesen: „Ich bin durch meine Funktion den Mannschaften auch etwas schuldig. Ich sage es so: der Schiedsrichter ist 90 Minuten sehr mächtig, er kann das Spiel leider sehr negativ beeinflussen. Daher sehe ich die Herausforderungen, aber auch die Verantwortung, die wir 90 Minuten haben, sehr, sehr hoch. Es bedarf auch immer mehr Vorbereitung heutzutage. Du schaust dir einfach die letzten Spiele an. Da versucht man Gefahrenpotenziale zu erkennen. Es ist natürlich kein Allheilmittel, aber ich denke schon, wenn man sich Mannschaften ansieht, Spielertypen ansieht, kann man einiges als Schiedsrichter verhindern. Das sehe ich auch als meine Aufgabe. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, immer nur zu reagieren, sondern ich möchte proaktiv agieren und Sachen verhindern. Ich will nicht dauernd gelbe Karten geben. Mein Verhalten, meine Kommunikation muss ein Zeichen für die Spieler sein.“

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