Schild und Schwarz in Olympia-Saison auf großen Coup aus

Wien (APA) – Gut drei Wochen vor Beginn des Olympia-Winters bringt sich Österreichs alpines Ski-Nationalteam für die neue Saison in Position. Für Olympiasieger Matthias Mayer läuft der Countdown bis zum ersten Rennen aber noch länger als bis zum Weltcup-Riesentorlauf in Sölden, allerdings sieht sich der Kärntner auf einem guten Weg. Aktuell sammelt er in Zermatt in einer Winterlandschaft Abfahrtskilometer.

„Als Titelverteidiger möchte ich bei Olympia natürlich voll in Form sein“, berichtete der 27-Jährige am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien in einer Einspielung aus den Schweizer Bergen. „Ich habe besser trainiert als im letzten Jahr.“ Damals hatte Mayer nach erlittenen Brustwirbelbrüchen sein Comeback gegeben. Den Riesentorlauf habe er trotz Sölden-Verzicht grundsätzlich sehr wohl auch im Fokus.

Mayer ist wie Bernadette Schild einer der wichtigsten Markenbotschafter für das Versicherungsunternehmen UNIQA im Alpin-Zirkus. Die Salzburgerin setzt sich für die kommenden Monate hohe Ziele. „Letzte Saison war ich oft auf den Plätzen fünf bis zehn. Jetzt will ich mich auf eins bis fünf steigern“, gab die 27-Jährige an. Den Riesentorlauf bezeichnete Schild als ihre große Leidenschaft, der Slalom bleibe aber ihre Nummer eins.

Schild über mögliche Bedenken vor den Olympischen Spielen

Neu mit dem blauen UNIQA-Helm unterwegs sind Marco Schwarz, Christine Scheyer und Nadine Fest. Schwarz blickt auf zwei Weltcup-Saisonen mit guten Erfolgen, dann aber durchwachsenen Ergebnissen zurück. „Mein Ziel ist, den großen Durchbruch zu schaffen“, erklärte der 22-Jährige. Der Levi-Slalom im November scheint für einen guten Einstieg prädestiniert, ist doch der Kärntner auf flachen Hängen stark.

Für Fest gilt es vorerst, ihr Weltcup-Debüt zu feiern. „Ich steige mit nicht so großen Erwartungen ein, sehe das locker“, sagte die 19-Jährige. Mit dem Gewinn der Europacup-Wertung hat sich die Kärntnerin ein Fix-Ticket im Weltcup gesichert. Dem ließ sie mit einem überlegenen Abfahrtserfolg Junioren-WM-Gold folgen. Fest: „Der Super-G ist meine Kerndisziplin, aber ich möchte auch für die Kombi fit sein.“

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel glaubt an keinen Olympia-Boykott

Weiter als Fest ist Scheyer. Mit dem Sieg in der Zauchensee-Abfahrt sorgte sie für eine Sensation. In Sankt Moritz wurde die Vorarlbergerin WM-Sechste in der Abfahrt. „Zuerst war ich damit unzufrieden, ich bin selbstkritisch. Aber natürlich war das ein Wahnsinnsergebnis.“ Die 23-Jährige hatte zuletzt in Chile einen Sturz auf den Hinterkopf zu verdauen, übernächste Woche will sie wieder ins Skitraining einsteigen.

Benjamin Raich trat beim von der Versicherung und Österreichs Skiverband (ÖSV) gemeinsam veranstalteten Termin als Motivator für seine Nachfolger auf: „Ihnen ist allen sehr viel zuzutrauen“, erläuterte der Tiroler. „Und es kann manchmal sehr schnell gehen“, bezog er sich auf die WM 2001 in St. Anton, wo er als Debütant Slalom-Silber geholt hatte. Der 39-Jährige wird in dieser Saison auch wieder als ORF-Co-Kommentator tätig sein.

Aktuell fiebert Raich der für 15. Oktober angesetzten Abstimmung über die Bewerbung von Innsbruck-Tirol um Olympia 2026 entgegen, fungiert er doch dafür als Botschafter. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel sieht sich da ganz auf der Seite des Pitztalers. „Ich bin sehr für Olympia“, verdeutlichte der 76-Jährige. „Für das ganze Land würde es einen immensen Schub bringen.“

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