Schladming will Slalom-Frauen „perfektes Rennen“ bieten

Schladming freut sich nach der kurzfristigen Übernahme des Flachau-Frauenslaloms auf ein Weltcup-Doppel. Zwei Wochen vor dem klassischen Nightrace der Männer am 25. Jänner geht am kommenden Dienstagabend erstmals auch für Frauen ein Weltcuprennen auf dem steilen, klassischen Planai-Zielhang über die Bühne. Sorge, dass das zu schwer für die Frauen sein könnte, hat man nicht. Vielmehr soll das Rennen auch ohne Zuschauer ein Flutlicht-Spektakel werden.

Die bisherigen Frauenslaloms in Schladming gingen sowohl bei der Generalprobe 2012 als auch bei der WM 2013 selbst auf der benachbarten Streicher-Piste über die Bühne. Einen Slalom-Vergleich zwischen Frauen und Männern gab es auf der Planai bisher nur durch Marlies Raich (ehemals Schild), die 2012 als Vorläuferin beim Männer-Nightrace auf die Rennpiste durfte und diese souverän meisterte.

Schladming will diesmal auch den Frauen eine tolle Bühne beten, auch wenn ein Planai-Slalom ohne Zuschauer ein eher ungewohntes Bild beim normal mit bis zu 50.000 Live-Fans garnierten Nachtspektakel abgeben wird. Die kurzfristige Übernahme nach den Corona-Problemen in Flachau war möglich, „weil wir wie immer versucht haben, für unser Männer-Nightrace 14 Tage vorher im Großen und Ganzen fertig zu sein“, erklärte OK-Chef Hans Grogl der APA. Dies sei „mit einem seit über 20 Jahren zusammengeschweißten Team sowie den Planai-Bergbahnen kein Problem“ gewesen.

OK-Chef Grogl: „Nur noch Kosmetik nötig“

Mehr oder weniger nur noch „Kosmetik“ sei nötig, versicherte Grogl. Für die Frauen wird der Start etwas hinunter verlegt. Das Rennen beginnt flach, erst nach zehn bis fünfzehn Toren geht es in den Steilhang. „Die Piste wird sicher auch angepasst und nicht so total vereist sein wie bei den Herren“, versichert der OK-Chef. „Wir wollen den Frauen ein perfektes Rennen bieten“, hat sich der keine 40 Kilometer von Flachau entfernte, zweifache WM-Ort in der Steiermark vorgenommen.

Auch für Grogl ist es „immer etwas Besonderes“, wenn Frauen erstmals auf einer bisher nur von Männern genutzten Rennpiste fahren. „Ich glaube aber, dass die Damen mittlerweile ein sehr hohes Niveau haben. Die ersten 20 oder so werden das sowieso problemlos schaffen“, verwies Grogl auf Petra Vlhova, Mikaela Shiffrin, Katharina Liensberger und Co. „Für die Jungen mit höheren Startnummern wird das aber sicher eine Challenge.“

Für Shiffrin geht mit dem Planai-Rennen irgendwie ein jahrelanger Wunsch in Erfüllung. Im November 2015 hatte die damals 20-Jährige nach zwei bombastischen Siegen in Aspen gemeint, sie würde – wie US-Landsfrau Lindsey Vonn in der Abfahrt – gerne den Vergleich mit den Slalom-Männern suchen. Am liebsten auf der Schladminger Planai. Das ist bisher indirekt nur Raich gelungen. Die Salzburgerin fuhr 2012 vor dem ersten Durchgang des Männer-Rennens so stark, dass sie sich für das 30er-Finale qualifiziert hätte.

(APA) / Bild: GEPA