Schwacher Auftritt! ÖFB-Team müht sich zu Pflichtsieg in Moldau

Österreichs Fußball-Nationalteam hat in der WM-Qualifikation den erwarteten Pflichtsieg eingefahren. Die Österreicher mühten sich am Mittwochabend in Chisinau zu einem glanzlosen 2:0 (1:0) gegen Außenseiter Republik Moldau. Die Tore im ersten ÖFB-Länderspiel nach der EM erzielten Christoph Baumgartner in der 45. Minute und Marko Arnautovic in der Nachspielzeit (94.).

Die ÖFB-Auswahl liegt nach ihrem zweiten Sieg im vierten Spiel in Gruppe F auf Rang drei. Nach einer über weite Strecken wenig überzeugenden Darbietung beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Dänemark und damit das Direkt-Ticket zur WM 2022 in Katar bei deutlich schlechterem Torverhältnis weiterhin fünf Punkte. Israel ist punktegleich mit Österreich nun Zweiter.

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Das Spiel begann aus einem kuriosen Grund mit 30 Minuten Verspätung. Eine kleine Drohne war kurz vor dem geplanten Anpfiff um 20.45 Uhr über dem Stadionul Zimbru gekreist. Der englische Schiedsrichter Paul Tierney gab das Spiel daher nicht frei, schickte die Spieler stattdessen nach knapp 15 Minuten ungläubigen Staunens auf dem Spielfeld sicherheitshalber in die Kabine. Zehn Minuten später waren Arnautovic und Co. zurück auf dem Platz.

David Alaba verfolgte das Geschehen vorerst nur von der Bank aus. Den Star von Real Madrid hatten laut ÖFB-Angaben am Dienstag beim Abschlusstraining leichte muskuläre Probleme im Oberschenkel geplagt. Teamchef Franco Foda entschied sich daher auch im Hinblick auf die folgenden Partien am Samstag in Israel und nächsten Dienstag in Wien gegen Schottland (jeweils 20.45 Uhr) gegen einen Einsatz von Beginn an. Alaba kam erst im Finish für den angeschlagenen Baumgartner in die Partie.

Foda musste sein Team, das im EM-Achtelfinale knapp am späteren Europameister Italien gescheitert war (1:2 n.V.), an mehreren Positionen umbauen. Mit Stefan Lainer, Xaver Schlager, Julian Baumgartlinger, Marcel Sabitzer und Sasa Kalajdzic fehlten fünf Akteure verletzt. Aleksandar Dragovic war Ersatz, die Abwehr bildeten Christopher Trimmel, Philipp Lienhart, Martin Hinteregger und Andreas Ulmer. Im Mittelfeld-Zentrum agierten Florian Grillitsch und Konrad Laimer, an den Flügeln Louis Schaub und Baumgartner.

Den zweiten Stürmer neben Arnautovic, der auch die Kapitänsschleife trug, gab Michael Gregoritsch. Echte Gefahr strahlten die Österreicher trotz klarer Feldüberlegenheit in der Anfangsphase aber nicht aus. Ein Baumgartner-Kopfball nach Flanke von Trimmel ging über das Tor (20.), ein Fernschuss von Arnautovic knapp daneben (25.). Moldau-Goalie Cristian Avram musste erst in der 33. Minute bei einem Schuss von Baumgartner erstmals eingreifen.

Die Moldauer, in der FIFA-Weltrangliste als Nummer 175 das fünftschwächste Team Europas, verteidigten sich mit zwei Viererketten geschickt. Das ÖFB-Team kombinierte mitunter aber auch zu langsam und unpräzise. Arnautovic nagelte den Ball zweimal in die Wolken (37., 41.). Für die Erlösung sorgte Baumgartner, der nach Arnautovic-Auflage per Außenrist-Flachschuss aus 20 Metern ins rechte Eck traf – sein fünftes Tor im 15. Länderspiel. Schon bei der EM hatte der Hoffenheim-Legionär im entscheidenden Gruppenspiel gegen die Ukraine (1:0) das Goldtor erzielt.

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Nach Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Foda verhalf Rapid-Stürmer Ercan Kara zu seinem zweiten Länderspiel-Einsatz, auch Alessandro Schöpf kam in die Partie (62.). Die Chancendichte nahm sogar noch ab. Kara traf aus spitzem Winkel das Außennetz (71.), ein Hinteregger-Kopfball nach einem Corner ging übers Tor (77.). Die Gastgeber kamen dem Ausgleich aber auch nicht wirklich nahe. Kapitän Artur Ionita klopfte nach einem Corner allerdings per Kopf an (88.).

Alaba reichte nach seiner Einwechslung ein genialer Pass in die Schnittstelle, um Arnautovic dessen 28. Länderspiel-Treffer zu ermöglichen. Der 32-Jährige zog damit in der ewigen ÖFB-Rangliste als viertbester Torschütze mit Erich Hof und Marc Janko gleich. Die Österreicher gewannen im siebenten Duell mit den Moldauern zum sechsten Mal. Das ÖFB-Team blieb nach dem Spiel vorerst in Chisinau. Von dort geht es am Donnerstag weiter nach Israel, wo am Samstag in Haifa das Duell mit dem Tabellenzweiten ansteht.

(APA)

Artikelbild: GEPA