Schwarz nach WM-Bronze: „Habe gezeigt, dass ich auch Riesentorlauf fahren kann“

Das heutige Rennen der Ski-WM in Cortina hatte so einige Überraschungen parat. Der Franzose Mathieu Faivre fuhr von Platz vier noch zum Sieg. Luca de Aliprandini gewann mit Silber die erste Herren-Medaille in Cortina für Italien. Marco Schwarz holte sensationell Bronze, zur Halbzeit war der Österreicher noch auf dem sechsten Platz und hatte eine Sekunde Rückstand auf Platz drei.

Umso größer die Freude, dass es nach dem Ausfall vom Halbzeit-Führenden Alexis Pinturault dann doch noch für das Podest gereicht hat. „Ich habe brutal geschwitzt, das ist eine große Überraschung. Ich habe gezeigt, dass ich auch Riesentorlauf fahren kann“, freute sich Schwarz. „Bei der WM am Podest zu stehen, freut mich irrsinnig. Ich habe gewusst, Pintu braucht nur runterfahren, dann fährt er aufs Podest. Aber er wollt es auch gewinnen. Das Rennen ist immer erst im zweiten Durchgang aus“, ergänzte der Kärntner und gestand: „Den vierten Platz hätte ich auch gern genommen, aber natürlich ist mir Bronze um einiges lieber.“ Er habe das Konzept, das er im Kopf hatte, umgesetzt. „Trainer Marko Pfeifer hat gesagt, klimpern muss es beim Heimfahren, das tut es jetzt schon. Ich kann im Slalom befreit drauflos fahren.“

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Alle Stimmen nach dem Riesentorlauf bei der alpinen Ski-WM in Cortina:

Mathieu Faivre (FRA/Gold): „Mir geht so viel durch den Kopf, es ist schwierig zu verstehen, was passiert ist. Ich bin sehr stolz darauf, wie ich gefahren bin und mit welcher Einstellung ich reingegangen bin. Ich fühle mich auf den Skiern sehr wohl, das Wichtigste war zu kämpfen und daran zu glauben. Gold im Parallelrennen war kaum zu glauben, aber heute geht es mir ähnlich. Ich habe nicht gedacht, dass Alexis ausscheidet.“

Luca de Aliprandini (ITA/Silber): „Unglaublich, ich hatte keinen Druck. Logisch, nach dem ersten Lauf haben alle angefangen zu fragen, was jetzt? Ich habe gesagt, ich probiere es. Im zweiten hat es mehr geschlagen. Ich bin so happy, ich war nie auf dem Podest, und das passiert heute mit der Silbermedaille, das ist unglaublich:“

Roland Leitinger (AUT/10.): „Ich bin von einem ins andere Tor reingerutscht. Im ersten Durchgang war ich wie so oft zu inaktiv, im zweiten hätte ich es probiert, es hat mich nur runterbeutelt. Ich muss ehrlich sagen, ich habe es einfach nicht fahren können. Es war überraschend, dass der Starthang schon so unruhig ist.“

Stefan Brennsteiner (AUT/Ausfall im zweiten Durchgang): „Ich habe nicht so richtig in den Lauf gefunden, habe zwei, drei Schläge hart aufgenommen.“

Manuel Feller (AUT/Ausfall im ersten Durchgang): „Es war sehr schwierig, ich habe versucht, den Starthang voll zu attackieren, weil jeder eine Klatsche kriegt. Da war ich dann ein bissl hinten nach, daraus wurde schlussendlich ein Linienproblem und dann auch noch der Innenski.“

Alexis Pinturault (FRA/Ausfall im Finale als Halbzeitführender): „Ich habe die richtige Linie genommen, dann war es ein bisschen unruhig. Dann hat es meine Schuhe erwischt. Es ist sicher nicht so schön, ich werde es weiter probieren. Es war für mich ein großes Ziel und ich war sehr gut, ich bin ein bisschen traurig heute. Im Slalom bin ich sicher ein Außenseiter.“

Henrik Kristoffersen (NOR/9./entthronter Titelverteidiger): „Auf Eis funktioniert das Material und der Ski nicht. Ich habe da nichts, was ich im Moment beim Set up verändern hätte können.“

(APA)

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