Ski alpin: Kröll kämpft in Kitzbühel um letzte WM-Chance

Kitzbühel (APA) – Er war 2012 Gewinner des Abfahrts-Weltcups und auf dem Weg weiter nach oben. Doch dann warfen Stürze und Verletzungen Klaus Kröll aus der Bahn. Inzwischen ist der 34-jährige Steirer in der Abfahrts-Startliste nur noch auf Platz 23 zu finden. In Kitzbühel kämpft der „Bulle“ um seine letzte Chance auf ein WM-Ticket. „Die Situation ist nicht allzu rosig“, gab Kröll zu.

Am Dienstag im ersten Abfahrts-Training hatte Kröll nach einer verpatzten Fahrt nur Platz 38 erreicht. „Es wird schwierig“, verwies auch Abfahrtscoach Florian Winkler darauf, dass Kröll wie Georg Streitberger bisher lediglich Rang 13 als beste Abfahrts-Platzierung in dieser Saison vorzuweisen hat. „Das ist wenig. Bei ihm geht es momentan einfach nicht richtig auf“, bedauerte Winkler.

Zuletzt passierte dies auch in Wengen, wo Kröll nach einer lange Zeit guten Fahrt seinen ersten Saison-Ausfall hinnehmen musste. Doch die Hoffnung beim Sieger von sechs Weltcup-Speed-Rennen (4 Abfahrten, 2 Super-G) lebt, auch wenn am Samstag bei der letzten Chance, wenige Tage später doch noch in das Flugzeug zur WM in Beaver Creek (Colorado) steigen zu dürfen, ein absoluter Spitzenplatz her muss. Zwar darf der Steirer wegen des erweiterten Kontingents auch am Freitag im Super-G antreten, da sind seine Chancen aktuell aber noch geringer.

Auch in der Abfahrt tritt Kröll gegen immer stärker werdende Teamkollegen an. Denn nach dem schwachen Saisonstart hat sich die ÖSV-Abfahrtsmannschaft hinter Olympiasieger Matthias Mayer und Wengen-Sieger Hannes Reichelt gesteigert. Mit Mayer, Reichelt, Max Franz, Romed Baumann, Otmar Striedinger, Streitberger und Vincent Kriechmayr hat man auf der Speed-Seite derzeit sogar ein Überangebot.

„Ich muss ein Top-Ergebnis fahren“, ist Kröll deshalb bewusst. „Ich weiß, dass ich es kann. Ich leg‘ es darauf an, richtig Stoff zu geben. Die Top Ten sind das Minimum“, hat sich Kröll die Latte für Samstag hoch gelegt. Die Zuversicht ist beim Steirer nach wie vor da. „Auch wenn die Ergebnisse nicht so gut sind, habe ich definitiv einen Aufwärtstrend und bin auch in Wengen gut gefahren. Wenn ich so fahre wie dort, ist es sicher möglich.“

Die anspruchsvolle Abfahrt in Kitzbühel sollte dem Routinier aus Öblarn entgegen kommen. „Wenn man auf der schwersten Strecke gut fährt, ist das sicher einiges wert. Die Streif liegt mir, das habe ich mit einigen guten Ergebnissen hier schon bewiesen“, verwies Kröll auf seinen Triumph im Kitz-Super-G 2009.

Dazu kommt, dass die Streif absolut etwas für Routiniers ist. „Hier wird nie etwas zur Gewohnheitssache. Man muss sich stets überwinden, denn hier erreichst du mit ‚halbert‘ nichts“, weiß Kröll. „Vollgas ist deshalb immer am besten. Und das ist ja auch das Geile am Sport, dass man auch nach 14 oder 15 Jahren diese Herausforderung immer noch hat.“