Ski-WM: Maze verhindert totalen ÖSV-Triumph in der Kombination

Beaver Creek (Colorado) (APA) – Abfahrtsweltmeisterin Tina Maze ist am Montag ihrer Favoritenrolle in der alpinen WM-Kombination gerecht geworden und verhinderte damit einen totalen ÖSV-Triumph. Die 31-jährige Slowenin siegte nach Abfahrt und Slalom vor den beiden Österreicherinnen Nicole Hosp (+0,22 Sek.) und Michaela Kirchgasser (0,35) und holte damit ihren insgesamt vierten Weltmeistertitel, jedoch den ersten in der Kombi.

Super-G-Weltmeisterin Anna Fenninger (0,89) landete auf dem vierten Platz. Kathrin Zettel (1,64) wurde Sechste. Österreich hält damit nach sechs von elf Entscheidungen bereits bei sechs Medaillen (3 Gold/2 Silber/1 Bronze). Am Dienstag (ab 22.15 MEZ) folgt der Teambewerb, in dem Österreich Titelverteidiger und Topfavorit ist.

„Eine Medaille wird nie zur Gewohnheit, es ist immer ein unbeschreiblich schönes Gefühl“, betonte Hosp nach ihrem bereits elften Stockerlplatz bei einem Großereignis. „Mir taugt es, dass ich wieder vorne dabei bin. Ich war nach der Abfahrts-Quali bitter enttäuscht. Der Super-G war mit dem Ausfall auch blöd, deswegen tut dieser Erfolg sehr gut“, erklärte die 31-jährige Tirolerin.

Auch Kirchgasser, die mit Slalom-Bestzeit aufs Podest stürmte, freute sich riesig über ihre fünfte WM-Medaille, die erste in Bronze. „Ich habe mich fast gefürchtet, dass es noch Platz vier wird. Es ist so schön, in der Kombi eine Medaille zu gewinnen. Ich bin überhappy und freue mich, dass ich einen verdammt coolen Tag gehabt habe“, sagte die 29-jährige Salzburgerin. „Im Medaillenzimmer (Anm.: mit Fenninger) haben wir jetzt Gold, Silber und Bronze. Jetzt ist der Druck weg, alles, was kommt, ist Draufgabe.“

Maze war überglücklich, dass sie sich nun auch endlich Kombi-Gold bei einem Großereignis sicherte. „Ich hatte sehr viel Druck heute und war sehr nervös vor dem Slalom“, gestand die sichtlich erleichterte und „müde“ Slowenin, deren komfortabler Vorsprung von neun Zehntel nach der Abfahrt auf Hosp noch auf 0,22 Sekunden zusammenschmolz.

Maze, die inklusive Super-G-Silber bisher in allen WM-Bewerben in Colorado Edelmetall erobert hat, ist nun mit vier Gold- und fünf Silbermedaillen bereits die siebenterfolgreichste Skirennläuferin der WM-Geschichte. Auch im Slalom und Riesentorlauf zählt sie zu den Topfavoritinnen.

US-Superstar Lindsey Vonn hatte schon mit einer verpatzten Abfahrt ihre Medaillenchancen verspielt. Im Slalom schied sie dann aus und ließ ihren Start im Teambewerb offen. „Die Schläge von der Abfahrt waren schwer für das Knie, ich werde morgen vielleicht einen Tag Pause machen“, gab die 30-Jährige zu Protokoll.