Foda nach 0:4-Debakel: „Ich bin verantwortlich“

Das ÖFB-Team kassiert mit einem 0:4 gegen Dänemark die höchste Pflichtspiel-Heimniederlage aller Zeiten. Hier sind die Stimmen zum Spiel:

Franco Foda (ÖFB-Teamchef): „Erste Halbzeit war es über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel, vor allem die letzten 15 Minuten vor der Halbzeit waren wir besser im Spiel, wollten uns kleinere Tormöglichkeiten erarbeiten, wollten dann nach der Halbzeit nachher so weiterspielen, haben uns dann aber schon von Beginn der zweiten Halbzeit an selber in Schwierigkeiten gebracht. Wir wollten jedes Mal von hinten rausspielen, konnten uns aus diesen Pressing-Situationen nicht lösen. Und bei den ersten beiden Gegentoren haben wir ganz, ganz schlecht verteidigt. Das war heute leider dann zu wenig. Wir haben gewusst, gegen Dänemark müssen wir kompakt spielen, das haben wir in der ersten Halbzeit getan. Wir haben die Räume gut zugestellt, ihnen keine Räume gegeben zum Spielen. Gerade auch beim ersten Tor mit einem tiefen Pass, beim zweiten Tor auch, das war zu einfach. Aber ich mache den Spielern keinen Vorwurf, ich bin verantwortlich für die Truppe. Das ist natürlich eine bittere Niederlage. Wir werden uns jetzt gezielt vorbereiten auf die Europameisterschaft, wir müssen einige Dinge verändern, korrigieren, das werde ich tun. Jetzt gilt es dieses Spiel in Ruhe zu analysieren in den nächsten Tagen und die richtigen Schlüsse zu ziehen.“

David Alaba (ÖFB-Kapitän): „Wir sind mit einem ganz guten Gefühl in die Halbzeit gegangen, haben sicherlich ein paar Dinge angesprochen und wollten die dann in der zweiten Halbzeit umsetzen. Aber man hat dann einfach gesehen in der zweiten Halbzeit, Dänemark hat es dann so gemacht, wie wir es eigentlich machen wollten. Daraus müssen wir auf jeden Fall lernen. Wir wollten den Ball laufen lassen. Wir haben gemerkt am Ende der ersten Halbzeit, dass wir eher das Spiel kontrolliert haben. Das wollten wir dann in der zweiten Halbzeit fortsetzen. Wir wollten mutig Fußball spielen, aber es ist komplett das Gegenteil passiert.“

Alexander Schlager (ÖFB-Torhüter): „Ich finde, wir haben es erste Halbzeit zum Teil ganz gut gemacht, auch defensiv. Und zweite Halbzeit ja dann dreimal durch einen blöden Konter einfach drei billige Gegentore geschluckt. Natürlich muss man das analysieren als Mannschaft, wie man sich besser dagegen hätte wehren können. Jetzt im ersten Moment ist es sehr, sehr bitter, weil wir uns definitiv mehr erwartet haben. Das tut sehr, sehr weh.“

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Stefan Ilsanker (ÖFB-Mittelfeldspieler): „Ich denke, es war 60 Minuten eine sehr ausgeglichene Partie mit wenigen Torchancen, weil beide Mannschaften gut verteidigt haben, beide Mannschaften ballsicher waren. Dann entscheiden Kleinigkeiten so eine Partie. Wir waren in ein paar Szenen einfach zweiter Sieger, kriegen zwei Tore und dann kommen wir nicht mehr rein und werden die letzten 20 Minuten ja eigentlich vorgeführt.“

Aleksandar Dragovic (ÖFB-Verteidiger): „Wir haben 4:0 verloren. Wenn noch irgendwer jetzt träumt vom ersten Platz, der hat die Realität verloren. Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel schauen, unser Bestes geben und über 90 Minuten versuchen, unsere Leistung zu bringen. Dann werden wir sehen, wofür es am Ende reicht. Die ersten 45 Minuten waren gut bis sehr gut, wir haben wenig zugelassen. Dann bekommen wir das 1:0 und es ist alles auseinandergebrochen. Wir sind nicht mehr kompakt gewesen. Wir haben von ihren Läufen hinter die Kette gewusst und wurden dann eiskalt bestraft.“

Kasper Hjulmand (Dänemark-Teamchef): „Ein super Abend für uns. Wir haben eine ganz langsame erste Hälfte gespielt. In der Pause haben wir gesagt, wir müssen uns steigern und schneller spielen, und mit der zweiten Hälfte bin ich natürlich super zufrieden. Gegen eine starke österreichische Mannschaft 4:0 zu gewinnen ist etwas, auf das ich sehr stolz bin. In unseren drei WM-Quali-Spielen musste Tormann Kasper Schmeichel nur eine Rettungstat machen, und das gegen die Republik Moldau. Das zeigt, dass unsere Defensive sehr gut gestanden ist. Ich habe von Österreich eigentlich ein bisschen mehr Druck erwartet, aber ich weiß auch, dass drei Spiele in sieben Tagen hart sind. Die Österreicher haben in den Spielen nicht viel gewechselt, deswegen habe ich erwartet, dass wir in der zweiten Hälfte einen Vorteil haben werden.“

Thomas Delaney (Dänemark-Mittelfeldspieler): „Heute war die erste Hälfte meiner Meinung nach nicht so gut, aber in der zweiten Hälfte haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. Wir sind sehr zufrieden mit dieser Woche. Wir sind in einer super Position.“

(APA/ORF)

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