So funktioniert die Aufnahme in den UEFA-Pro-Lizenz-Kurs

In der Geschäftsstelle des ÖFB im Ernst-Happel-Stadion arbeitet auch der Leiter der Trainer-Ausbildung, Dominik Thalhammer. Eine seiner unangenehmsten Aufgaben ist es, bekannt zu geben, wer im UEFA-Pro-Lizenz-Kurs dabei ist und wer nicht:

„Es geht um die Spielerkarriere, die Trainerkarriere, das Zeugnis im UEFA-A-Diplom und eine Potential-Analyse. Daraus resultiert ein Ranking, wo die zehn besten Teilnehmer genommen werden.“

Thalhammer: „Bei Bedarf Leute nominieren“

Allerdings gibt es auch eine Hintertür für die Aufnahme:

„Es ist in der Trainer-Ordnung klar festgelegt, dass es um den Bedarf geht. Wenn es einen Bedarf gibt, hat die Bundesliga die Möglichkeit, Leute (zusätzlich) zu nominieren. Letztendlich entscheidet dann darüber die Sportkommission.“

Diese Möglichkeit hat unter anderem der Austria Lustenau genützt, die ihren Trainer, Gernot Plassnegger, in den Kurs gebracht haben.

Des einen Freud ist des anderen Leid: Ex-Austria-Wien-Spieler Thomas Flögel ist einer von mehreren namhaften Kandidaten, die es nicht in den Kurs geschafft haben. Der Betreuer der SKN-St.-Pölten-Juniors will sich damit nicht so einfach abfinden:

Flögel: „Will die Gründe einfach wissen“

„Ich möchte ganz einfach wissen, welche Gründe es gibt, weshalb ich nicht aufgenommen wurde. Ich bin Fußballtrainer und will mich ganz einfach weiterentwickeln, einen höheren Job annehmen und strebe das auch an mit aller Vehemenz. Jetzt sagt der Bund, dass ich das nicht darf.“

Die schlechte Nachricht für Flögel ist, dass die Kriterien für die Aufnahme geändert werden – die Spielerkarriere ist dann weniger wert als zurzeit.