Spaniens Regierung stellt sich gegen Super-League-Pläne

Die spanische Regierung hat ihren Widerstand gegen die umstrittenen Pläne der Fußball-Topclubs Real Madrid und FC Barcelona zur Gründung einer europäischen Superliga bekräftigt.

In einem Schreiben des Justizministeriums an den Gerichtshof der Europäischen Union habe die Minderheitsregierung ihre Position verteidigt, berichtete am Dienstag der Radiosender Cope. Madrid stelle sich damit auf die Seite des europäischen Verbandes UEFA und der 55 Mitgliedsverbände.

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Die Regierung lehne einen geschlossenen Wettbewerb ab, der nicht unter UEFA-Aufsicht und unter Kriterien des sportlichen Verdienstes organisiert werde. Die spanische Regierung hatte sich bereits zuvor gegen die Pläne der mächtigen Vereine ausgesprochen. Die Gründung eines Elitewettbewerbs „widerspricht dem Wesen des Sports“, hatte im Juli der Präsident der obersten Sportbehörde des Landes (CSD), José Manuel Franco, erklärt. Auch der spanische Verband RFEF ist gegen die Super League, die vor allem von Real-Präsident Florentino Pérez, dem Präsidenten des Baukonzerns ACS, vorangetrieben wird.

Vereinstrio hält an Super League fest

Zwölf europäische Topclubs aus England, Italien und Spanien hatten im April mit der Bekanntgabe ihrer Super-League-Pläne Aufsehen und vor allem viel Empörung ausgelöst. Diese Superliga wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der UEFA getreten. Die Pläne wurden von nationalen Ligen und Verbänden sowie von Regierungen scharf kritisiert. Fans gingen aus Protest auf die Straße.

Nach dem Rückzug der meisten Clubs ist die Superliga zwar vorerst vom Tisch. Real, Barça und auch Juventus Turin halten aber weiter an den Plänen fest. Die UEFA hatte den abtrünnigen Clubs Sanktionen angedroht. Auf eine richterliche Androhung aus Spanien stellte sie die Verfahren gegen die drei Vereine Ende September jedoch ein.

(APA).

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