Sportpsychologe Hartweger über die aktuelle „Hire and Fire“-Politik im Trainersektor

In der Tipico Bundesliga gab es in dieser Saison in den ersten 13 Runden bereits fünf Trainerwechsel. Vier Trainer mussten ihre Klubs aufgrund mangelnden sportlichen Erfolgs verlassen. Einzig Dietmar Kühbauer entschied sich freiwillig den SKN St. Pölten zu verlassen um bei Rapid Wien anzuheuern. Das neue Ligaformat hat sicherlich seinen Anteil an den Trainerentlassungen zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison. Nach 22 Runden werden die Punkte geteilt und die Liga in ein oberes und unteres Playoff eingeteilt. Vor allem für Rapid und Sturm wäre ein Nichterreichen der Top 6 fatal. Nicht zuletzt deswegen zogen die Verantwortlichen der beiden Großklubs die Reißleine und trennten sich von Goran Djuricin und Heiko Vogel.

„Das was wir jetzt im Fußball erleben ist eine „Hire und Fire“-Politik. Das bedeutet für den Trainerstand nichts Gutes. Es wird immer nach dem Wunderwuzzi gesucht. Entwicklungen brauchen aber ihre Zeit und ich denke das Durchleben von Misserfolgsphasen – daraus zu lernen und daraus zu wachsen – ist etwas was wieder stärker in den Fokus der Vereinspolitik kommen muss“, erklärt Mag. Wolfgang Hartweger, Sportpsychologe und Schulleiter der Bundessportakademie Wien. Wir haben mit ihm auch über den Druck, Angst und die Erwartungshaltung im Profifußball gesprochen.

Wolfgang Hartweger über Druck und Angst im Profifußball