Sturm Graz versucht sich bei St. Pölten am Neustart

Nach einer Saison zum Vergessen versucht sich Sturm Graz am Sonntag (ab 13:30 Uhr live auf Sky Sport 12 HD – streame das Spiel mit Sky X) in St. Pölten in der Fußball-Bundesliga an einem Neustart. Die Ambitionen der Kontrahenten sind durchaus ähnlich, beide peilen die Meistergruppe an. Sturms Neo-Coach Christian Ilzer, der zuletzt bei der Austria glücklos blieb, will aber vor allem eines: „Noch wichtiger ist, dass wir den klaren Weg gut erkennen.

Das bisher letzte Duell der beiden Teams ist bereits eine kleine Ewigkeit her. Am 26. Oktober 2019 ging St. Pölten zuhause 0:4 unter, nachdem bereits das erste Saisonduell in Graz mit 0:3 verloren gegangen war. Doch bei beiden Clubs ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Die Trainer sind Geschichte, auch die Kader präsentieren sich stark verändert.

Ilzer: „Der Zusammenhalt im ganzen Verein ist gefordert“

Wir brennen auf die Saison und haben ein gutes Gefühl. Wir haben in der Vorbereitung hervorragend gearbeitet„, betonte Sturm-Kapitän Stefan Hierländer. Ähnlich Ilzer: „Ich bin selbst schon gespannt. Wir fiebern alle dem ersten Meisterschaftsspiel entgegen, die Stimmung bei Neubeginn ist ja meistens gut„, erinnerte er an seinen hoffnungsfrohen Start im Vorjahr bei den „Veilchen“. Am Samstag erwarte er „ein völlig offenes Spiel zwischen Mannschaften auf Augenhöhe„.

Ilzer: „Schwierige Phasen gemeinsam durchstehen“

Besonders spannend dürfte der Auftritt der völlig neu formierten Viererkette sein. „In den ersten Testspielen gab es Phasen mit Abstimmungsproblemen, das haben wir jetzt schon besser hinbekommen„, sagte Ilzer, dessen Team in der ersten Cuprunde den SV Innsbruck mit 8:0 abservierte. „Was mir wesentlich ist: den begonnenen Weg zu gehen und schwierige Phasen gemeinsam durchzustehen. Der Zusammenhalt im ganzen Verein ist gefordert.

Ibertsberger: „Wir haben Platz sechs im Visier

Für St. Pölten ist der Start gegen Sturm nicht unbedingt das beste Omen. Zweimal in den jüngsten drei Saisonen setzte es zum Auftakt Niederlagen gegen die „Blackys“, „jetzt wäre es Zeit, dass wir gewinnen„, betonte Tormann Christoph Riegler. Trainer Robert Ibertsberger, der im März übernahm und den SKN mit 17 Punkten aus zehn Runden zum Klassenerhalt führte, hat 2020/21 etwas mehr vor. „Wir haben Platz sechs im Visier„, sagte der Salzburger, „da braucht man einen sehr guten Start„.

Und doch kann Ibertsberger wohl noch nicht erwarten, dass seine Truppe um die Neo-Stürmer Alexander Schmidt und dem Israeli Dor Hugi ihr Potenzial voll ausschöpft. „Es war ein großer Umbruch und wird nicht von heute auf morgen gehen„, warnte er. Das Kräftemessen mit Sturm ist erst der Anfang. Am Papier aber fühlt sich der Coach gewappnet: „Ich kenne Christian Ilzer sehr gut und glaube nicht, dass er uns überraschen kann. Ich bin überzeugt, dass wir die richtige Waffe finden.

Hierländer: „Geisterspiele möchte ich keine mehr haben“

Der Kader wurde nach Abgängen von u.a. Sandro Ingolitsch, Michael Ambichl, Dominik Hofbauer, Issiaka Ouedraogo, Stefan Stangl, Daniel Petrovic, Alan und Nico Gorzel verkleinert, dadurch sei auch das Zurückfahren des Budgets leichter gefallen, betonte Sportdirektor Georg Zellhofer. „Es geht bei Vereinen wie dem SKN nur über die Jugend„, sagte der Oberösterreicher, bestätigte aber auch, dass man – wohl im Legionärsteich – noch nach einem Stürmer und einem „Sechser“ suche.

In Corona-Zeiten wurde das Fassungsvermögen der NV Arena auf 2.500 Zuschauer verringert, nur Abos (Jahres- und Dreierabos) – und eine eigene „SKN Trace“-App am Mobilgerät gewähren Zugang zum Stadion. General Manager Andreas Blumauer erklärte am Freitag, dass man von einem rund 50-prozentigen Verlust in Sachen Tickets ausgehe.

(APA)

Bild: GEPA