Sturm hadert nach Niederlage in Altach mit dem Schiedsrichter

So fulminant für Sturm Graz der Herbst der Fußball-Bundesliga gewesen sein mag, das neue Jahr hat den „Blackys“ bisher nicht viel zu geben. Trainer Christian Ilzer nahm sein Team in Schutz, wirkte am Samstag nach der 1:2-Niederlage bei Nachzügler Altach aber „verschnupft“ (Spielbericht + Video-Highlights). Der Steirer ärgerte sich nicht nur über den tiefen Boden, sondern vor allem die Schiedsrichterentscheidungen. „Das Spiel ist mit einer klaren Fehlentscheidung gekippt worden„, monierte Ilzer bei „Sky“.

Schiedsrichter Stefan Ebner sei „ganz klar schuld„, betonte Ilzer und bezog sich dabei auf den Ausgleichstreffer durch Philipp Netzer (35.). Der Altach-Routiner befand sich nach einem Freistoß deutlich im Abseits, rund zehn Minuten später hatten die Vorarlberger durch Manfred Fischer die Partie gedreht. „Das, was von Schiedsrichterseite passiert, ist für mich dann auch einmal zu viel“, sagte Ilzer und ließ hörbar aufgestauten Dampf ab: „Wir haben in 15 Spielen keinen einzigen Elfmeter bekommen.

Vier Spiele 2021, daraus nur vier Punkte – es könnte besser laufen für die „Blackys“, denen am Sonntag der Rückfall auf Platz vier drohte. Der Rückstand auf Leader Salzburg beträgt jedenfalls sechs Zähler. „Wir waren mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert„, fasste Ilzer zusammen und führte etwa „frühe Ausschlüsse in Wolfsberg (0:0) und bei Rapid (1:4)“ an. Sicher sei jedenfalls: „Wir sind noch nicht in diesen Rhythmus, in dieses klare Spiel gekommen, wie wir es über lange Zeit gehabt haben.

Ilzer: „Wir müssen im Kopf klar bleiben“

Schließlich haderte Ilzer mit den tiefen Bodenverhältnissen, die nicht der Schiedsrichter, sondern der Dauerregen über Altach zu verantworten hatte. „Es waren 20 Minuten, in denen ein halbwegs normales Spiel möglich war, da haben wir dominiert„, sagte der Steirer, musste aber auch zugeben: „Danach hat Altach es etwas schneller begriffen, wie man auf diesem Platz spielt. Sie waren präsenter, haben uns das Leben extrem schwer gemacht.

https://www.skysportaustria.at/ilzer-nach-pleite-in-altach-heute-ist-der-schiedsrichter-schuld/

Sein Team schaffte es nicht mehr, echte Chancen herauszuarbeiten und musste sich dem Tabellenelften schließlich geschlagen geben. „In der zweiten Hälfte hat meine Truppe alles probiert, es war ein ausgeglichenes Spiel. Daher kein Vorwurf an meine Truppe„, betonte Ilzer, dessen Mannschaft im Cup-Viertelfinale am kommenden Freitag den Viertligisten Vienna empfängt, ehe am Dienstag darauf mit Ried der nächste Außenseiter in Graz gastiert. Ilzer: „Wir müssen im Kopf klar bleiben.“

Aufatmen in Altach

Altach hingegen atmete hörbar auf, setzte sich dank des dritten Saisonsiegs zumindest um zwei Punkte von Schlusslicht Admira ab. Vielleicht waren die SCR-Kicker auch von den jüngsten Personalnews beflügelt – selbst wenn die argentinische Altach-Neuverpflichtung Danilo Carando noch nicht im Kader stand und das Engagement der ehemaligen Borussia-Dortmund-Galionsfigur Neven Subotic vorerst nur als Gerücht durchs Stadion bzw. die Medien geisterte.

Trainer Alex Pastoor wollte diesen möglichen Coup nicht kommentieren, er war „natürlich sehr froh“ über den hart erkämpften Erfolg. Der Niederländer war angetan „von der Energie und Disziplin, aber auch fußballerisch„, wie er feststellte. „Ich bringe immer viel Optimismus mit, manchmal zu viel. Aber wenn man dieses Spiel anschaut, dann ist dieser Optimismus gerechtfertigt„, sagte der Niederländer.

Pastoor darf dem kommenden Duell mit Schlusslicht Admira am 10. Februar nach der Vorstellung am Samstag schon etwas gelassener entgegenblicken. „Wir haben bewiesen, dass wir in unruhigen Zeiten zeigen können, was in uns steckt. Die Kunst ist aber, das weiterzuziehen.“

https://www.skysportaustria.at/pastoor-haben-gezeigt-was-in-der-mannschaft-steckt/

Dass sich die Altacher nun leicht von der Admira abgesetzt haben, löst bei den Südstädtern noch keine Panik aus. Die Mannschaft sei stabil und habe einen Plan, meinte Trainer Damir Buric nach dem 0:0 in Ried, das zugleich den ersten Punktgewinn des Jahres bedeutete. Dieser Plan umfasse auch, dass am Transfermarkt noch zugeschlagen wird.

Ried muss wohl schmerzhaften Abgang hinnehmen

Eben jenes offene Transferfenster bereitet den Riedern hingegen eher Sorgen. Coach Miron Muslic nahm seinen Stürmer Marco Grüll wegen eines möglicherweise bevorstehenden Vereinswechsels in Schutz. „Was momentan auf ihn einprasselt, wie oft er täglich angerufen wird, ist nicht leistungsfördernd„, so der 38-Jährige. Rapid und Salzburg gelten als Hauptinteressenten. Der erste Treffer der Innviertler unter Muslic als Trainer sei hingegen nur eine Frage der Zeit, meinte dieser: „Die Mannschaft hat die Qualität, dass sie Tore schießt, aber momentan fehlt die Leichtigkeit.“

https://www.skysportaustria.at/gruell-ueber-moeglichen-rapid-transfer-die-finalen-sachen-muessen-noch-geklaert-werden/

(APA) / Bild: GEPA