Sturm-Tief im Herbst hält an – Kiteishvilis Ausfall immer stärker spürbar

Der SK Sturm Graz ist nach einem starken Saisonstart im Herbst vom Erfolgsweg abgekommen. Aus den vergangenen elf Pflichtspielen holten die Steirer nur einen Sieg – am Sonntag gab es ein 1:2 bei Austria Wien. Vielmehr führte ausgerechnet der größte Erfolg seit Jahren, die Qualifikation für die Europa League, die Steirer in ein Labyrinth.

Christian Ilzer vermisste einmal mehr „Spritzigkeit und Wendigkeit“, spielerische Vorteile gegenüber der Austria konnten die offensive Harmlosigkeit (nur zwei Torschüsse) nicht kaschieren. „Brutal“ sei die Serie von acht sieglosen Spielen, mit der Sturm nun konfrontiert ist, so der Trainer.

In der Europa League treffe sein Team auf Gegner außer Reichweite und am Wochenende schaffe man es nicht, „die Meisterschaftsspiele mit einer Souveränität zu gewinnen, wo man vielleicht nicht immer das Maximum an Kräften braucht. So weit sind wir noch nicht. Das müssen wir einsehen.“

Schlüsselspieler Kiteishvili fehlt spürbar

Neben der hohen Belastung durch das internationale Geschäft ist die Krise des SK Sturm auch am Fehlen einer wichtigen Personalie festzumachen: Spielmacher Otar Kiteishvili. Seit der Verletzung des Georgiers gewann Sturm nur eines seiner vergangenen zehn Pflichtspiele.

„Otar ist einer unserer wichtigsten Offensivkräfte, und sein Ausfall schmerzt uns alle sehr“, betonte Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker damals in einer Club-Aussendung.

Der Ivorer Anderson Niangbo übernahm seither die Rolle auf der Zehn in der Mittelfeldraute von Sturm, konnte in dieser Saison in 21 Spielen erst zwei Treffer und einen Assist verbuchen. Zum Vergleich: Kreativspieler Kiteishvili sammelte in seinen ersten 14 Spielen acht Scorerpunkte.

Austria Wien – Sturm Graz: Die Highlights im Video

Sturm schon am Mittwoch wieder gefordert

In Graz ist man indes in dieser Phase auf Schadensbegrenzung aus. „Wir haben einen super Vorsprung gehabt, der ist von Runde zu Runde geschmolzen“, wusste Ilzer und sprach über die Hoffnung, dass sich „unsere Ausgangsposition bis zur Weihnachtspause nicht mehr verschlechtert“. Dafür sei von ihm viel mentale Arbeit gefragt. „Und nicht zu viel Fehlerorientierung. Weil die Spieler haben sowieso zu viel Negativität und Pessimismus durch das Erlebte drinnen.“

Schon am Mittwoch ist sein Team wieder gefordert. Das durch einen Corona-Cluster von Sturm selbst verschuldete Nachtragsspiel in Altach steht auf dem Programm. Danach folgt das Heim-Doppel gegen Admira und Monaco, und zum Jahreskehraus ein Auswärtsspiel in Klagenfurt. Die Austria bestreitet nach dem Derby beim punktgleichen und auf den Trainereffekt hoffenden Rivalen Rapid noch ein Heimspiel gegen den LASK.

(APA/Red.)/Bild: GEPA