Talk und Tore mit Glasner, Heraf und Pfeifenberger – die ganze Sendung zum Nachsehen

  • Oliver Glasner: „Ich vermisse ein klares Bekenntnis der Hauptverantwortlichen für Goran Djuricin“
  • Andreas Heraf: „Ich bin mir keiner Schuld bewusst“
  • Heimo Pfeifenberger. „Für mich war die Schlüsselszene jene mit Marin Pongracic“


Wien, 3.September 2018.
Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Sky-Fußballdebatte“ waren am Montag LASK-Trainer Oliver Glasner, Ex-Frauen-Teamchef Neuseeland Andreas Heraf und Ex-WAC-Coach Heimo Pfeifenberger. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Die ganze Sendung zum NACHSEHEN

Oliver Glasner:

über Torhüter Alexander Schlager: „Wir haben Alex ein Jahr lang im Training gesehen. Er hat es auch schon im letzten Spiel der vergangenen Saisosn sehr gut gemacht. Wri stehen auch dafür, dass wir den jungen Spielern eine Chance geben, wie auch Michorl oder Ullmann. Wir haben gesagt, wir haben den aktuellen U21-Teamtorhüter bei uns im Kader. Wenn wir ihm keine Chance geben, wem dann? So sind wir reingegangen und haben uns mit Thomas Gebauer noch einen Routinier dazugeholt. Aber Alex hat bisher das Vertrauen in jedem Spiel zu hundert Prozent gerechtfertigt.“

über die Erwartungen in der Zwölferliga: „Wir haben unser Saisonziel danach definiert, dass wir gesagt haben, wir wollen in die Meisterrunde einziehen. Wir als Trainerteam gehen jedoch in jedes Spiel und wollen gewinnen, egal wo das ist, ob geteilt wird, ob es Vierteln sind, ob es auswärts oder daheim ist, ob es regnet oder die Sonne scheint. Es ist uns relativ egal. Wir wollen, dass die Spieler das Beste geben. Das ist das einzige, das ich von den Spielern verlange. Manchmal ist das gut und manchmal nicht so. Diese Schwankungen haben wir alle.“

erwartet Salzburg erneut als österreichischen Meister: „Man muss Red Bull Salzburg hoch anrechnen, dass sie trotz Einzug ins Halbfinale der Europa-League die Mannschaft zusammenhalten konnten. Das ist nicht einfach. Man sieht es bei Sturm oder Rapid. Wir kämpfen auf einer anderen Ebene, aber genauso. Wenn Spieler international aufzeigen, dann ist das ganz schwierig sie in Österreich zu halten. Das hat auch oft nichts mit finanziellen Möglichkeiten zu tun. Wenn ich aber in England, Deutschland oder Italien vor 70.000 Zuschauern spielen kann, dann will das auch irgendwann jeder auch haben. Sie haben es aber geschafft, dass die Mannschaft zusammenbleibt. Deswegen denke ich, dass der Meisterzug abgefahren ist. Dann haben sie es eben auf diesem Weg geschafft. Und man muss auch sagen, das haben sie sich verdient, weil sie den Großteil der Punkte der Fünfjahreswertung selber eingespielt haben. Und dann sollen sie auch den Lohn dafür haben und nächstes Jahr in die Champions-League-Gruppenphase einziehen.“

über die Probleme von Goran Djuricin bei Rapid: „Ich glaube, dass der Trainer unter anderen der wichtigste Angestellte im Verein ist, der die sportliche Linie vorgibt. Man hat sich im Frühjahr bei Rapid entschieden, mit Goran Djuricin zu verlängern. Dann vermisse ich schon, dass man da einmal eine Mauer macht und sich davor hinstellt. Wenn man von seiner Arbeit und von ihm als Trainer nicht überzeugt gewesen wäre, dann hätte man auch nicht verlängern müssen. Jetzt hat man das große Ziel Europa-League-Gruppenphase geschafft und da vermisse ich es schon, dass man ein klares Bekenntnis pro Djuricin abliefert von Seiten der Hauptverantwortlichen.“

Andreas Heraf:

über Rapid und seine Fans: „So ein Verein wie Rapid mit solchen Fans, die wirklich eine Macht sein können und auch Spiele entscheiden können, weil einfach so ein Druck auf den Gegner ausgeübt wird, wenn die dahinter stehen würden und das homogen wäre. Man sieht halt grad, dass es in die andere Richtung geht, aber es sollten alle an einem Strang ziehen, dann würde das erfolgreicher sein. Wenn ich davon ausgehe, dass ich sage, der gibt jeden Tag sein bestes, dann sollte das auch passen. Ich war aber jetzt lange nicht im Land und das hat schon vor längerer Zeit begonnen. Vielleicht gibt es einen Grund warum dieser Unmut da ist. Das wissen wir alle nicht. Fakt ist, es ist ein Zustand, der gelöst gehört. So schnell es geht.“

über sein Ende als Teamchef in Neuseeland: „Mittlerweile gibt es fünf Untersuchungen in Neuseeland, im Hockey, beim Radfahren, beim Netball, beim Rudern und beim Fußball. Das ist für mich auch das Problem, das Neuseeland für mich hat. Dort gibt es den Begriff „Player-led“, von Spielern geführt. Den habe ich auch nicht gekannt und war dann auch ein wenig überrascht, dass es gang und gebe ist, dass die Athleten Mitspracherecht bei verschiedenen Dingen haben wollen oder auch haben. Das war dann auch bei mir der Fall, in punkto Taktik, Zusammenstellung des Trainerteams, Trainingsgestaltung. Es gab die Mitteilung, dass der Verband die Mitteilung von der Spielergewerkschaft bekommen hat, dass Unzufriedenheit da ist und dass man den Trainer und den Sportdirektor der Nationalmannschaft beurlauben sollte, ein Verfahren einleiten sollte. Es hat mich gewundert, dass niemand mit mir gesprochen hat. Ich hatte keine Möglichkeit, meine Meinung zu äussern. Ich bin heute nach zweieinhalb Monaten das erste Mal hier, wo ich die Möglichkeit habe etwas zu sagen.“

über diverse Vorwürfe wie Einschüchterung, Mobbing oder Belästigung: „Ich habe ein reines Herz, ein reines Gewissen. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Es sind in Neuseeland viele Dinge passiert, die ein Zusammentreffen von verschiedenen Kulturen waren. Zum Beispiel wird die Participation, die Teilnahme, ganz groß geschrieben und die Leistung ist fast nicht vorhanden. Die Damen haben zum Beispiel an vier Weltmeisterschaften teilgenommen und noch nie ein Spiel gewonnen. Auf der anderen Seite gibt es diesen unglaublichen Glauben und Willen der gesamten Bevölkerung, dass man alles gewinnen kann. Ich habe der Manschaft und dem Volk erklärt, dass man nicht innerhalb von drei Wochen fünf oder sechs Spiele gewinnen kann, wenn man vorher noch nie gewonnen hat. Es war schwierig diese Kultur zu verstehen.“

über Ausländerfeindlichkeit in Neuseeland: „Von Anfang an hat man im ganzen Land diesen Widerstand gegen Ausländer gespürt. Das muss ich ganz klar sagen. Ich kann es auch beweisen und das war auch dann letztendlich der Grund, warum ich das Land verlassen habe. Die Zeitungen, die massiv gegen mich vorgegangen sind, haben mich mit Adolf Hitler, dem österreichischen Diktator verglichen. Das sind Dinge, die zu weit gehen. Und ein einheimischer Trainer, der auch ganz klar gegen Ausländer war, hat Fritz Schmid, den ich auch installiert habe, ins Gesicht gesagt, Heraf ist jetzt weg. Ich würde auch dir empfehlen, dass du das Land verlässt, weil es gibt jetzt Krieg und es wird Blut vergießen geben. Wenn du solche Dinge hörst, dann ist der Fußball schon lange kein Thema mehr.“

über die Gründe der Eskalation: „Der Brief hat alle überrascht. Mein Gefühl ist, dass manche Positionen wie mein CEO oder ich als Trainer manchen Leuten im Land, wie der Spielergewerkschaft, heimischen Trainern und der Presse ein Dorn im Auge waren.“

Heimo Pfeifenberger:

über das erneute Scheitern der Salzburger: „Eigentlich traurig, muss ich sagen. Ich habe es mir daheim im Fernsehen angesehen. Eigentlich unfassbar, weil sie so gut gespielt haben. Sie waren sehr überzeugend. Für mich war die Schlüsselszene jene mit Marin Pongracic. Das macht man nicht, was er getan hat. Für mich hat das nach Absicht ausgesehen. Da hat er sie so heiß gemacht und dann haben sie komplett den Faden verloren. Dann kamen die zwei Tore und man kann die schon einmal bekommen, dann steht es 2:2. Doch dann haben sie es eher vor Augen gehabt, dass sie es wieder nicht schaffen. So habe ich das Gefühl gehabt. Als ich kurz vor Schluss die Ersatzbank gesehen habe, da hat man gemerkt, dass sie nicht mehr dran glauben. Du musst aber bis zum Schluss dran glauben. Die haben die Leiberln drüber zwei Minuten vor Schluss. Das sind so die Kleinigkeiten. Sie hätten sich es diesmal wirklich verdient, dass sie in die Champions-League kommen.“

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Dienstag, 4. September, 21.45 Uhr
Mittwoch, 5. September, 9.45 Uhr
Donnerstag, 6. September, 13.45 Uhr
Montag, 10. September, 20.15 Uhr und 23.45 Uhr
Dienstag, 11. September, 21.45 Uhr
Mittwoch, 12. September, 9.45 Uhr
Donnerstag, 13. September, 13.45 Uhr
Freitag, 14. September, 9.45 Uhr