Christoph Freund: „Stand heute gehe ich davon aus, dass wir mit Marco Rose in die neue Saison gehen“

  • Franco Foda: „Alaba hat auch immer betont, dass er dort spielt, wo der Trainer ihn hinstellt“
  • Christoph Freund: „Wir sind überzeugt davon, dass uns Zlatko Junuzovic als Charakter und Typ sehr gut tun wird“
  • Sky-Experte Heribert Weber: „Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass Rose bleibt“


Wien, 13. Mai 2018.
Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Tipico Fußballdebatte“ waren am Sonntag ÖFB-Teamchef Franco Foda, Red Bull Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund und Sky-Experte Heribert Weber. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

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Franco Foda:

über die Entwicklung von Peter Zulj:

„Er war im letzten Jahr ein absoluter Wunschspieler von mir. Man hatte am Anfang zwar Bedenken, weil viele gemeint haben er sei ein schwieriger Spieler. Nichtsdestotrotz habe ich mich nicht davon beeinflussen lassen und war der Überzeugung, dass er genau der Spieler ist, der uns (Anmk. bei Sturm Graz) auch weiterbringen kann. Ich hatte von Anfang an mit ihm keine Probleme. Er hat im Prinzip nur das gezeigt, was wir von ihm erwartet haben. Er ist ein Box-to-Box-Spieler, der technisch versiert ist, der im Zweikampf eine gute Balleroberung hat, der den finalen Pass spielt und selbst auch Tore erzielt. Solche Spieler im Mittelfeld sind extrem gefragt und ich bin froh, dass er jetzt im Frühjahr dort weitergemacht hat, wo er im Herbst aufgehört hat.“

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über seine veränderte Arbeit beim Nationalteam: „Am Anfang war es schon eine Umstellung, keine Frage. Ich war es gewohnt, jeden Tag auf dem Platz zu stehen und auch mit Menschen zusammenzuarbeiten, den Spielern etwas zu vermitteln. Man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Aber ich freue mich jetzt wieder auf den nächsten Lehrgang. Wir haben drei Test-Länderspiele und für alle sind das große Herausforderungen. Denen wollen wir uns stellen. Wir wollen gut spielen. Wir repräsentieren Österreich.Wir werden ein tolles Publikum haben, das uns unterstützen wird. Die Spiele sind so gut wie ausverkauft. Es ist wieder eine gewisse Euphorie entstanden. Wir wollen uns gut präsentieren.“

über David Alaba in der Vierer-Kette:

„Das ist auch möglich. David ist ein Spieler, der universell einsetzbar ist. Das ist für den Trainer das schönste, was es gibt. Ich habe mich mit ihm in München getroffen und wir haben ein Super-Gespräch gehabt. Er ist richtig heiß, für Österreich zu spielen. Er hat auch immer betont, dass er dort spielt, wo der Trainer ihn hinstellt. Es gibt immer einen Plan, wie du gegen ein Team spielen willst. Je nachdem, wie der dann aussieht, werde ich David positionieren. Er kann in der Viererkette spielen. Er hat jetzt in der Fünferkette seine Position sehr gut interpretiert. Er kann aber auch im Zentrum spielen, wenn wir drei im Mittelfeld haben, auf der Achter-Position. Er kann auf Doppel-Sechs spielen. Mit ihm habe ich sehr viele Variationsmöglichkeiten im Spiel.“

über Ashley Barnes und die bestehenden Hürden vor der Einberufung ins Team:

„Wir haben ihn mehrmals beobachtet. Die sportlichen Erwartungen hat er erfüllt. Er wäre mit Sicherheit eine Bereicherung für unsere Mannschaft. Aber jetzt gilt es noch, einige Dinge abzuarbeiten. Es gab auch schon Gespräche zwischen dem ÖFB und Ashley Barnes. Jetzt ist es wichtig, dass er uns auch einmal bestätigt, dass er gerne für Österreich spielen würde. Dann müsste er uns noch einige Dokumente übermitteln und dann gibt es auch noch rechtlich einige Dinge abzuklären. Vor den kommenden Lehrgang ist er noch kein Thema, aber für den nächsten Lehrgang im September wäre er dann ein Thema.“

Christoph Freund:

über Neuzugang Zlatko Junuzovic:

„Wir sind überzeugt davon, dass uns Zlatko Junuzovic als Charakter und Typ sehr gut tun wird. Er ist ein guter Fußballer, hat schon viele internationale Spiele erlebt, auch mit der Nationalmannschaft. Er passt mit seiner Spielweise gut zu unserer jungen Truppe. Ich erwarte mir von ihm, dass er sowohl auf dem Platz als auch abseits in schwierigen Phasen voran geht, dass er seinen Erfahrungsschatz einbringt und am Feld mit den jungen Spielern Spaß am Fußball hat. Unser Projekt hat ihn begeistert und er will Titel gewinnen und international noch einige Spiele machen.“

über die Philosophie von Red Bull Salzburg:

„Wer beobachtet hat, was wir mit unserer Philosophie in den letzten Jahren erreicht haben, da wäre es Wahnsinn, wenn wir uns abkehren würden. Wir werden weiterhin unseren Weg sehr konsequent gehen, weil wir davon überzeugt sind, dass es der einzig richtige für uns ist. Wir wurden in den letzten Jahren bestätigt, haben immer Jungs entwickelt und Super-Transfers gemacht und trotzdem eine tolle Mannschaft bei uns. Das ist nur möglich, wenn wir junge Spieler holen, sie entwickeln und sie dann wieder gehen lassen. Für uns ist aber auch wichtig, dass wir Erfolg haben und international spielen. Heuer war natürlich eine besonders erfolgreiche Saison. Es ist wichtig, dass wir eine gute Balance in der Mannschaft haben, auch für die jungen Spieler.“

über den fünften Titel hintereinander: „Für mich ist das überhaupt nicht selbstverständlich. Wir haben im Sommer wieder einen großen Umbruch gehabt. Mich macht es sehr stolz, dass wir ein Trainerteam zusammengestellt haben, die fast hundertprozentig aus unserer Akademie hochgegangen sind, die einen tollen Job gemacht haben und auch das erste Mal im Profibereich gearbeitet haben. Wir sind jetzt zum fünften Mal hintereinander Meister geworden, immer mit verschiedenen Trainern, das auch viel aussagt. Das System funktioniert einfach sehr gut. Wir haben viele Väter des Erfolges und wurden im Sommer häufig abgeschrieben. Ich erinnere mich noch an einige Schlagzeilen, dass Salzburg viel Qualität verloren hat, dass jetzt der oder der dran ist, dass die Ära vorbei ist. Wir haben uns immer wieder zurückgekämpft. Es war nicht immer leicht, aber darum bin ich sehr stolz. Wir bleiben aber demütig. es ist wirklich nicht einfach, immer Meister zu werden und das zu bestätigen. Wir gehen ímmer als Favorit in die Meisterschaft und das ist dann noch schwieriger. Die Mentalität, die Einstellung und der Charakter der Mannschaft ist wirklich sensationell.“

möchte, dass Marco Rose Salzburg erhalten bleibt:

„Das hoffe ich und davon gehe ich aus. Es wäre eine Super-Geschichte, wenn wir mit Marco in die neue Saison gehen, er hat ja auch noch Vertrag. Es funktioniert sehr gut und er fühlt sich sehr wohl. Man kann im Fußball nichts ausschließen. Man weiß nicht, was in den nächsten Wochen passiert, welcher Verein wirklich auf ihn zukommt. Stand heute gehe ich davon aus, dass wir mit Marco in die neue Saison gehen. Wir haben immer gesagt, dass wir die entscheidenden Spiele abwarten und uns dann in Ruhe zusammensetzen. Wir sind in einem sehr guten, engen Austausch. Unser Ziel ist auch, dass wir den Vertrag verlängern. Ich gehe davon aus, dass wir mit ihm in die neue Saison gehen.“

Sky-Experte Heribert Weber:

über das Abwehrverhalten von Rapid beim 1:4 gegen Salzburg: „Wenn man gesehen hat, wie Rapid in der Defensive aufgetreten ist, dann hat man gesehen, dass man so nicht gegen Salzburg spielen kann. So kann man gegen andere Mannschaften auch nicht spielen, egal ob Dreier-, Vierer- oder Fünfer-Kette. Wenn man so viele Räume hergibt, dann machen die Salzburger eben die Tore und das haben sie dann auch gemacht. Und deswegen war es für sie in der zweiten Hälfte schwer, nocheinmal zurückzukommen.“

über Zlatko Junuzovic:

„Ich bin der Meinung, dass er Salzburg sehr gut tun kann. Trotzdem überrascht es mich, weil es irgendwie für mich wie eine Abnabelung von Ralf Rangnick ist. Bis jetzt sind nur junge Spieler verpflichtet worden, die dann weiterentwickelt wurden und dann mit Gewinn verkauft wurden. Positiv finde ich, dass jetzt Einer kommt und noch keiner gegangen ist. Er kann auch von der Mentalität her eine Mannschaft führen, das hat er schon oft bewiesen und ist auch technisch sehr gut. Ich hoffe, dass er verletzungsfrei bleibt und der Mannschaft von Beginn an helfen kann.“

über die Zukunft von Marco Rose: „Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er bleibt. Er bekommt jetzt auch seinen Wunschspieler und dementsprechend wird er in die Champions-League-Qualifikation gehen. Er will beweisen, dass er der Erste sein kann, der mit Red Bull Salzburg in die Champions-League-Gruppenphase kommt. Das ist eine große Herausforderung für ihn und das will er machen. Er hat jetzt sehr lange im Nachwuchs gearbeit und nun ein erfolgreiches Jahr bei den Profis absolviert. Er hat sich als Trainer bewährt, aber erst das eine Jahr. Ich bin mir sicher, dass es für ihn wichtig sein wird, dass er noch ein Jahr bleibt um sich zu festigen bei Salzburg.“

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Montag, 14. Mai, 10.00 Uhr und 19.45 Uhr
Dienstag, 15. Mai, 22.00 Uhr
Mittwoch, 16. Mai, 4.00 Uhr und 6.45 Uhr