Christoph Freund zu Morddrohungen an Schiedsrichter: „Da überschreitet man eine Grenze“

  • Christoph Freund über Morddrohungen an Schiedsrichter: „Totales Unverständnis. Da gibt es keinen Spielraum“
  • Florian Klein: „Gerade bei Rapid darf sich keiner beschweren“
  • Frenkie Schinkels: „Die Entscheidung, mich im Sommer zu entfernen, war dumm“

Hier könnt ihr die ganze Sendung nachsehen:


Wien, 03.12.2017.
Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Tipico Fußballdebatte“ waren am Sonntag Red Bull Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund, Austria-Spieler Florian Klein und Ex-St.Pölten-Sportdirektor Frenkie Schinkels. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Christoph Freund:

über Mordrohungen an Schiedsrichter durch Fans:

„Totales Unverständnis. Da überschreitet man eine Grenze. Ich weiß nicht, wo es da noch hingeht. Natürlich gibt es in Spielen strittige Situationen. Aber diese Entscheidungen kann man so treffen, wie sie getroffen wurden. Wenn das so ausartet, dann ist das bedenklich. Man muss klare Worte aller Beteiligten finden, weil es da aus meiner Sicht keinen Handlungsspielraum gibt.“

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über den die bisherigen Spiele der Salzburger unter Trainer Marco Rose: „Es war schon ein überragender Herbst. im Cup sind wir seit 27 Spielen ungeschlagen. In der Europa-League haben wir nach dem bitteren Ausscheiden gegen Rijeka eine Super-Saison gespielt. In der Meisterschaft hatten wir nach 18 Runden noch nie 41 Punkte. Auch das ist klubinterner Rekord. Es läuft richtig gut und die Mannschaft hat sich weiterentwickelt. Wir sind eine richtige Truppe und es ist sehr schwer uns zu schlagen. Es macht Freude zu sehen, wie homogen die Mannschaft ist. Da hat sicher Marco Rose mit seinem Team einen großen Anteil. Wir waren im Sommer davon überzeugt, dass wir die richtige Wahl getroffen haben. Man hat nie eine Garantie. Aber wir kannten ihn die letzten vier Jahre aus dem Nachwuchs. Natürlich ist es etwas anderes eine Profimannschaft zu trainieren, aber seine größte Stärke war schon immer, welchen Zugang er zu den Jungs und der ganzen Akademie gefunden hat. Er hat große menschliche Qualitäten.“

über den Champions-League-Fluch der Salzburger: „Es ist natürlich auch unser Traum Champions-League zu spielen. Aber manche Spieler haben sich während einer Saison so stark weiterentwickelt, schneller als der Verein, schneller als die Liga. Da war dann so ein Druck von verschiedenen Seiten drin. Wir haben es einmal probiert mit Sasio Mane, dass wir die Truppe zusammenhalten. Wir wissen, wie das geendet hat. Man kann es nicht erzwingen, aber natürlich ist es auch unser Ziel, Spieler so lange wie möglich in Salzburg zu halten. Es wäre schön, wenn wir mit dieser Mannschaft im Sommer in die Qualifikation gehen könnten.“

über mögliche Wintertransfers: „Ich glaube, dass ich einmal in meiner Anfangszeit gesagt habe, dass Nabi Keita im Sommer noch fix bei uns spielen wird und dann war er weg. Ich garantiere nichts mehr. Man weiß nie, was im Fußball passiert. Aber es ist unser klares Ziel, dass wir die Mannschaft beisammen halten. Es gibt immer wieder Anfragen von verschiedenen Vereinen und es war auch im Sommer nicht leicht, dass wir die Mannschaft zusammen halten. Es hat für einige Spieler sehr gute Angebote gegeben. Es ist nicht leicht, weil sich die Spieler gut entwicklen. Aber viele schauen in Europa schon nach Salzburg, weil sie sehen, dass wir gute Arbeit machen.“

Florian Klein:

über Ausraster und Aussagen diverser Rapidspieler in letzter Zeit:

„Die Aussagen von Louis (Schaub) waren direkt nach dem Spiel. Da ist man natürlich aufgebracht und voller Emotionen. Trotzdem muss man aufpassen, weil es ein Vorlage für die Fans ist, die dann in den sozialen Medien ihre Kommentare reinschreiben. Ich denke, dass sich gerade bei Rapid keiner beschweren darf. Nehmen wir die zwei Derbies in der Meisterschaft und im Cup her. Da hätten wir drei Elfmeter bekommen müssen und haben sie nicht bekommen. Da haben dann die Schiedsrichter auch keine Lust gehabt. Es betrifft einen ab und zu mehr und dann wieder weniger. Der Luis ist nicht dafür verantwortlich, dass ein Fan eine Mordrohung schreibt, trotzdem müssen alle aufpassen, was man sagt. Denn für die Schiedsrichter ist es sicher nicht leicht.“

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über das Endspiel am kommenden Donnerstag zu Hause gegen Athen: „Wenn man bedenkt, dass die Phase für uns gerade sehr schwer ist, dann ist das ein Highlight, das ziemlich viel retten kann. Mit einem geschossenen Tor kann man in der Europa-League überwintern und kann nächstes Jahr weiter international spielen. Dann wären viele Spieler wieder dabei, auch Alex Grünwald oder vielleicht Robert Almer. Wenn diese Leistungsträger wieder zur Verfügung stehen, dann wird es wieder eine andere Austria geben.“

fehlen noch fünf Einsätze im Nationalteam auf 50 Spiele: „Ich glaube, dass ich Franco Foda anrufen muss. Es ist absolut mein Ziel. In letzter Zeit war es schwierig, weil ich in Stuttgart im letzten halben Jahr nicht viel gespielt habe. Wenn man in der zweiten Liga nicht regelmäßig spielt, dann ist es klar, dass man nicht dabei ist. Ich möchte wieder fit werden und dann greife ich wieder richtig an, weil ich noch einige Spiele machen möchte. Ich denke, dass mit der Mannschaft sehr viel drin ist.“

Frenkie Schinkels:

über den Rauswurf von Peter Stöger als Köln-Trainer: „Es tut ihm weh, dass im letzten Monat viel auf ihn abgeschoben wurde. Er ist ein ehrlicher Mensch, ein guter Trainer und ein Stratege. Dass sich nun viele, mit denen er lange Zeit gearbeitet hat, von ihm abwenden, das tut ihm am meisten weh. Es kann sein, dass es heute für ihn eine Erleichterung ist. Großer Respekt, dass er die Partie heute noch gemacht hat. Er hat mit 2:2 ein sehr gutes Ergebnis gegen Schalke geholt und nun kann er mit erhobenem Haupt gehen. Er hat uns Österreicher gut vertreten. […] Seine große Gabe ist das Vorausdenkende, die Strategien zu entwickeln. Ich habe geglaubt, dass er noch nicht aufgegeben hat. Er hat gespürt, dass da noch was geht. Daher hat es mich gewundert, dass er nicht vor sechs Wochen gesagt hat, setzen wir uns an einen Tisch und ich gehe nach Österreich und mache den Teamchef. Er wäre zu der Zeit auch mein idealer Teamchef gewesen. Da ist aber nichts gekommen und ich habe mir gedacht, dass er noch nicht in Köln fertig ist.“

über seinen Ex-Verein St. Pölten und Fehler, die begangen wurden:

„Die Entscheidung war dumm. Wenn du micht entfernst, dann musst du das im Februar oder März machen, damit der Nächste ordentlich für die kommende Saison arbeiten kann. Man hat im Februar mit Markus Schupp verhandelt und gewusst, dass er Sportdirektor wird, hat mich aber arbeiten lassen. Dann kommt er und man hat nur mehr eine kurze Phase um Spieler zu holen. Und das ist ein Sauhaufen geworden. Da hat keiner mehr gewusst, was passiert, wer wen holt.“

über Oliver Lederer und seine schwierige Arbeit: „Die Spieler sind alle sehr glücklich mit ihm. Ich habe noch mit einigen Kontakt. Er macht eine tolle Arbeit. Er kann im Winter vielleicht noch etwas korrigieren und Spieler für seine Spielweise holen und damit seine Ideen noch mehr einbringen. Aber er steht jetzt an. Man hört, dass der Eine oder Andere vielleicht weg muss.“

kritisiert Rapid-Geschäftsführer Peschek nach seinen Aussagen zu den Morddrohungen:

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Montag, 04. Dezember, 12.45 Uhr
Dienstag, 05. Dezember, 1.15 Uhr und 13.15 Uhr