Werner Gregoritsch: „Ralph Hasenhüttl ist für mich Trainer des Jahres in Deutschland“

  • Marcel Sabitzer: „Wir haben uns zugetraut, dass wir auch die Bayern phasenweise ausspielen können“
  • Sky-Experte Andreas Herzog: „Ich kann ehrlich gesagt Suttners Nationalteam-Rücktritt nicht verstehen“
  • Werner Gregoritsch: „Wir können in der U-21-Qualifikation erstmals Erster werden“


Wien, 14.05.2017.
 Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Tipico Fußballdebatte“ waren am Sonntag RB Leipzig-Stürmer Marcel Sabitzer, ÖFB U-21-Teamchef Werner Gregoritsch und Sky-Experte Andreas Herzog. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Die ganze Sendung zum Nachsehen:

Marcel Sabitzer:

über sein Verhältnis zu Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl: „Ich habe gute Leistungen gezeigt, deswegen brauche ich keinen Graz-Bonus. Dass wir uns gut verstehen, ist bekannt. Wir können auch im Dialekt quatschen. Das tut auch wieder gut. Da draussen ist es schwierig. Die verstehen mich eher schlecht.“

über das Geheimnis des Leipziger Erfolges in der ersten Bundesliga-Saison: „Ralf Rangnick und das ganze Team, die denken sich schon was, wenn sie Spieler zu uns holen. Was ich aber noch erwähnen möchte ist, dass wir die jüngste Mannschaft in der Liga diese Saison sind. Wenn du mit diesem Altersschnitt so eine Saison spielst, ist das vielleicht noch höher einzuordnen. Wir hatten keine Stars in der Mannschaft. Das ist auch der Punkt. Alle halten zusammen und wollen die Spiele gewinnen. Wir gehen mit einem super Plan in die Spiele und deshalb sind wir so stark.“

 

über die grandiose Mannschaftsleistung beim sensationellen 4:5 gegen Bayern München:„Vor dem Spiel haben wir thematisiert, dass wir sie laufen lassen wollen. Wenn du das nicht machst, dann wird es schwer gegen sie. Dafür brauchen wir einen guten Ballbesitz und ohne One-Touch-Fußball wird es nicht funktionieren. Wir haben uns zugetraut, dass wir auch die Bayern phasenweise ausspielen können.“

 

über seine persönlichen Erfahrungen mit Ralf Rangnick: „Er ist natürlich ein netter Mensch, aber vor allem ist er sehr detailliert. Er möchte uns Spielern alles ermöglichen, das uns weiterbringt. Wir können ganz offen zu ihm kommen, wenn uns etwas auffällt, das uns gut tun könnte. Den Wunsch wird er uns dann erfüllen. Egal ob das Ernährung oder Trainingsdinge sind. Ich denke auch, dass wir als Mannschaft sehr gut zu ihm passen, weil wir sehr professionell sind. Wir sind froh, dass er bei uns ist.“

über den Faktor Psyche im Fußballsport: „Einen Mentaltrainer habe ich noch nie gebraucht. Ich verstehe mich zwar mit unserem Psychologen sehr gut, wir sind gute Freunde. Aber ich hole mir andere Dinge. Ich schlafe früh, esse und regeneriere gut. Das sind die Faktoren, wo ich am meisten weiterentwickelt habe. Auf den Körper schauen, das ist das Kapital. Wenn du mit ihm nicht gut umgehst, wie willst du Leistung bringen? Ich kann nur jedem raten, schau auf den Körper, dann bist du auch fit.“

über das wichtige und vorentscheidende Qualifikationsspiel am 11. Juni in Dublin gegen Irland: „Das Spiel sollten wir schon gewinnen. Aber es wird ein sehr schweres Spiel. Irland zu Hause, da gehts zur Sache. Wir müssen hellwach und körperlich auf der Höhe sein. Und wir müssen fußballerisch dagegen halten. Leider fällt Marko Arnautovic aus, das tut richtig weh. Es ist eine große Herausforderung. Wir bereiten uns zehn Tage gut vor und dann wollen wir das Spiel auch gewinnen.“

Werner Gregoritsch:

über den zweiten Platz von Leipzig in der Bundesliga: „Im Prinzip ist es unglaublich, wenn du in der heutigen Zeit als Aufsteiger solche Leistungen bringst. Aber ich kenne Ralf Rangnick sehr lange und weiß, wie dort gearbeitet wird. Da steckt eine ganz klare Philosophie dahinter. Sensationell auch der Champions-League-Sieg in der Youth-League. Da geht es von unten nach oben nach einem klaren Konzept. Und Leipzig hat mit Ralph Hasenhüttl einen Trainer bekommen, der sehr gut mit Spielern umgehen kann. Das hat er auch bei kleineren Vereinen gezeigt. Für mich ist er der Trainer des Jahres in Deutschland.“

 

über seinen Sohn Michael Gregoritsch und den Abstiegskampf mit dem HSV: „Als Vater leide ich natürlich fürchterlich mit. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie es bei uns zu Hause zugeht. Wir haben zwei Fernseher und man wechselt oft aus Aberglaube das Gerät. Es ist halt so, dass sie beim HSV das Anspruchsdenken haben, weiter oben zu spielen. Und der Michi macht das seit zwei Jahren mit. Er hat sich meiner Meinung nach in einem schwierigen Umfeld recht gut entwickelt.“

 

über die U-21-Qualifikationschancen: „Wir haben bis jetzt immer das Glück gehabt, dass wir Spanien oder Deutschland in der Gruppe gehabt haben. Im Play-Off sind wir nun gegen Spanien nur wegen der Auswärtstorregel nicht aufgestiegen. Das war schon eine tolle Leistung. Jetzt ist es so, dass wir das erste Mal Erster werden können. Serbien ist U-20-Weltmeister geworden und U-19-Europameister. Gegen Russland haben wir einmal gewonnen, einmal unentschieden gespielt. Du kannst Erster werden, aber auch vierter werden. Das spannende ist, dass du es schaffen kannst. Und die Mannschaft hat das Potential, dass sie vorne mitspielt.“

Sky-Experte Andreas Herzog:

über die vielen erfolgreichen Österreich-Legionäre in Deutschland: „Der österreichische Fußball hat in Deutschland wieder einen höheren Stellenwert. Es ist auch verständlich, dass es für einen jungen Spieler aus Österreich einfacher ist, in Deutschland Fuß zu fassen, aufgrund von Mentalität und Sprache. Die Südamerikaner gehen auch lieber zum Einstieg nach Portugal oder Spanien, weil sie sich dort leichter tun. Das ist gepaart mit den Erfolgen der Nationalmannschaft und der guten Nachwuchsausbildung eine logische Konsequenz. Man sieht ja auch, wie die Burschen in der deutschen Bundesliga für Furore sorgen.“

warnt junge Österreicher vor Übermut beim Wechsel ins Ausland: „Es ist die Frage zu welchen Verein man geht. Bei einem Mittelständler ist es okay, wenn man dort die Einsätze bekommt. Wenn aber jetzt jeder junge Österreicher glaubt, ich bin der neue David Alaba, werden von zehn Österreicher neun nach Hause kommen und sagen, ich war zwar in München und kenne alle Sehenswürdigkeiten, aber das Stadion habe ich von innen noch nie gesehen.“

über den überraschenden Rücktritt aus der Nationalmmschaft von Links-Verteidiger Markus Suttner: „Wenn ein Spieler nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen will, muss man das akzeptieren. Ich kann es ehrlich gesagt nicht verstehen. Bei Ingolstadt kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ich zu viele englische Runden habe. Aber es ist seine private Angelegenheit und ich mische mich nicht ein.“

 

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Montag, 15.Mai, 6.45 Uhr und 19.30 Uhr
Dienstag, 16. Mai, 10.30 Uhr und 20.30 Uhr
Mittwoch, 17. Mai, 6.30 Uhr, 12.30 Uhr und 23.15 Uhr
Donnerstag, 18. Mai, 6.00 Uhr und 12.00 Uhr
Freitag, 19. Mai, 0.15 Uhr, 2.15 Uhr und 9.30 Uhr