Tatar: „Ära Koller ist das Cordoba der Jetzt-Zeit“

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 wird fix ohne die österreichische Nationalmannschaft stattfinden – doch auch nach dem Out in der Qualifikation setzen sich die Debatten um die zukünftige Ausrichtung des ÖFB fort. In der brandneuen Folge von DAB | Der Audiobeweis kritisiert Sky Experte Alfred Tatar Vergleiche zwischen der Ära Koller sowie der Zeit unter Teamchef Franco Foda – und sieht in dieser „Verklärung der Vergangenheit“ ein großes Problem.

„Für mich ist die Ära Koller das Cordoba der Jetzt-Zeit“, kritisiert Tatar den subjektiven Rückblick auf die Zeit unter dem Foda-Vorgänger. „Wir haben eine Quali gespielt mit neun Siegen und einem X – aber das waren Hundspartien phasenweise, mit Siegestoren in der 90 Minuten teilweise“, führt er weiter aus.

Die knappen Siege hätten folglich zu einer irreführenden Top-Ten-Platzierung in der FIFA-Weltrangliste und in weiterer Folge zu einer überzogenen Erwartungshaltung geführt. Die anschließende EM 2016 war für den langjährigen Coach folglich „ein Drama, dass die Tür nicht zugeht.“

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Die Ära Koller sieht Tatar daher als ungerechten Gradmesser für Fodas Zeitraum an: „Foda kommt halt nicht an, aber vom Erfolg her – unter wem war Österreich jemals im EM-Achtelfinale? Unter Foda, nicht unter Koller. Wir verklären Dinge in der Vergangenheit, die es nicht zu verklären gilt.“

Der einstige Mattersburg-Coach wünscht sich daher einen bodenständigeren Blick der österreichischen Fußballfans auf das Nationalteam: „Wir sollten eine große Portion Realismus einkehren lassen und den Fokus auf die Spieler und nicht auf den Trainer legen.“

(Red.)