Teenager lassen England träumen – Montenegro als nächste Etappe

England will am Montag (20.45 Uhr) an seinen Traumstart in der Fußball-EM-Qualifikation anschließen. Die Engländer gastieren nach dem 5:0-Heimsieg zum Auftakt gegen Tschechien in Montenegro. Teamchef Gareth Southgate war vor allem darum bemüht, die Erwartungen an seine Youngsters nicht in den Himmel wachsen zu lassen. Auf der Insel geht so etwas schnell genug.

Jadon Sancho und Callum Hudson-Odoi – mittlerweile lassen zwei 18-jährige Offensivtalente England vom ersten großen Titel seit der WM 1966 träumen. Überragender Mann gegen Tschechien war mit drei Toren zwar der 24 Jahre junge Raheem Sterling. Dortmund-Jungstar Sancho, der durchspielte, vermochte aber ebenso zu überzeugen wie Hudson-Odoi. Die Chelsea-Hoffnung kam in der Schlussphase zum Länderspieldebüt.

„Es ist großartig für unser Land, dass wir so starke Spieler haben“, sagte Englands Kapitän Harry Kane vor dem Auftritt in Montenegro. „Callum und Jadon wollen einfach den Ball und suchen ständig das Eins-gegen-Eins. Es ist großartig mit ihnen, wir haben großartige Optionen.“ Tatsächlich sind die beiden miteinander bereits mehr als 100 Millionen Euro wert. Sancho verfügt über Champions-League-Erfahrung, um Hudson-Odoi hat sich auch Bayern München bereits vergeblich bemüht.

Starke Konkurrenz im Team

Southgate will seine Rohdiamanten behutsam aufbauen. Der Ex-Verteidiger erinnerte an den Umgang von Trainerlegende Alex Ferguson mit Ryan Giggs und Co. bei Manchester United. „Es ist kein Problem, sie einzusetzen. Offensivspieler sind sehr jung reif“, meinte Southgate. Man müsse aber aufpassen, wie sehr man das Duo – 2017 mit England bereits U17-Weltmeister – in die Öffentlichkeit bringe. „Wir haben Verantwortung für sie.“ Dazu komme ein nicht unbedeutender Konkurrenzkampf im Team.

Der Lobeshymnen können sich die jungen „Lions“ derzeit allerdings kaum erwehren. Die EM-Quali mit den Gruppengegnern Tschechien, Bulgarien, Montenegro und Kosovo soll nur ein Aufgalopp für die paneuropäische EM 2020 sein. Bei einer erfolgreichen Quali darf England in der Gruppenphase drei Spiele zu Hause austragen. Halbfinale und Finale folgen dann im Wembley-Stadion – dort, wo England 1966 seinen bisher letzten großen Titel eingefahren hat.

Auch Frankreich mit starkem Auftakt

Für Frankreich und Portugal liegen die jüngsten Turniersiege weit kürzer zurück. Die Franzosen wollen ihren 4:1-Auftaktsieg in der EM-Quali in der Republik Moldau am Montag im Stade de France gegen Island bestätigen. Die Isländer und die Türkei gelten in Gruppe H als erste Herausforderer des Weltmeisters um die beiden EM-Tickets. „Auf dem Papier sieht das logisch aus“, meinte Frankreichs Teamchef Didier Deschamps. „Man darf in den anderen Spielen keine Punkte verlieren und muss auch in den direkten Duellen den Unterschied machen.“

Europameister Portugal steht nach dem enttäuschenden 0:0 gegen die Ukraine im zweiten Heimspiel gegen Serbien bereits unter etwas größerem Druck. Kapitän Cristiano Ronaldo ist im zweiten Auftritt nach seinem Nationalteam-Comeback nach fast neun Monaten Pause gefordert. 85 Tore hat der fünfmfache Weltfußballer bereits für sein Land erzielt. Mit Serbien wartet aber ein äußerst unangenehmer Gegner. Bei ihrer Generalprobe im Test gegen Deutschland holten die Serben am Mittwoch in Wolfsburg ein 1:1.

„Wir müssen unserem Gegner mehr Probleme bereiten“, meinte Portugals Teamchef Fernando Santos. „Wir müssen uns auch daran erinnern, was in der Vergangenheit passiert ist.“ Immer wieder ist Portugal zuletzt schlecht in Qualifikationen gestartet, um es am Ende doch noch knapp zu den großen Turnieren zu schaffen. Verlassen will man sich diesmal nicht darauf. Santos bemühte die jüngste Erfolgsbilanz: „In 18 Spielen haben wir 16 Siege geholt, ein Unentschieden und eine Niederlage – das kann uns nur Selbstvertrauen geben.“

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(APA)