Live auf Sky: Thiem in seinem ersten Barcelona-Halbfinale gegen Andy Murray

Barcelona (APA/Reuters) – Der Niederösterreicher Dominic Thiem steht im Halbfinale des ATP-500-Tennisturnier von Barcelona und trifft da am Samstag auf den Weltranglisten-Ersten Andy Murray. Nachdem der Weltranglisten-Neunte aus Lichtenwörth seine Viertelfinal-Hürde mit einem 6:1,6:2 gegen den Japaner Yuichi Sugita in nur 52 Minuten genommen hatte, benötigte Murray gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas drei Stunden.

Nach seinem 2:6,6:4,7.6(4)-Sieg geht es für den Schotten um den dritten Sieg im dritten Match gegen Thiem. 2014 in Rotterdam siegte der Brite im Achtelfinale 6:4,3:6,6:3, 2015 in Miami gewann er im Viertelfinale 3:6,6:4,6:1. Nun erfolgt aber das erste Duell der beiden auf Thiems Lieblingsbelag Sand. Und wenn Thiem einmal seinen Rhythmus im Turnier gefunden hat, ist ihm auch der Titel zuzutrauen.

„Das war heute wahrscheinlich mein bestes Match. Ich war von Beginn an sehr fokussiert. Ich habe gewusst, dass er in sehr guter Form ist und er hat drei starke Spieler vor mir geschlagen. Ich habe alles in allem ein sehr gutes Sandplatzmatch gespielt“, sagte der Österreicher. Die am Freitag nach dem verregneten Vortag wieder sonnigen Bedingungen kamen seinem Spielstil gelegen. „Heute hat es sehr gut zu meinem Spiel gepasst, es war etwas schneller. Gestern war es sehr schwierig und kalt.“

Murray gelingt Revanche gegen Ramos-Vinolas

Der 23-Jährige steht zum heuer zweiten Mal in einer Vorschlussrunde, davor hat er in Rio de Janeiro auch den Durchmarsch zu seinem achten Karrieretitel geschafft. Im ersten Duell mit Sugita hatte er nur zu Beginn der Sätze Probleme. Nach Rückständen von 0:1 bzw. 0:2 ließ er seinem Gegner in dessen ersten Viertelfinale bzw. ersten Aufeinandertreffen mit einem Top-Ten-Mann keine Chance mehr. Sugita hatte davor u.a. Richard Gasquet (FRA-9) und Pablo Carreno Busta (ESP-7) besiegt.

Schon jetzt hat Thiem 180 ATP-Zähler bzw. brutto 114.540 Dollar (105.266 Euro) sicher. Gelingt ihm der Einzug in sein zwölftes Endspiel auf der Tour, wären es schon wertvolle 300 Punkte. Thiem fallen am Montag die 150 Zähler vom Finale beim ATP-250er-Turnier in München aus der Wertung, diese hat er jetzt schon mehr als gutgemacht. Dem Halbfinale blickte er mit Vorfreude entgegen: „Andy ist immer ein großartiger Spieler. Das wird morgen wirklich interessant.“

Nadal schaltet Zverev-Bezwinger aus

Thiem hat sich jedenfalls in das Turnier hineingespielt. „Ich habe immer zu Beginn des Turniers ein bisschen Probleme, um mich an die Bedingungen zu gewöhnen und ins Turnier zu kommen“, erklärte Thiem im Streben nach seinem zwölften Finale auf der ATP-World-Tour. Im Fall eines Finaleinzugs könnte er es mit Rafael Nadal zu tun bekommen, dem besten Sandplatz-Spieler aller Zeiten.

Im Vergleich zu 2016 macht sich Thiem in diesem Jahr selbst mehr Druck. „Ich habe jetzt etwa 100 Punkte weniger als letztes Jahr zu dieser Zeit. Es klingt so gut wie letztes Jahr, aber meine Erwartungen sind höher dieses Jahr“, schilderte er. „Vielleicht bin ich nicht mehr so relaxed auf dem Court, weil ich jetzt Top Ten bin. Die meisten Spieler wollen mich schlagen, und nicht umgekehrt. Daran muss ich mich immer noch ein bisschen gewöhnen.“ Dennoch dürfe man das Thema „Druck“ nicht überbewerten.

Murray hatte vergangene Woche im Monte-Carlo-Achtelfinale gegen Ramos-Vinolas verloren und Mühe, sich erfolgreich zu revanchieren. Bei Satzrückstand hatte der zweifache Olympiasieger bei 4:4 im zweiten Satz drei Breakbälle abzuwehren, ehe er nach Break-Rückstand im dritten Durchgang das Match doch noch knapp für sich entschied. Ramos-Vinolas hatte im letzten Satz mit Muskelproblemen zu kämpfen gehabt.

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