Thiem und Co. kämpfen in Rijeka um zweiten Finalrundeneinzug

Für Österreichs Tennis-Davis-Cup-Team geht es dank eines 4:0-Sieges im September in Tulln über Pakistan nun wieder um die ganz große Bühne: Am Samstag (14.00 Uhr) und Sonntag (13.00) will man in Rijeka gegen Kroatien einen Platz im Finalturnier im kommenden September ergattern. Die Kroaten müssen den verletzten Marin Cilic vorgeben, dafür ist ein wieder fitter Dominic Thiem am Start. Die Chancen für den rot-weiß-roten Außenseiter sind damit auf jeden Fall gestiegen.

Es wäre die zweite Teilnahme am Finalturnier nach 2021 für Österreich, das damals ohne Thiem in Innsbruck in der Gruppenphase klar ausgeschieden war. Doch der Weg dorthin führt nur über zumindest drei Punkte aus vier Einzeln und einem Doppel in Kroatien. Gespielt wird im „best-of-three“-Modus, zwei Einzel am Samstag, ein Doppel und zwei weitere Einzel am Sonntag.

In der Hafenstadt in der Kvarner Bucht kommt es zum insgesamt vierten Duell mit Kroatien: 1997 in Graz hatte Österreich mit Thomas Muster und Gilbert Schaller, der damals sensationell Goran Ivanisevic besiegte, mit 3:2 gewonnen. 2001 feierten die Kroaten (damals mit Melzer nur im Doppel) in Pula einen 4:1-Erfolg und zuletzt 2006 in der Schwarzl-Arena bei Graz siegten die Kroaten mit 3:2.

17 Jahre später sind die Protagonisten ganz andere, nur Jürgen Melzer ist als Kapitän wieder dabei. Neben Thiem sind Dennis Novak und Jurij Rodionov Einzelkandidaten, im Doppel sind Alexander Erler/Lucas Miedler gesetzt. Bei den Gastgebern rechnet auch Melzer mit den hinter dem am Knie verletzten Cilic nächstgereihten Spielern. „Die Aufstellung ist relativ easy, (Borna) Coric und (Borna) Gojo werden im Einzel antreten und (Mate) Pavic/(Nikola) Mektic im Doppel.“

Melzer rechnet vor rund 2.500 Fans mit einer tollen Atmosphäre. „Die Kroaten sind generell eher sportenthusiastisch“, wie er ja auch aus eigener Erfahrung weiß. 20 bis 30 Fans aus Österreich, der harte Kern, werden versuchen, der Übermacht in Sachen Lautstärke Paroli zu bieten.

Melzer äußerte sich im Vorfeld auch nochmals über Thiem, der nach dem frühen Aus bei den Australian Open und auch davor keinen guten Start in seine Saison hingelegt hat. „Ich bin sehr glücklich, dass er hier ist und sich verpflichtet hat, im Davis Cup zu spielen. Dominic hatte natürlich eine schwierige Reise in den vergangenen paar Jahren. Aber am Ende des Jahres hat man gesehen, dass er in die Nähe dorthin kommt, wo er hingehört, aber definitiv noch nicht dort ist, wo er stand, als er die US Open gewonnen hat.“

Melzer über Thiem: „Glaube, wir werden einen guten Dominic sehen“

Melzer glaubt, der Davis Cup könne eine gute Erfahrung für den Lichtenwörther sein. „Wir sind definitiv nicht die Favoriten hier. Aber in einem Team zu stehen, ist immer anders als allein.“ Er sei gespannt wie Thiem mit der Situation umgehen wird. „Wie er den Ball trifft, schaut er gut aus. Ich glaube, wir werden einen guten Dominic am Wochenende sehen.“

Sein Team habe in jedem der fünf Matches Chancen, wobei man den zweiten Mann der Kroaten, Borna Gojo (ATP-121.), auch nicht unterschätzen dürfe. Der 24-jährige 1,96-m-Mann aus Split hat gegen keinen der drei Österreicher bisher schon gespielt. Gegen Borna Coric, der im Ranking aktuell als 23. der mit Abstand beste Spieler in Rijeka sein wird, hat Thiem eine 3:2-Bilanz. Rodionov und Novak haben gegen Coric noch nie gespielt.

(APA)

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