Trainingsbestzeit für Ricciardo – Hamilton im Kiesbett

Schnellster Mann beim Samstagstraining in Bahrain war Daniel Ricciardo, der nach seinem Wechsel zu McLaren große Erwartungen beim englischen Traditionsteam weckt. Nur eine Zehntelsekunde langsamer war Rückkehrer Fernando Alonso bei seiner ersten Formel-1-Ausfahrt seit mehr als zwei Jahren: Der Spanier überzeugte im Alpine, ehemals Renault, auf Anhieb.

Ricciardo (52 Runden) und Alonso (60) gehörten auch zu den Piloten mit der höchsten Rundenzahl am Vormittag, ganz vorne in dieser Liste stand allerdings Nikita Masepin. Der Haas-Teamkollege von Mick Schumacher brachte es auf 76 Umläufe, am Nachmittag greift der deutsche Rookie ins Lenkrad.

Für Sebastian Vettel indes war der Samstag ein verlorener Tag. Schon früh musste er seinen Aston Martin mit Getriebeproblemen abstellen, gerade mal sechs Runden hatte er bis dahin absolviert. Während die anderen Piloten ihre Runden abspulten, aß Vettel zu Mittag – und kehrte erst kurz vor der eigentlichen Pause auf die Strecke zurück.

Nur zehn Runden absolvierte er damit am zweiten von drei Testtagen, eine schnelle war nicht dabei. Und die Frühform bei Aston Martin dürfte Sorgen bereiten: Schon am Freitag kosteten Elektronikprobleme zweimal Zeit.

Mercedes hatte unter anderem wegen eines Getriebewechsels zum Auftakt mit Abstand am wenigsten Zeit auf der Strecke verbracht. Am Samstag kam Rekordweltmeister Hamilton nun auf gute 58 Runden, Probleme wie am Freitag gab es aber noch immer: Der W12 rutschte erneut stark, Hamilton testete die Grenzen aus und verlor die Kontrolle über das Heck.

Der schwarze Silberpfeil rutschte tief ins Kiesbett und musste per Kran geborgen werden. Die Session wurde unterbrochen, und Hamilton verbrachte anschließend erneut viel Zeit in der Garage.

F1-Boss: Schumacher „eine Bereicherung“

Der neue Formel-1-Chef Stefano Domenicali hat Mick Schumacher bereits vor dem ersten Saisonrennen als „Bereicherung“ für die Motorsport-Königsklasse bezeichnet. Der 55-jährige Italiener sagte „sport1.de“ und „f1-insider.com“: „Es ist großartig, Mick in der Formel 1 zu sehen.“ Der 21-Jährige habe den Aufstieg verdient, er habe sich in jeder Kategorie gesteigert und sei überall erfolgreich gewesen.

„Das zeigt, dass er das Level eines Formel-1-Fahrers aus eigener Kraft erreicht hat, nicht wegen seines Namens“, sagte Domenicali. Mick Schumachers Name sorge für viel Aufmerksamkeit, „davon profitiert die ganze Serie. Aber gleichzeitig muss man ihm die Chance geben, sich in Ruhe zu entwickeln und eine ganz normale Lernkurve durchzumachen“, betonte Domenicali.

Mick Schumacher ist der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, der in seiner Karriere sieben Mal die WM gewann. Sein Renndebüt in diesem Jahr in der Formel 1 wird Mick Schumacher für das amerikanische Haas-Team geben. An diesem Wochenende bereitet er sich wie seine Konkurrenten bei Testfahrten in Bahrain auf den Auftakt an gleicher Stelle am 28. März vor.

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(SID/APA)

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